Køkkenmødding auf Risga

Bauwerk im Vereinigten Königreich

Koordinaten: 56° 40′ 11″ N, 5° 54′ 2,1″ W

Risga, Loch Sunart
Fundbezeichnung Canmore ID 22508, Site Number
NM65NW 22[1]
p1
f1
Lage Schottland, Vereinigtes Königreich
Fundort Loch Sunart
Risga, Loch Sunart (Schottland)
Risga, Loch Sunart (Schottland)
Wann etwa Mitte des 5. Jahrtausend v. Chr.
Wo Risga, Loch Sunart/Schottland

Der Køkkenmødding auf Risga ist ein spätmesolithischen Muschelhaufen auf der westschottischen Insel Risga im Norden des Vereinigten Königreichs.

 
Blick auf Risga und Loch Sunart vom Festland aus

Der Muschelhaufen, ein so genannter Køkkenmødding bzw. engl. shell midden, liegt auf der kleinen Felseninsel Risga im westschottischen Fjord Loch Sunart auf der Ostseite der Insel. Die etwa 0,3 Meter dicke Ablagerung lag etwa auf der Höhe der Strandlinie, die hier die Höchstmarke des post-glazialen Meeresspiegels bildete.

Forschungsgeschichte

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Der Muschelhaufen wurde in den Jahren 1920 und 1921 von A. H. Bischof und L. M. Mann ausgegraben und nur unzureichend dokumentiert.[2] Es wurden zahlreiche Geräte aus Geweih, Knochen und Stein, darunter Hacken, "Limpet scoops" und Harpunen, etwa 14.000 Feuerstein- und Quarzartefakte, von denen etwa fünf Prozent retuschiert sind oder Benutzungsspuren zeigen,[3] gefunden.

Der Muschelhaufen enthielt ferner eine Menge von Weichtierschalen, Fischgräten, Krustentierresten und Knochen von Seevögeln und Säugetieren.

Kulturelle Einordnung

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Die Knochenwerkzeuge von Risga sind vergleichbar mit den Artefakten aus den Muschelhaufen von Oronsay, die etwa in die Mitte des 5. Jahrtausends v. Chr. datieren. Die Knochen- und Geweihgeräte von Risga und Oronsay werden mit der spätmesolithischen Oban-Kultur in Zusammenhang gebracht[4]. Im Allgemeinen kann das Material von Risga als ein Element betrachtet werden, das in die späte Sequenz der mesolithischen Aktivitäten entlang der Westküste Schottlands passt.

Die nur etwa 12 ha große Insel wurde vermutlich nicht ganzjährig genutzt, muss aber ein wichtiger Lager- und Werkplatz gewesen sein. Die jüngsten Ausgrabungen in Argyll zeigen, dass die mesolithische Periode von längerer Dauer und komplexerem Charakter war, als bisher angenommen. Die Tatsache, dass die Feuerstein- und Steinartefakte von Risga sich von anderen Fundorten der Oban-Kultur unterscheiden, dient als ein Beleg dafür.

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Weiterführende Literatur

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  • John Atkinson, Ian Banks, Tony Pollard: Risga (Ardnamurchan parish). Shell midden. In: Discovery and excavation in Scotland 1993, S. 45. Council for British Archaeology, Scottish Regional Group, Edinburgh ISSN 0419-411X
  • W. G. Jardine: Oronsay, shell mounds. In: Discovery and excavation in Scotland. 1973, S. 9–10.
  • Armand D. Lacaille: The Stone Age in Scotland (= Publications of the Wellcome Historical Medical Museum. New Series Nr. 6, ZDB-ID 10984-8). Cambridge University Press, Cambridge 1954, S. 229–239.
  • Paul Mellars: Settlement patterns and industrial variability in the British Mesolithic. In: Gale de G. Sieveking, Ian H. Longworth, Kenneth E. Wilson (Hrsg.): Problems in economic and social archaeology. Duckworth, London 1976, ISBN 0-7156-0942-4, S. 375–399, hier S. 376–377, 381.

Einzelnachweise

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  1. Eintrag zu Risga in Canmore, der Datenbank von Historic Environment Scotland (englisch)
  2. John M. Coles et al: The early settlement of Scotland: excavation at Morton, Fife. In: Proceedings of the Prehistoric Society 37/2. 1971, S. 298 und S. 305.
  3. John M. Coles et al: The early settlement of Scotland: excavation at Morton, Fife. In: Proceedings of the Prehistoric Society 37/2. 1971, S. 305.
  4. Vgl.: „Late Mesolithic communities living in the western isles of Scotland during the 4th millennium bc (...). Settlements include shell middens and rock‐shelters and suggest a marine‐based economy. Among artefacts are barbed spears and stone limpet scoops.“ In: Timothy Darvill: The Concise Oxford Dictionary of Archaeology. Oxford, Oxford University Press 2008, Lemma Obanian Culture. ISBN 0191579041. - https://canmore.org.uk/event/674506 hält allerdings unter Verweis auf die dort verwendete Literatur fest, dass die Befundsituation hinsichtlich der „Obanian Culture“ komplex ist und insbesondere die Formabweichung verschiedener (Feuer)Stein-Artefakte aus Risga geeignet ist, diese Komplexität zu unterstreichen, Zitat: „It is clear, (...) as a result of recent excavations in Argyll that the Mesolithic Period was of longer duration and of more complex character (...), and the fact that the flint and stone artifacts from Risga are of different forms from those of other 'Obanian' sites' may be seen as evidence of this.“