KStV Markomannia Münster

deutsche Studentenverbindung

Der Katholische Studentenverein Markomannia ist ein katholischer, nichtschlagender und nichtfarbentragender Studentenverein im Kartellverband katholischer deutscher Studentenvereine (KV) an der Westfälischen Wilhelms-Universität[1] in Münster. Er wurde 1901 in Münster gegründet. Markomannia ist die größte Studentenverbindung in Münster.[2] Nach eigenen Angaben hat sie 58 aktive Mitglieder und gehört mit 459 Mitgliedern[3] zu den größten Vereinen im Kartellverband.[4]

KStV Markomannia
Wappen Zirkel
Basisdaten
Hochschulort: Münster
Hochschule/n: WWU Münster
Gründung: 9. Februar 1901
Korporationsverband: KV
Nummer im Verband: 35
Kürzel: Mk!
Farbenstatus: farbenführend
Farben:
Art des Bundes: Männerbund
Religion / Konfession: katholisch
Stellung zur Mensur: nichtschlagend
Wahlspruch: Viriliter Age!
Feldgeschrei (Panier): Markomannia sei’s Panier!
Mitglieder insgesamt: 461
Aktive: 61
Website: www.markomannia.org

Geschichte

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Die ersten Jahre

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Am 9. Februar 1901 wurde der KStV Markomannia durch Teilung des 1864 gegründeten Katholischen Studentenvereins Germania ins Leben gerufen.[5]

Nachdem die Markomannia in verschiedenen Münsterschen Lokalitäten: Alte Börse (heutige Geschäftsstelle der Westfälischen Nachrichten, Cafe Steiner (später Café Schucan, heute Ladenlokal einer Drogeriekette), Münsterscher Hof (Alter Steinweg), Bullenkopp (Alter Fischmarkt), Norbertstr. 1) residierte, wurde 1910 das Grundstück in der heutigen Kampstraße 10 vom Hausverein für 31.500 Mark gekauft.[6] Nach dem ersten Spatenstich Mitte März 1911 kam es zur Grundsteinlegung am 30. April 1911. Das Markomannenhaus ist damit das älteste, dauerhaft im Besitz der Verbindung stehende Verbindungshaus in Münster. Im Jahr 1923 wurde ferner ein Bootshaus in Münster-Handorf an der Werse gebaut.

Zeit des Nationalsozialismus

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Um die Auflagen, die das NS-Regime an die Korporationen stellte, erfüllen zu können, entschloss man sich, mit dem KStV Tuiskonia zu fusionieren, was am 15. April 1934 verwirklicht wurde.[7] Aus Finanznot wurde das Verbindungshaus 1936 an den Arbeitsdienst vermietet. Damit es ihnen weiterhin erlaubt war, zu studieren, mussten die meisten Studenten sich Untergruppierungen der NSDAP anschließen. Allen Studenten, die in NS-Organisationen Mitglied waren, wurde am 14. Mai 1936 „Betätigung in studentischen Verbindungen“ verboten.[8] So wurde im Einverständnis mit der Altherrenschaft die Aktivitas der Markomannia-Tuiskonia am 25. Mai 1936 aufgelöst. Die Markomannen-Mitteilungen konnten nicht mehr in der Druckerei der Regensbergschen Buchhandlung gedruckt werden, da diese 1937 durch die Gestapo enteignet worden war. Nach der letzten gemeinsamen Veranstaltung im September 1937 löste sich schließlich auch der Altherrenverein auf und kam so dem Himmler-Erlass vom 20. Juni 1938 zuvor.

Wiederbegründung

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Das Haus des KStV Markomannia in Münster

Nach dem Zweiten Weltkrieg wurde der Hausverein e. V. gemäß der „Verordnung vom 15. September 1947 zur Wiederherstellung aufgelöster Vereine“ unter dem alten Vorstand am 25. Oktober 1947 rekonstruiert. 1950 fusionierte der Altherrenverein Markomannia-Tuiskonia mit der ursprünglich in Göttingen 1932 gegründeten aktiven Monasteria zur Markomannia-Tuiskonia-Monasteria. Aus diesem Bund schied die Markomannia am 9. Februar 1952 in der Ratsschänke wieder aus und wurde noch am selben Tage selbständig.

Die Errichtung der Aktivitas wurde der Universität am 11. Februar 1952 gemeldet. Der Hausverein und Altherrenverein stand unter dem Vorsitz von Bernhard Salzmann. Die Aktivitas begann die Vereinsgeschäfte im Sommersemester 1952 unter dem Wiedergründungssenior Viktor Egen.

Die Markomannia seit 1955

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1955 wurde von der Markomannia zum ersten Male das Vorortspräsidium mit dem Vorortspräsidenten Viktor Egen gestellt. Im Sommersemester 1956 fuhren die Markomannen zum ersten Mal auf die Hegge. 1969 wurde der Vorsitz des Altherrenvereines nach dem Tode von Bernhard Salzmann mit Wilhelm Huntgeburth neu besetzt, dem im Sommersemester 1962 Heinrich Austermann nachfolgte. 1976 wurde Viktor Egen sen. zum Vorsitzenden des Altherrenvereines gewählt, 1954 Karl-Eberhard Zangerl, 2000 Bernhard Egen.

Zum 1. Januar 2003 trat die gesamte Altherrenschaft des KStV Tuiskonia-Monasteria unter Beibehaltung ihrer korporativen Identität als B-Philister der Markomannia bei. Maßgeblicher Initiator des Beitritts der Tuiskonia-Monasteria war der bekannte Münsterische Jurist Wilderich Fehrmann, der für diese Verdienste zum Ehrenphilister erhoben wurde.

2012/13 stellte der KStV Markomannia zum insgesamt dritten Mal in der Vereinsgeschichte das Vorortspräsidium im KV.[9][10]

Bekannte Markomannen

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Literatur

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  • Klaus Neuhaus: Studentenpostkarten aus Münster. Eine anschauliche Geschichte Münsteraner Studentenlebens. Schernfeld 1993, ISBN 978-3-923621-99-6, S. 45.
  • Altherrenverein Markomannia (Hrsg.): Festschrift zum Jubiläum 100 Jahre KStV Markomannia. Greven 2001, ISBN 3-9807065-1-6.
  • Markus Antonius Bruns, Christoph Osterholt: 100 Jahre KStV Markomannia: „Viriliter Age!“. In: Akademischen Monatsblätter. (Hrsg.): vom Kartellverband katholischer deutscher Studentenvereine (KV), ISSN 0002-3000, 3/2002, S. 18f.
  • Eva Plaschke: „We all live in a yellow submarine“. Christliche Studentenverbindungen/-vereine. In: disconnect! Reader zu studentischen Verbindungen in Münster. Hrsg. vom AStA der FH Münster & AStA der Uni Münster, Münster 2007, S. 33.
  • Katharina Tenberge: Von Fink und Fux. Studentenverbindungen in Münster. Münster 2009, ISBN 978-3-402-12821-3, S. 191–201.
  • Alice Büsch: Der geheimnisvolle Bund fürs Leben. Über das Für und Wider von Studentenverbindungen: Zwei Menschen, zwei Meinungen. In: wissen|leben. Die Zeitung der WWU Münster. (Hrsg.): von der Rektorin der WWU Münster, 7/2010.
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Einzelnachweise

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  1. WWU Münster, online-Redaktion: Hochschulgruppen an der WWU Münster. In: www.uni-muenster.de. 20. November 2018, abgerufen am 20. Dezember 2018.
  2. Alice Büsch: Der geheimnisvolle Bund fürs Leben (Memento vom 7. Februar 2015 im Internet Archive) In: wissen|leben – Die Zeitung der WWU Münster. 10. November 2010; .
  3. vgl. Katharina Tenberge: Von Fink und Fux. Studentenverbindungen in Münster. Münster 2009, ISBN 978-3-402-12821-3, S. 192–194.
  4. KStV Markomannia: Über Markomannia. In: www.markomannia.org. Abgerufen am 12. Oktober 2018.
  5. KStV Germania: Geschichte des KStV Germania. In: www.germania-muenster.chains.net. Abgerufen am 20. Dezember 2018.
  6. E. H. Eberhard: Handbuch des studentischen Verbindungswesens. Leipzig, 1924/25, S. 106.
  7. Einwohnerbuch der Provinzialhauptstadt Münster (Westfalen) 1936 (60). S. 614, abgerufen am 20. Dezember 2018.
  8. Andreas Raith: Nationalsozialistischer Deutscher Studentenbund (NSDStB), 1926-1945. In: in Historisches Lexikon Bayerns. 12. Dezember 2018, abgerufen am 20. Dezember 2018.
  9. Vorortsübergabekommers in Münster im Wintersemester 2013. KStV Wiking, 26. Oktober 2013, abgerufen am 20. Dezember 2018.
  10. Klaus Möllers: Lebensauffassung verbindet sie über Generationen. Treffen von 70 Studenten-Vereinen. In: Westfälische Nachrichten. 12. Mai 2013, abgerufen am 20. Dezember 2018.
  11. Alfred Hartlieb von Wallthor: Salzmann, Bernhard (1886-03-14 – 1959-02-11). In: Portal "Westfälische Geschichte". Landschaftsverband Westfalen-Lippe (LWL), 11. März 2004, abgerufen am 20. Dezember 2018.
  12. vgl. Christian Steinhagen: Münster im Dritten Reich. Ein Stadtführer. Münster, 2013, ISBN 978-3-402-13011-7, S. 64.
  13. Josef Spital. In: MünsterWiki. 26. Oktober 2017, abgerufen am 20. Dezember 2018.
  14. Wolfgang Löhr: Bischof des Dialogs. (PDF 4,6MB) Zum Tode von Bischof Hermann Josef Spital. In: Akademischen Monatsblätter. Kartellverband katholischer deutscher Studentenvereine (KV), ISSN 0002-3000, 20. April 2007, S. 67, abgerufen am 20. Dezember 2018.
  15. Werner Schulze Buschhoff: Hohes juristisches Niveau. (PDF; 5,3MB) Kb Dr. Wilderich Fehrmann. In: Akademischen Monatsblätter. Hrsg. vom Kartellverband katholischer deutscher Studentenvereine (KV), ISSN 0002-3000,, 15. Dezember 2008, S. 250, abgerufen am 20. Dezember 2018.
  16. Christian Ohrloff: Nachruf Dr. med. Rolf Grewe. (PDF; 460kB) In: Die Ophthalmologie. Deutsche Ophthalmologische Gesellschaft e. V., ISSN 2731-7218, 23. Mai 2023, S. 574., abgerufen am 16. Februar 2024.
  17. Markus Gail: Berühmte (und berüchtigte) Korporierte. In: Frankfurter Verbindungen. Abgerufen am 20. Dezember 2018.
  18. Wolfgan Löhr: Nachrichten. (PDF odf; 4,6MB) In: Akademische Monatsblätter. Kartellverband katholischer deutscher Studentenvereine (KV), ISSN 0002-3000, 20. April 2007, S. 71., abgerufen am 20. Dezember 2018.

Koordinaten: 51° 58′ 7″ N, 7° 37′ 27,2″ O