Küchenkraut

Pflanzen, deren Blätter und Blüten frisch oder getrocknet als Gewürze Verwendung finden
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Küchenkräuter sind Pflanzen oder Pflanzenteile, die wegen ihres Aromas, Geschmacks oder ihrer heilenden Wirkung in der Küche verwendet werden. Sie sind ein integraler Bestandteil der weltweiten Kulinarik und verleihen Speisen nicht nur Geschmack, sondern auch zusätzliche gesundheitliche Vorteile. Küchenkräuter können frisch, getrocknet oder gefroren genutzt werden, wobei die Art der Verarbeitung Einfluss auf den Geschmack und die Intensität des Aromas hat.[1]

Thymian, Oregano und Rosmarin
Marktstand in Südfrankreich

Geschichte und Bedeutung

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Die Verwendung von Küchenkräutern reicht Jahrtausende zurück. Bereits in der Antike schätzten Kulturen wie die Ägypter, Griechen und Römer die würzenden und heilenden Eigenschaften von Kräutern. Kräuter wurden nicht nur in der Küche eingesetzt, sondern auch in der Medizin, der Kosmetik und in religiösen Ritualen.[2]

In der mittelalterlichen Klostermedizin spielten Kräuter eine zentrale Rolle. Mönche und Nonnen kultivierten Kräutergärten, in denen Pflanzen wie Salbei, Rosmarin und Lavendel angebaut wurden. Viele dieser Pflanzen werden noch heute für ihre heilenden Eigenschaften geschätzt und in der modernen Pflanzenheilkunde verwendet.[3]

Verwendung in der Küche

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Die Rolle der Küchenkräuter variiert je nach Kultur und geografischer Region. In der mediterranen Küche spielen Kräuter wie Basilikum, Thymian, Oregano und Rosmarin eine tragende Rolle, während in der asiatischen Küche Koriander, Zitronengras und Minze häufig verwendet werden.[4] In Mitteleuropa sind Petersilie, Schnittlauch, Dill und Majoran besonders beliebt.

Frische vs. getrocknete Kräuter

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Frische Kräuter werden in der Regel am Ende des Kochprozesses hinzugefügt, um ihr volles Aroma zu bewahren. Getrocknete Kräuter haben oft ein intensiveres Aroma, da die ätherischen Öle während des Trocknungsprozesses konzentriert werden.[5] Sie sollten jedoch früher im Kochprozess verwendet werden, damit sie genügend Zeit haben, ihre Aromen freizusetzen.

Bekannte Küchenkräuter

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Basilikum (Ocimum basilicum): Basilikum ist ein Hauptbestandteil vieler mediterraner Gerichte, insbesondere in der italienischen Küche. Es passt hervorragend zu Tomaten und wird häufig in Pesto verwendet.[6] Petersilie (Petroselinum crispum): Petersilie ist eines der am weitesten verbreiteten Küchenkräuter. Sie wird sowohl als Zutat als auch als Garnitur verwendet und ist reich an Vitaminen und Mineralstoffen.[7] Schnittlauch (Allium schoenoprasum): Schnittlauch gehört zur Familie der Lauchgewächse und verleiht Speisen ein mildes Zwiebelaroma. Er wird oft roh über Gerichte wie Suppen oder Kartoffeln gestreut.[8] Rosmarin (Rosmarinus officinalis): Rosmarin hat ein intensives, holziges Aroma und wird oft zum Würzen von Fleischgerichten, insbesondere von Lamm, verwendet.[9] Thymian (Thymus vulgaris): Thymian hat ein starkes Aroma und wird in der mediterranen Küche häufig verwendet.[10] Koriander (Coriandrum sativum): Koriander ist in der asiatischen, lateinamerikanischen und nahöstlichen Küche weit verbreitet.[11] Dill (Anethum graveolens): Dill wird häufig in der nordischen und osteuropäischen Küche verwendet. Er passt gut zu Fischgerichten und wird oft in Salaten und Soßen verwendet.[12]

Anbau und Pflege

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Viele Küchenkräuter lassen sich problemlos im eigenen Garten oder auf dem Balkon anbauen. Die meisten von ihnen bevorzugen sonnige Standorte und gut durchlässigen Boden. Der regelmäßige Schnitt fördert das Wachstum und verhindert, dass die Pflanzen zu stark verholzen. Einige Kräuter, wie Basilikum, sind einjährig, während andere, wie Thymian und Rosmarin, mehrjährig sind und den Winter überleben können, wenn sie vor Kälte geschützt werden.[13]

Gesundheitliche Vorteile

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Neben ihrem kulinarischen Nutzen sind viele Küchenkräuter auch für ihre gesundheitlichen Vorteile bekannt. Sie enthalten eine Vielzahl an ätherischen Ölen, Vitaminen und Antioxidantien.[14] Zum Beispiel gilt Rosmarin als verdauungsfördernd, während Thymian antibakterielle Eigenschaften besitzt. Petersilie ist reich an Vitamin C und K und kann die Nierengesundheit unterstützen.[15]

Küchenkräuter sind ein unverzichtbarer Bestandteil der Küche und haben eine lange Tradition in der Kulinarik und Medizin. Sie bereichern Speisen nicht nur geschmacklich, sondern tragen auch zu einer ausgewogenen und gesunden Ernährung bei. Die Vielfalt der Aromen und Einsatzmöglichkeiten macht Küchenkräuter zu einem wertvollen Bestandteil der weltweiten Küche.

Einzelnachweise

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  1. Rudolf Hänsel, Otto Sticher: Pharmakognosie - Phytopharmazie. 9. Auflage. Springer Medizin, Heidelberg 2009, ISBN 978-3-642-00962-4, S. 1023–1024.
  2. Abu Muhammad ibn al-Baitar 13. Jh. Kitāb al-jāmiʿ li-mufradāt al-adwiya wa al-aghdhiya – Große Zusammenstellung über die Kräfte der bekannten einfachen Heil- und Nahrungsmittel. Übersetzung. Joseph Sontheimer, Hallberger, Stuttgart Band I 1840, S. 72–73 (Digitalisat)
  3. Amanda Spooner: Ocimum basilicum. In: Western Australian Herbarium (Hrsg.): FloraBase. The Western Australian Flora. Department of Environment and Conservation 2007, (online) (Memento des Originals vom 16. August 2008 im Internet Archive)  Info: Der Archivlink wurde automatisch eingesetzt und noch nicht geprüft. Bitte prüfe Original- und Archivlink gemäß Anleitung und entferne dann diesen Hinweis.@1@2Vorlage:Webachiv/IABot/florabase.dec.wa.gov.au, abgerufen am 10. Jänner 2010.
  4. G. Vogel: Handbuch des speziellen Gemüsebaues122 Gartendill. Stuttgart 1996, ISBN 3-8001-5285-1, S. 1031–1034.
  5. Carl von Linné: Species Plantarum. Band 2, Lars Salvius, Stockholm 1753, S. 597 (Digitalisathttp://vorlage_digitalisat.test/1%3Dhttp%3A%2F%2Fwww.biodiversitylibrary.org%2Fopenurl%3Fpid%3Dtitle%3A669%26volume%3D2%26issue%3D%26spage%3D597%26date%3D1753~GB%3D~IA%3D~MDZ%3D%0A~SZ%3D~doppelseitig%3D~LT%3D~PUR%3D).
  6. Ralf Hand (2011+): Apiaceae.: Datenblatt Anethum graveolens, In: Euro+Med Plantbase - the information resource for Euro-Mediterranean plant diversity.
  7. Jürgen Schultze-Motel: Labiatae. In: Franz Fukarek (Hrsg.): Urania Pflanzenreich. Band 4: Blütenpflanzen 2, Urania, Berlin 2000, ISBN 3-332-01170-7, S. 297–298.
  8. M. Kretschmer: Das Saatgutportrait: Dill (Anethum graveolens). In: Gemüse. Nr. 4, Ulmer Verlag, Stuttgart 1999, S. 276.
  9. E. Reverchon, F. Senatore: Isolation of rosemary oil: Comparison between hydrodistillation and supercritical CO2 extraction. In: Flavour and Fragrance Journal. Band 7, Nr. 4, August 1992, S. 227, doi:10.1002/ffj.2730070411.
  10. Ramón Morales: The history, botany and taxonomy of the genus Thymus. In: Elisabeth Stahl-Biskup, Francisco Sáez (Hrsg.): Thyme: The Genus Thymus (= Medicinal and aromatic plants: industrial profiles. 24). Taylor & Francis, London, 2002, ISBN 0-415-28488-0, S. 1–43.
  11. Thymus im Germplasm Resources Information Network (GRIN), USDA, ARS, National Genetic Resources Program. National Germplasm Resources Laboratory, Beltsville, Maryland. Abgerufen am 13. Januar 2018.
  12. I. Pfleger: Überkopf-Bewässerung und Tropfbewässerung in Modellanlage verglichen – Schnittlauch, Dill und Petersilie bewässern. In: Gemüse. Nr. 3, Ulmer Verlag, Stuttgart 2006, S. 37–39.
  13. Siegfried Bäumler: Heilpflanzenpraxis Heute. Urban & Fischer, München 2007, ISBN 978-3-437-57271-5, S. 412.
  14. Manfred Bocksch: Das praktische Buch der Heilpflanzen. blv, München 2007, ISBN 978-3-8354-0235-5.
  15. Rosmarinus officinalis L. In: Info Flora, dem nationalen Daten- und Informationszentrum der Schweizer Flora. Abgerufen am 10. Februar 2023.

Weiterführende Listen

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Literatur

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  • Die Natur-Apotheke
  • Lehrbuch Heilpflanzenkunde
  • Die Weltgeschichte der Pflanzen
  • Avril Rodway: Kräuter und Gewürze. Die nützlichsten Pflanzen der Natur – Kultur und Verwendung. Tessloff Verlag, Hamburg 1980, ISBN 3-7886-9910-8.
  • Ingrid und Peter Schönfelder: Das neue Handbuch der Heilpflanzen. Franckh-Kosmos Verlagsgesellschaft, 2011, ISBN 978-3-440-09387-0.
  • Amanda Spooner: Ocimum basilicum. In: Western Australian Herbarium (Hrsg.): FloraBase. The Western Australian Flora. Department of Environment and Conservation 2007, (online).
  • Elisabeth Stahl-Biskup, Francisco Sáez (Hrsg.): Thyme: The Genus Thymus (= Medicinal and aromatic plants: industrial profiles. 24). Taylor & Francis, London, 2002, ISBN 0-415-28488-0.
  • Xi-wen Li, Ian C. Hedge: Thymus. In: Wu Zheng-yi, Peter H. Raven (Hrsg.): Flora of China. Volume 17: Verbenaceae through Solanaceae. Science Press / Missouri Botanical Garden Press, Beijing / St. Louis 1994, ISBN 0-915279-24-X, S. 233 (englisch, online). (Abschnitte Beschreibung, Verbreitung und Systematik)
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Commons: Basilikum (Ocimum basilicum) – Sammlung von Bildern, Videos und Audiodateien
Commons: Petersilie (Petroselinum crispum) – Sammlung von Bildern, Videos und Audiodateien
Commons: Rosmarin – Album mit Bildern
Commons: Thymiane (Thymus) – Album mit Bildern
Commons: Koriander (Coriandrum) – Sammlung von Bildern
Commons: Dill (Pflanze) – Album mit Bildern