Kaiser Franz Josephs-Bahn

ehemalige Eisenbahngesellschaft in Österreich-Ungarn

Die k.k. privilegierte Kaiser Franz Josephs-Bahn, kurz: KFJB war eine Eisenbahngesellschaft in Österreich, deren Streckennetz in den Kronländern Niederösterreich und Böhmen lag. Die Hauptverbindung der Gesellschaft verlief von Wien über Gmünd, Budweis und Pilsen nach Eger. Eine Zweigstrecke von Gmünd stellte zudem eine direkte Verbindung von Wien nach Prag her.

Streckennetz der KFJB
KFJB Streckennetz im Vergleich mit andere eisenbahngesellschaften.

Die Gesellschaft trug den Namen von Kaiser Franz Joseph.

Geschichte

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Schuldverschreibung über 200 Kronen der K. K. priv. Kaiser Franz Josef-Bahn vom 1. April 1884

Initiator der Bahnlinie war der Großgrundbesitzer und Diplomat Johann Adolf II. Fürst zu Schwarzenberg, der vom Pilsener Becken Steinkohle nach Wien transportieren wollte. Der Spatenstich der 455 km langen Bahnlinie zwischen Wien und Eger fand am 18. November 1866 nahe dem Meierhof Wondrow bei Schloss Frauenberg statt. Die veranschlagten Baukosten von 81.576.600 Gulden wurden über eine Aktiengesellschaft aufgebracht. Am Bau waren 143.000 Arbeiter beschäftigt.

Das erste Teilstück zwischen Pilsen und Budweis wurde am 1. September 1868 eröffnet, am 1. November 1869 war die Teilstrecke Budweis–Eggenburg fertiggestellt und am 23. Juni 1870 konnte die Strecke von dort nach Wien in Betrieb genommen werden. (Zuvor hatte es vom 15. März 1870 an bereits über die Wiener Nordbahnstrecke und über Stockerau geführte Züge gegeben.[1]) Am 14. Dezember 1871 wurde die Verbindung von Čerčan nach Prag eröffnet, womit der Verkehr Wien–Prag über Gmünd möglich wurde. 1872 war der durchgehende Schienenweg bis Eger und damit die Anbindung des Böhmischen Bäderdreiecks an die Hauptstadt Wien erreicht. Das Streckennetz der beiden Hauptstrecken umfasste damit 715 km.

Am 1. Mai 1884 wurde die Gesellschaft verstaatlicht. Die Fahrzeuge und Strecken wurden von den k.k. Staatsbahnen (kkStB) übernommen.

Strecken

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Lokomotiven

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Lokomotiven der k.k. priv. Kaiser Franz Josephs-Bahn
KFJB-Baureihe[3] Nr. Anzahl Hersteller Baujahr Achsformel kkStB-Nr. Verbleib
AF I 1–32 32 Sigl, Wiener Neustadt 1868–1872 1Bn2 24.01–32 ČSD 233.0 (ex 24.06, 12, 17)
AF II 33–50 u. 151–154 22 Sigl, Floridsdorf 1873 1Bn2 26.01–22 ČSD 233.1 (ex 26.06, 10, 16, 19, 20)
BF I 51–106 56 Sigl 1868–1871 Cn2 35.01–56 ČSD 312.301–313, FS 195, JDŽ, BBÖ
BF III 131–140 10 Floridsdorf 1883/84 Dn2 72.01–10 ČSD 403.001–010
AF III 201–213 13 Wiener Neustadt 1885 2'Bn2 104.01–13
4.201–213
ČSD 254.2 (ex 4.206, 213), PKP Od13, FS 543, JDŽ, CFR, BBÖ

Siehe auch

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Literatur

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  • Siegfried Bufe, Heribert Schröpfer: Eisenbahnen im Sudetenland. Bufe-Fachbuchverlag, Egglham 1991, ISBN 3-922138-42-X.
  • Johann Stockklausner: Dampfbetrieb in Alt-Österreich. Verlag Slezak, Wien 1979, ISBN 3-900134-41-3.
  • Alfred Wolf: Die Franz-Josefs-Bahn und ihre Nebenlinien. Sutton Verlag, Erfurt 2006, ISBN 978-3-86680-041-0
  • Gerhard Zauner (Hrsg.): 125 Jahre Kaiser Franz Josef-Bahn. Verein Waldviertel Eisenbahnmuseum Sigmundsherberg. Berger, Horn 1995, ISBN 3-85028-260-0.

Einzelnachweise

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  1. Fahrplaninserat. In: Wiener Zeitung, 15. März 1870, S. 16 (online bei ANNO).Vorlage:ANNO/Wartung/wrz
  2. Kundmachung im Amtsblatt. In: Wiener Zeitung, 3. November 1869, S. 17 (online bei ANNO).Vorlage:ANNO/Wartung/wrz
  3. laut: 125 Jahre Kaiser Franz Josef-Bahn, Seite 110