Kühedorf

Dorf in Mittelfranken, Gemeindeteil von Büchenbach

Kühedorf (fränkisch: Kejdoaf[2]) ist ein Gemeindeteil der Gemeinde Büchenbach im Landkreis Roth (Mittelfranken, Bayern).[3] Kühedorf liegt in der Gemarkung Ottersdorf.[4]

Kühedorf
Gemeinde Büchenbach
Koordinaten: 49° 17′ N, 11° 1′ OKoordinaten: 49° 16′ 32″ N, 11° 1′ 12″ O
Höhe: 386 (381–405) m ü. NHN
Einwohner: 134 (1. Okt. 2019)[1]
Postleitzahl: 91186
Vorwahl: 09171
Feuerwehrhaus
Feuerwehrhaus

Geografie

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Das Dorf liegt sechs Kilometer südlich von Schwabach am Südhang des 463 m ü. NHN hohen Heidenberges. 1,5 km südlich des Ortes fließt die Aurach vorbei. Etwa 800 m nordöstlich von Kühedorf in den Waldgebieten „Bergholz“ und „Hierlach“ befindet sich ein ehemaliger Steinbruch, der heute ein Geotop ist. Hierbei handelt es sich um mehrere historische, stark verwachsene Steinbrüche, die vom Bayerischen Landesamt für Umwelt als Geotop 576A002 ausgewiesen sind (siehe auch Liste der Geotope im Landkreis Roth). 0,5 km südlich liegt das Flurgebiet „Katzenhöhle“.

Die Kreisstraße RH 5 führt über Schopfhof nach Götzenreuth (2,3 km westlich) bzw. nach Büchenbach (2,2 km östlich). Eine Gemeindeverbindungsstraße verläuft nach Gauchsdorf (1,4 km südwestlich).[5]

Geschichte

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Im 13. Jahrhundert bestand der Ort vermutlich aus 3 Ganzhöfen.[6] Im Jahre 1236 gab es die erste schriftliche Erwähnung des Ortes im Zusammenhang mit einem „minister de Kuͤdorpf“ aus der Nürnberger Linie eines staufischen Reichsministerialengeschlechtes (die Küdorfer).[7] Der Ortsname soll als Bestimmungswort Kühe haben. Es gab auch eine Burg, die seit 1556 bis auf geringe Reste abgegangen ist. Zu Beginn des 19. Jahrhunderts waren nur „noch der Schloßgraben, einige verschütteten Gewölbe und die aus dem Grunde hervorragenden Mauern zweyer runden Thürme übrig (...). Ungefähr 50 Schritte davon liegen die Ruinen des Schlosses und der Begräbnißkapelle, worinn noch die Wappen sichtbar sind.“[8] Außerdem gab es in Kühedorf eine spätmittelalterliche Dorfkirche mit umgebendem Friedhof und Adelsgrablege, die nach St. Jakobus (Abenberg) gepfarrt war.

Im Urbar für das burggräfliche Amt Schwabach von ca. 1360 wurde der Ort als „Kuͤedorff“ erwähnt. Im burggräflichen Salbuch von 1410 wurden für „Küdorf“ 1 Gut, 1 halbes Gute, 2 Gütlein und 1 halbes Gütlein angegeben. Im Salbuch des nunmehr markgräflichen Amtes Schwabach von 1434 wurden für den Ort 1 Gut und 4 Seldengüter angegeben. 1530 waren nur 3 Güter markgräflich, während 3 weitere Güter Eigenherrn hatten. 1732 gab es laut den Oberamtsbeschreibungen von Johann Georg Vetter in Kühdorf 8 Anwesen (1 Ganzhof, 1 Halbhof, 6 Gütlein), die alle dem Kastenamt Schwabach unterstanden.[7] Gegen Ende des 18. Jahrhunderts gab es in Kühedorf 11 Anwesen (4 Ganzhöfe, 1 Halbhof, 4 Köblergüter, 1 Gut mit Tafernwirtschaft, 1 Leerhaus) und ein Gemeindehirtenhaus. Das Hochgericht übte das brandenburg-ansbachische Oberamt Schwabach aus. Die Dorf- und Gemeindeherrschaft sowie die Grundherrschaft über alle Anwesen hatte das Kastenamt Schwabach inne.[9] 1801 gab es im Ort weiterhin 11 Anwesen.[10]

Im Rahmen des Gemeindeedikts wurde 1808 Kühedorf dem Steuerdistrikt Büchenbach (II. Sektion) und der 1818 gebildeten Ruralgemeinde Ottersdorf zugeordnet. Am 1. Januar 1972 wurde Kühedorf im Zuge der Gebietsreform in Bayern nach Büchenbach eingegliedert.[11]

In Kühedorf ist eine Sagenstation des Sagenwanderweges. Es gibt außerdem ein Wildparkgehege, einen Waldspielplatz, zwei fränkische Landgasthäuser und einen Wanderparkplatz.[12]

Bau- und Bodendenkmäler

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  • Schloßstraße 3: zweigeschossiges Bauernhaus im Sandsteinquaderbau mit geschoss- und giebelgliedernden Profilen aus der Mitte des 19. Jahrhunderts, Nebengebäude um 1890 mit zugehörigem großem Ritter-Grabstein aus dem 15. Jahrhundert
  • Schloßstraße 4: erdgeschossiges Bauernhaus im Sandsteinquaderbau mit gebrochenem Steilsatteldach, bezeichnet 1889; Sandsteinquader-Scheune mit gebrochenem Steilsatteldach wurde 1929 überformt
  • Kirche oder Kapelle mit Friedhof aus dem Mittelalter sowie ein Burgstall (D-5-6732-0011, abgegangen)

Nördlich von Kühedorf befindet sich das historische Steinkreuz bei Ungerthal.

Einwohnerentwicklung

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Jahr 001818 001840 001861 001871 001885 001900 001925 001950 001961 001970 001987 002014 002019
Einwohner 102 115 114 114 101 111 97 114 98 126 126 139 134
Häuser[13] 16 16 22 21 20 22 19 30
Quelle [14] [15] [16] [17] [18] [19] [20] [21] [22] [23] [24] [1] [1]

Religion

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Der Ort ist seit der Reformation evangelisch-lutherisch geprägt und nach St. Willibald (Büchenbach) gepfarrt.[9] Die Katholiken sind nach St. Sebald (Schwabach) gepfarrt.[22][25]

Literatur

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Commons: Kühedorf – Sammlung von Bildern, Videos und Audiodateien

Fußnoten

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  1. a b c Gemeinde Büchenbach – Büchenbach im Detail. In: Webseite Gemeinde Büchenbach. Archiviert vom Original (nicht mehr online verfügbar) am 9. September 2021; abgerufen am 9. September 2021.  Info: Der Archivlink wurde automatisch eingesetzt und noch nicht geprüft. Bitte prüfe Original- und Archivlink gemäß Anleitung und entferne dann diesen Hinweis.@1@2Vorlage:Webachiv/IABot/www.buechenbach.de
  2. E. Wagner: Land- und Stadtkreis Schwabach, S. 40. Dort nach den Regeln des HONB folgendermaßen transkribiert: „khëidǫɘf“.
  3. Gemeinde Büchenbach, Liste der amtlichen Gemeindeteile/Ortsteile im BayernPortal des Bayerischen Staatsministerium für Digitales, abgerufen am 3. August 2023.
  4. Webkarte. ALKIS®-Verwaltungsgrenzen – Gemarkungen. In: BayernAtlas. LDBV, abgerufen am 10. Oktober 2024.
  5. Ortskarte 1:10.000. Darstellung mit Schummerung. In: BayernAtlas. LDBV, abgerufen am 3. August 2023 (Entfernungsangaben entsprechen Luftlinie).
  6. F. Eigler: Schwabach, S. 245.
  7. a b F. Eigler: Schwabach, S. 226 f.
  8. J. K. Bundschuh: Geographisches Statistisch-Topographisches Lexikon von Franken, Bd. 3, Sp. 231.
  9. a b F. Eigler: Schwabach, S. 402 f.
  10. J. K. Bundschuh: Geographisches Statistisch-Topographisches Lexikon von Franken, Bd. 3, Sp. 231. Dort ist fälschlicherweise von 11 weiteren Anwesen die Rede, die Fremdherren unterstehen würden.
  11. F. Eigler: Schwabach, S. 478.
  12. Wanderkarte Heidenberg
  13. Es sind nur bewohnte Häuser angegeben. Im Jahre 1818 wurden diese als Feuerstellen bezeichnet, 1840 als Häuser und 1885 bis 1987 als Wohngebäude.
  14. Alphabetisches Verzeichniß aller im Rezatkreise nach seiner durch die neueste Organisation erfolgten Constituirung enthaltenen Ortschaften: mit Angabe a. der Steuer-Distrikte, b. Gerichts-Bezirke, c. Rentämter, in welchen sie liegen, dann mehrerer anderer statistischen Notizen. Ansbach 1818, OCLC 1071656043, S. 51 (Digitalisat).
  15. Eduard Vetter (Hrsg.): Statistisches Hand- und Adreßbuch von Mittelfranken im Königreich Bayern. Selbstverlag, Ansbach 1846, OCLC 635011891, S. 237 (Digitalisat).
  16. Joseph Heyberger, Chr. Schmitt, v. Wachter: Topographisch-statistisches Handbuch des Königreichs Bayern nebst alphabetischem Ortslexikon. In: K. Bayer. Statistisches Bureau (Hrsg.): Bavaria. Landes- und Volkskunde des Königreichs Bayern. Band 5. Literarisch-artistische Anstalt der J. G. Cotta’schen Buchhandlung, München 1867, OCLC 457951812, Sp. 1087, urn:nbn:de:bvb:12-bsb10374496-4 (Digitalisat).
  17. Kgl. Statistisches Bureau (Hrsg.): Vollständiges Ortschaften-Verzeichniss des Königreichs Bayern. Nach Kreisen, Verwaltungsdistrikten, Gerichts-Sprengeln und Gemeinden unter Beifügung der Pfarrei-, Schul- und Postzugehörigkeit … mit einem alphabetischen General-Ortsregister enthaltend die Bevölkerung nach dem Ergebnisse der Volkszählung vom 1. Dezember 1875. Adolf Ackermann, München 1877, OCLC 183234026, 2. Abschnitt (Einwohnerzahlen vom 1. Dezember 1871, Viehzahlen von 1873), Sp. 1253, urn:nbn:de:bvb:12-bsb00052489-4 (Digitalisat).
  18. K. Bayer. Statistisches Bureau (Hrsg.): Ortschaften-Verzeichniss des Königreichs Bayern. Nach Regierungsbezirken, Verwaltungsdistrikten, … sodann mit einem alphabetischen Ortsregister unter Beifügung der Eigenschaft und des zuständigen Verwaltungsdistriktes für jede Ortschaft. LIV. Heft der Beiträge zur Statistik des Königreichs Bayern. München 1888, OCLC 1367926131, Abschnitt III, Sp. 1188 (Digitalisat).
  19. K. Bayer. Statistisches Bureau (Hrsg.): Ortschaften-Verzeichnis des Königreichs Bayern, mit alphabetischem Ortsregister. LXV. Heft der Beiträge zur Statistik des Königreichs Bayern. München 1904, DNB 361988931, OCLC 556534974, Abschnitt II, Sp. 1260 (Digitalisat).
  20. Bayerisches Statistisches Landesamt (Hrsg.): Ortschaften-Verzeichnis für den Freistaat Bayern nach der Volkszählung vom 16. Juni 1925 und dem Gebietsstand vom 1. Januar 1928. Heft 109 der Beiträge zur Statistik Bayerns. München 1928, DNB 361988923, OCLC 215857246, Abschnitt II, Sp. 1298 (Digitalisat).
  21. Bayerisches Statistisches Landesamt (Hrsg.): Amtliches Ortsverzeichnis für Bayern – Bearbeitet auf Grund der Volkszählung vom 13. September 1950. Heft 169 der Beiträge zur Statistik Bayerns. München 1952, DNB 453660975, OCLC 183218794, Abschnitt II, Sp. 1126 (Digitalisat).
  22. a b Bayerisches Statistisches Landesamt (Hrsg.): Amtliches Ortsverzeichnis für Bayern, Gebietsstand am 1. Oktober 1964 mit statistischen Angaben aus der Volkszählung 1961. Heft 260 der Beiträge zur Statistik Bayerns. München 1964, DNB 453660959, OCLC 230947413, Abschnitt II, Sp. 825 (Digitalisat).
  23. Bayerisches Statistisches Landesamt (Hrsg.): Amtliches Ortsverzeichnis für Bayern. Heft 335 der Beiträge zur Statistik Bayerns. München 1973, DNB 740801384, OCLC 220710116, S. 179 (Digitalisat).
  24. Bayerisches Landesamt für Statistik und Datenverarbeitung (Hrsg.): Amtliches Ortsverzeichnis für Bayern, Gebietsstand: 25. Mai 1987. Heft 450 der Beiträge zur Statistik Bayerns. München November 1991, DNB 94240937X, OCLC 231287364, S. 347 (Digitalisat).
  25. Katholische Pfarrei St. Sebald, Schwabach. In: bistum-eichstaett.de. Abgerufen am 29. Mai 2023.