Söding-Sankt Johann

Gemeinde in Österreich
(Weitergeleitet von Köppling)

Söding-Sankt Johann ist seit Jahresbeginn 2015 eine Gemeinde mit 4324 Einwohnern (Stand 1. Jänner 2024) im Bezirk Voitsberg in der Steiermark.

Söding-Sankt Johann
Wappen Österreichkarte
Wappen von Söding-Sankt Johann
Söding-Sankt Johann (Österreich)
Söding-Sankt Johann (Österreich)
Basisdaten
Staat: Österreich
Bundesland: Steiermark
Politischer Bezirk: Voitsberg
Kfz-Kennzeichen: VO
Hauptort: Kleinsöding
Fläche: 19,37 km²
Koordinaten: 47° 0′ N, 15° 17′ OKoordinaten: 47° 0′ 0″ N, 15° 17′ 23″ O
Höhe: 380 m ü. A.
Einwohner: 4.324 (1. Jän. 2024)
Bevölkerungsdichte: 223 Einw. pro km²
Postleitzahlen: 8561, 8152, 8564, 8565
Vorwahl: 03137
Gemeindekennziffer: 6 16 33
Adresse der
Gemeinde­verwaltung:
Packerstraße 181a
8561 Söding-Sankt Johann
Website: www.soeding-st-johann.gv.at
Politik
Bürgermeister: Erwin Dirnberger (ÖVP)
Gemeinderat: (Wahljahr: 2020)
(21 Mitglieder)
14
4
2
1
14 
Insgesamt 21 Sitze
Lage von Söding-Sankt Johann im Bezirk Voitsberg
Lage der Gemeinde Söding-Sankt Johann im Bezirk Voitsberg (anklickbare Karte)BärnbachEdelschrottGeistthal-SödingbergHirschegg-PackKainach bei VoitsbergKöflachKrottendorf-GaisfeldLigistMaria LankowitzMooskirchenRosental an der KainachSankt Martin am WöllmißbergSöding-Sankt JohannStallhofenVoitsbergSteiermark
Lage der Gemeinde Söding-Sankt Johann im Bezirk Voitsberg (anklickbare Karte)
Vorlage:Infobox Gemeinde in Österreich/Wartung/Lageplan Imagemap
Quelle: Gemeindedaten bei Statistik Austria
Blick von Hallersdorf zum Wartenstein

Geografie

Bearbeiten

Söding-Sankt Johann liegt am Zusammenfluss des Södingbaches mit der Kainach in einer Höhe von 350 bis 400 Meter über dem Meer. Die Gemeinde hat eine Größe von rund zwanzig Quadratkilometer. Davon wird mehr als die Hälfte landwirtschaftlich genutzt, ein Viertel der Fläche ist bewaldet und auf vier Hektar wird Wein angebaut.[1]

Gemeindegliederung

Bearbeiten

Das Gemeindegebiet umfasst zehn Ortschaften (in Klammern Einwohnerzahl Stand 1. Jänner 2024[2]):

  • Großsöding (699)
  • Hallersdorf (254)
  • Hausdorf (125)
  • Kleinsöding (1178)
  • Köppling (511)
  • Moosing (288)
  • Muggauberg (219)
  • Neudorf bei Sankt Johann ob Hohenburg (99)
  • Pichling bei Mooskirchen (577)
  • Sankt Johann ob Hohenburg (374)

Die Gemeinde besteht aus neun Katastralgemeinden (Fläche: Stand 31. Dezember 2020[3]):

  • Großsöding (390,68 ha)
  • Hallersdorf (203,33 ha)
  • Hausdorf (235,65 ha)
  • Kleinsöding (338,32 ha)
  • Köppling (163,90 ha)
  • Moosing (171,14 ha)
  • Neudorf bei St. Johann (118,56 ha)
  • Pichling bei Mooskirchen (184,15 ha)
  • St. Johann ob Hohenburg (131,20 ha)

Daneben gibt es noch die heute nicht mehr namentlich erfasste Rotte Furth.

Nachbargemeinden

Bearbeiten

Zwei der sechs Nachbargemeinden liegen im Bezirk Graz-Umgebung (GU).

Stallhofen Hitzendorf (GU)
Krottendorf-Gaisfeld  
Ligist Mooskirchen Lieboch (GU)
 
Schloss Groß-Söding, 1830

Geschichte

Bearbeiten

Das Gebiet der heutigen Gemeinde ist altes Siedlungsgebiet. Schon vor 2000 Jahren führte eine Straße von Graz durch das Kainachtal nach Knittelfeld. Funde zeigen, dass Römer hier lebten. Später wanderten Slawen ein, diese wurden von den Bajuwaren verdrängt.

Rodungen und Besiedlungen trieben vor allem die Stifte Lambrecht und Rein voran. Die erste urkundliche Erwähnung von Söding stammt aus dem Jahr 1292, wo ein magna Sedingen genannt wird. Der heutige Ortsteil Pichling wird erstmals in Urbaren des Stiftes Rein im Jahr 1395 als Puhelaren erwähnt.

Das 1478 erwähnte „Großsöding“ ist bereits mit dem heutigen Groß-Söding ident, wurde aber auch als Seding an der Münchzeil oder Subner Seding bezeichnet, da es dem Stift Suben gehörte. Im Jahr 1534 verkaufte das Stift seine Besitzungen an Wolfgang Staiger aus Graz, wodurch der Gutshof den Namen Staigerhof erhielt. Nach weiteren Besitzwechseln kaufte Johann Kaspar Kheller von Kellersperg die Güter. Er erweiterte den Gutshof, bekam die Gerichtsbarkeit für die Herrschaft Groß-Södung und baute 1687 die Schlosskapelle an. Dazu ließ er die Fresken von Egyde de Rye aus der Burgkapelle in Graz übertragen. Zu Beginn des 18. Jahrhunderts wurde das Schloss umgebaut und erhielt das heutige Aussehen. Im Jahr 1707 kam Klein-Södung nach Verschuldung des Eigentümers an Groß-Söding, 1777 auch das bis dahin eigenständige Pichl.

Nach der Bauernbefreiung 1848 entstanden die drei eigenständigen Gemeinden Pichl, Klein-Söding und Groß-Söding. Hundert Jahre später wurden Pichling und Klein-Söding zusammengezogen und 1958 wurde diese mit Groß-Söding zur Gemeinde „Söding“ vereint.[4]

Die Gemeinde Söding-Sankt Johann entstand im Rahmen der Gemeindestrukturreform in der Steiermark[5] aus den mit Ende 2014 aufgelösten Gemeinden Söding und Sankt Johann-Köppling.[6]

Das Schloss, das mehr als 300 Jahre im Besitz der Familie Kellersperg war, kaufte 1967 die Familie Sparowitz. Bei Renovierungsarbeiten wurden in einem Saal Fresken freigelegt, die Musiker in Renaissancekleidung darstellen. In diesem Saal werden seit 1978 regelmäßig Schlosskonzerte abgehalten.

Bevölkerungsentwicklung

Bearbeiten
 
Schloss Hohenburg
 
Pfarrkirche Sankt Johann mit Pfarrhof

Kultur und Sehenswürdigkeiten

Bearbeiten

Wirtschaft und Infrastruktur

Bearbeiten

In den Jahren 2000 bis 2011 nahm die Zahl der landwirtschaftlichen Betriebe ab, die der Dienstleistungsbetriebe stieg stark an. Im Produktionssektor arbeiteten mehr als siebzig Prozent der Erwerbstätigen in der Bauwirtschaft. Die größten Arbeitgeber im Dienstleistungssektor waren die Bereiche soziale und öffentliche Dienste (242) und Handel (166).[7][8][9]

Wirtschaftssektor Anzahl Betriebe Erwerbstätige
2011 2001 2011 2001
Land- und Forstwirtschaft 1) 150 201 062 064
Produktion 035 021 329 206
Dienstleistung 188 109 627 479

1) Betriebe mit Fläche in den Jahren 2010 und 1999

Arbeitsmarkt, Pendeln

Bearbeiten

Im Jahr 2011 lebten 1941 Erwerbstätige in Söding-Sankt Johann. Davon arbeiteten 345 in der Gemeinde, mehr als achtzig Prozent pendelten aus.[10]

Hier fehlt eine Grafik, die leider im Moment aus technischen Gründen nicht angezeigt werden kann. Wir arbeiten daran!

Sicherheit

Bearbeiten

Im Ort Söding ist eine Polizeiinspektion des Bezirkspolizeikommandos Voitsberg etabliert. Sie ist für die Gemeinden Söding-Sankt Johann und Mooskirchen örtlich zuständig.

  • Zug: Mit dem Bahnhof Söding-Mooskirchen hat die Gemeinde auf der Köflacherbahn eine Schnellbahnverbindung nach Graz.[11]
  • Straße: Quer durch das Gemeindegebiet verläuft die Packer Straße B 70 mit einer Direktanbindung zur Süd Autobahn A 2.

Gemeinderat

Bearbeiten

Nach den Gemeinderatswahlen in der Steiermark 2020 hat der Gemeinderat mit 21 Mitgliedern folgende Verteilung:

  • 14 ÖVP
  • 4 SPÖ
  • 2 GRÜNE[12]
  • 1 FPÖ

Bürgermeister

Bearbeiten

Mit der Fusion der zwei Gemeinden verloren die Wappen ihre offizielle Gültigkeit.

 

Ein neues Gemeindewappen für die Fusionsgemeinde wurde von der Steiermärkischen Landesregierung mit Wirkung vom 30. Juni 2021 verliehen.[14]

Die Blasonierung lautet:

„In rotem Schild pfahlweise ein silberner Kreuzstab, um den sich ein Spruchband schlingt, unterlegt von zwei mit einer goldenen brennenden Kerze schräg gekreuzten goldenen Pfeilen, balkenweise beseitet von je drei silbernen Getreidehalmen, von denen jeweils die äußeren gekrümmt sind.“

Damit hat das neue Wappen Elemente aus beiden Vorgängergemeinden vereint.

Bearbeiten
Commons: Söding-Sankt Johann – Sammlung von Bildern, Videos und Audiodateien

Einzelnachweise

Bearbeiten
  1. Ein Blick auf die Gemeinde Söding-Sankt Johann, Fläche und Flächennutzung. (PDF) Statistik Austria, abgerufen am 9. Februar 2021.
  2. Statistik Austria: Bevölkerung am 1.1.2024 nach Ortschaften (Gebietsstand 1.1.2024), (ODS, 500 KB)
  3. Regionalinformation, bev.gv.at (1.273 KB); abgerufen am 10. Jänner 2021.
  4. a b Geschichte Södings. Kulturverein Söding, archiviert vom Original (nicht mehr online verfügbar) am 9. Februar 2021; abgerufen am 9. Februar 2021.  Info: Der Archivlink wurde automatisch eingesetzt und noch nicht geprüft. Bitte prüfe Original- und Archivlink gemäß Anleitung und entferne dann diesen Hinweis.@1@2Vorlage:Webachiv/IABot/www.kultur-soeding.at
  5. Steiermärkische Gemeindestrukturreform.
  6. Kundmachung der Steiermärkischen Landesregierung vom 27. März 2014 über die Vereinigung der Gemeinde Sankt Johann-Köppling und der Gemeinde Söding, beide politischer Bezirk Voitsberg. Steiermärkisches Landesgesetzblatt vom 11. April 2014, Nr. 142, ZDB-ID 705127-x, S. 1.
  7. Ein Blick auf die Gemeinde Söding-Sankt Johann, Land- und forstwirtschaftliche Betriebe. (PDF) Statistik Austria, abgerufen am 9. Februar 2021.
  8. Ein Blick auf die Gemeinde Söding-Sankt Johann, Arbeitsstätten. (PDF) Statistik Austria, abgerufen am 9. Februar 2021.
  9. Ein Blick auf die Gemeinde Söding-Sankt Johann, Erwerbstätige. (PDF) Statistik Austria, abgerufen am 9. Februar 2021.
  10. Ein Blick auf die Gemeinde Söding-Sankt Johann, Berufspendler. (PDF) Statistik Austria, abgerufen am 9. Februar 2021.
  11. Fahrplanauskunft. ÖBB, abgerufen am 9. Februar 2021.
  12. Wahlen. Abgerufen am 28. Januar 2020.
  13. Gemeinde Söding-St. Johann: Bürgermeister. Abgerufen am 28. Januar 2020.
  14. 71. Verlautbarung der Steiermärkischen Landesregierung vom 17. Juni 2021 über die Verleihung des Rechtes zur Führung eines Gemeindewappens an die Gemeinde Söding-Sankt Johann (politischer Bezirk Voitsberg), ris.bka.gv.at, abgerufen am 19. Juni 2021.