KDStV Frankonia-Czernowitz zu Erlangen

1891 in Czernowitz gegründete nichtschlagende katholische Studentenverbindung
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Die Katholische Deutsche Studentenverbindung Frankonia-Czernowitz zu Erlangen (KDStV Frankonia (Czernowitz) Erlangen) ist eine 1891 in Czernowitz gegründete nichtschlagende katholische Studentenverbindung. Sie gehört dem Cartellverband an. Unter den katholischen Verbindungen in Erlangen ist sie die älteste, noch vor der K.D.St.V Gothia und der K.St.V Rhenania und wird wie ihr Dachverband nur als Männerbund geführt. Die offizielle Abkürzung ist "FcC!" und ihre Mitglieder werden Frankonen genannt.

K.D.St.V. Frankonia-Czernowitz im CV zu Erlangen
Wappen Zirkel
Basisdaten
Hochschule/n: Friedrich-Alexander-Universität Erlangen
Gründung: 31. Januar 1891
Korporationsverband: CV
Nummer im Verband: 52
Kürzel: FcC!
Farbenstatus: farbentragend
Farben:
Fuchsenfarben:
Art des Bundes: Männerbund
Religion / Konfession: katholisch
Stellung zur Mensur: nichtschlagend
Wahlspruch: Pro fide et patria!
Website: frankonia-czernowitz.de

Zirkel, Wahlspruch und Wappen

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Der Zirkel enthält die ineinandergeschwungenen Buchstaben "F" "c" und "v" erlauben unterschiedliche Interpretationen:

1. Frankonia Cartell-Verband

2. Frankonia-Czernowitz

3. vivat, crescat, floreat

Wahlspruch

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Pro fide et patria!

Für Glauben und Vaterland!

Für das lateinische Wort "fides" finden sich neben der hier verwendeten Übersetzungen "Glaube" auch die Bedeutungen "Treue", "Vertrauen", "Zuverlässigkeit" und "Ehrlichkeit". Die Worte "pro fide" erhalten somit einen anspruchsvolleren, tiefgründigeren Auftrag als die obige Übersetzung.

 

Das Wappen ist in vier Felder aufgeteilt, im Zentrum des Wappens befindet sich das Mittelschild mit dem Zirkel und der Trikolore der Frankonia-Czernowitz.

Heraldisch links oben (patria):
Blau-rot geteilt mit 3 Sternen typisch der Bukowina, manchmal mit Stier
Heraldisch rechts oben (religio):
das rote Kreuz und die dahinter gehaltene goldene Sonne symbolisieren das Prinzip religio
Heraldisch recht unten (scientia):
Die Eule symbolisiert das Streben nach Weisheit; der Lorbeerzweig und das Schriftdokument unterstreichen die wissenschaftliche Ausrichtung der Verbindung. Das Horn kann als Trinkhorn für das Feiern als akademische Ursitte der Scholaren gelten oder als ein Kuhhorn interpretiert werden, in dem Tinde der Klosterschreiber aufbewahrt wurde.
Heraldisch links unten (amicitia):
Der rote Stab mit dem umrankenden Eichenlaub symbolisiert Verbundenheit, Freundschaft und das Prinzip amicitia.

Geschichte

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Gründung

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Im November 1890 wurde der Gründungsbeschluss der K.a.V Unitas erfasst. Es wurden Studenten jeglicher katholischer Riten (römischer, griechischer, armenischer) aufgenommen ungeachtet ihrer Nationalität. Am 31. Januar 1891 wurde nach Genehmigung der k.u.k. Landesregierung die Katholische akademische Verbindung Unitas in Czernowitz gegründet. Zur Gründung trugen die Füxe noch ein gold-weiß-goldenes Fuchsenband und die Burschen und Füchse trugen eine grüne Perkussion. Die Unitas ist außerdem Gründungsmitglied des 1.ÖCV und trat diesem 1891 bei.

Frankonia in Czernowitz

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Nach der Vertagung der Unitas 1896 und Wiederbegründung 1901 verhinderte das Prinzip der Übernationalität den Beitritt in den 2.ÖCV. 1906 wandelt sich die Unitas in eine deutsche Verbindung um. Der Name wird nun zu Frankonia geändert. Die grünen Mützen und Perkussion werden zu kornblumenblau geändert und das Fuchsenband wird zu einem weiß-schwarzen Band. 1910 wird die Frankonia als 70. Verbindung in den CV aufgenommen (nach Abspaltung des ÖCV und Fusionierungen sowie Auflösungen heute Nr. 52, nach Alter wäre sie die 29. Durch den Ersten Weltkrieg und die Nähe zu der Front erlosch das Verbindungsleben. Nach der Reaktivierung 1920 wurden vier Pennalverbindungen (Buchengau (Czernowitz) 1922, Ostgau (Radautz) 1924, (Borussia (Czernowitz) 1927, Virtus (Gurahumora) 1928) gegründet.

1930er und 1940er Jahre in der Frankonia

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Im November 1935 wird das Katholizitätsprinzip in der Frankonia aufgehoben und der Name zu Deutsche Studentenverbindung Frankonia geändert. Die Aktivitas argumentierte diesen Schritt mit der Begründung, dass seit dem Ersten Weltkrieg die Anzahl deutscher katholischer Studenten stark zurückgegangen ist, und man so Nachwuchsschwierigkeiten hat. Dies führt zur Spaltung des Altherrenverbandes bis man sich zwei Jahre später auf einem Versöhnungs-CC einigte, dass der alte Altherrenverband das K-Prinzip behält, und die neu Philistrierten im neuen Altherrenverband nicht das K-Prinzip trugen.

Das Führerprinzip wurde von der Frankonia so gehandhabt: Der Convent wählte einen Senior der seine Chargen aus einer Anzahl vom Convent vorgeschlagenen Bundesbrüdern ernannte. Der Senior hatte das Recht einzelne Bundesbrüder zu entlassen wie z.B. 1935 die Entlassung jüdischer Bundesbrüder.

Nach Errichtung der Diktatur in Rumänien verlor die Frankonia ihre staatliche Anerkennung. Um Bundesbrüder von den Repressalien zu schützen, wurde die Aktivitas von der Pflicht entbunden, sich täglich einmal auf dem Haus zu melden und in der Öffentlichkeit in Couleur aufzutreten. Im Juni 1940 marschierte die Sowjetunion in Czernowitz ein, wodurch das Verbindungsleben endgültig erlosch und die meisten Bundesbrüder im selben Jahr noch nach Deutschland umgesiedelt wurden.

Frankonia Czernowitz in Deutschland

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Bereits 1948 gab es den Versuch die Frankonia in Österreich wiederzubegründen. Dieser scheiterte jedoch bei den Verhandlungen mit dem ÖCV wegen der früheren "nationalsozialistischen Einstellung" der Aktivitas.

1951 wird der Beschluss gefasst, die Frankonia wiederzubegründen und sie fusioniert sich im November 1951 mit Hilfe des Vorortspräsidenten und des CV-Sekretariats mit der "Zweiten K.D.St.V in Erlangen" die aus Mitgliedern bestand, die nicht mehr bei der K.D.St.V Gothia zu Erlangen verkehren wollten. Die Verbindung gibt sich den Namen, den Sie auch heute noch trägt: K.D.St.V Frankonia-Czernowitz im CV zu Erlangen. Die meisten Wiederbegründungsburschen stellte die Aureata Eichstätt sowie die Fredericia Bamberg und jeweils ein Bursch kam von der Rupertia und Vindelicia.

Direkt an der Gründung kam es zum Senioratsbandtausch mit der K.D.St.V. Fredericia zu Bamberg (weitere Tausche waren 1964 mit der K.a.V. Saxo-Bavaria Prag in Wien, 1981 K.D.St.V. Ostmark zu Nürnberg und 1998 mit der K.Ö.St.V. Babenberg Graz)

Nach Fall der Mauer feierte die K.D.St.V. Frankonia-Czernowitz ihr 100. Stiftungsfest in ihrer Gründungsstadt Czernowitz.

1992 erwirbt Frankonia-Czernowitz ihr erstes eigenes Haus in Erlangen in der Friedrichstraße 41, wo seit dem russischen Angriffskrieg solidarisch die ukrainische Flagge gehisst wird.

2005 wurde der Frankone Józef Bilczewski durch Papst Benedikt XVI. in Rom heilig gesprochen.[1][2]

Bekannte Mitglieder

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  • Albert Geßmann (1852–1920), Mitbegründer der Christlichsozialen Partei Österreichs
  • Józef Bilczewski (1860–1923), Erzbischof von Lemberg (Lwiw) und Heiliger der römisch-katholischen Kirche
  • Richard Weiskirchner (1861–1926), Präsident des Abgeordnetenhauses im österreichischen Reichsrat
  • Otto von Habsburg (1912–2011), letzter Kronprinz Österreich-Ungarns
  • Raimund Lang (* 1951), österreichischer Schauspieler, Moderator, Synchronsprecher und Studentenhistoriker
  • Joachim Herrmann (* 1956), Bayerischer Staatsminister des Inneren

Literatur

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  • Josef Klepsch: 75 Jahre Frankonia-Czernowitz zu Erlangen, 1966
  • Dr. Patrick Hormuth: Frankonenfibel - Fuchsenfibel e.s.v. K.D.St.V. Frankonia-Czernowitz im CV zu Erlangen. 5. Auflage, 2024

Einzelnachweise

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  1. Exklusiver Einblick in die Vergangenheit einer Erlanger Studentenverbindung. Abgerufen am 27. Februar 2025.
  2. Heinrich Wullhorst: Historischer Moment in Erlangen. In: Cartellverband (CV). 4. Februar 2025, abgerufen am 27. Februar 2025.