Kaiserbrücke (Hannover)

Brücke über den Mittellandkanal in Hannover

Die Kaiserbrücke in Hannover,[1] auch als Brücke 230 bezeichnet,[2] ist eine Straßenbrücke im Zuge der Straße Großer Kolonnenweg im heutigen Stadtteil Vahrenwald, die über den Mittellandkanal[1] in den Stadtteil Vahrenheide führt.[3]

Die heutige Brücke von Osten gesehen
Von unten, links die Straßenbrücke 230, rechts die Stadtbahnbrücke 230A

Erster Bau

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Die Kaiserbrücke wurde 1913 im Gebiet der früheren List[1] zur Überbrückung des damals erst im Bau befindlichen Mittellandkanals errichtet.[3] Die 47,5 m lange Eisenbeton-Bogenbrücke mit drei Gelenken wurde von der Bremer Niederlassung der Dresdner Bauunternehmung Windschild & Langelott geplant und ausgeführt.[4] Nach Fertigstellung ließ das Bauunternehmen die Brücke mit einem Menschen zum Größenvergleich fotografieren und diese Aufnahme als Ansichtskarte zu Werbezwecken drucken.[4]

Das Brückenbauwerk mit seinen Zierobelisken erhielt seinen Namen zu Ehren von Kaiser Wilhelm II.[1]

Die 1913 noch vor dem Bau des Mittellandkanals fertiggestellte Brücke mit ihren vier Zierobelisken;
Werbe-Ansichtskarte der Bauunternehmung Windschild & Langelott, 1913

1961 wurde östlich neben der Kaiserbrücke eine separate Brücke für die Stadtbahn Hannover errichtet, die die Brückennummer 230 A erhielt.[2]

Nach der Entscheidung zur Verbreiterung des Mittellandkanals wurde die unter Denkmalschutz[3] stehende Kaiserbrücke – wie sämtliche historischen Kanalbrücken im Gebiet der Landeshauptstadt Hannover – um die Jahrtausendwende abgebrochen und durch einen Neubau „mit größerer Spannweite und Durchfahrtshöhe“ ersetzt.[4]

Zweiter Bau

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Von Juni 1997 bis August 1998 wurden die Brücken durch zwei Stabbogenbrücken ersetzt. Beide haben eine Stützweite von jeweils 58,40 m; die Gesamtbreite beträgt 17,80 m für die Straßenbrücke und 10 m für die Stadtbahnbrücke.[2]

Während die Wisserodt Ingenieurgesellschaft aus Hannover den Entwurf lieferte, übernahm das hannoversche Architekturbüro Desczyk und Partner die architektonische Gestaltung. Die Bauausführung unterlag der Arge Stahlbau Engineering / Gebr. Echterhoff. Die Baukosten betrugen 9,7 Mio. D-Mark.[2]

Während des Brückenbaus wurden verschiedene Dokumentarfotografien gefertigt; die Aufnahmen zeigen beispielsweise das Aufsetzen eines der beiden jeweils 390 t schweren Überbaus aus Stahl durch einen Schwimmkran.

Unmittelbares Umfeld

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Südlich des Kanalbettes, „im Schatten der späteren Kaiserbrücke“, lag zuvor die als „Hochgericht“ bezeichnete ehemalige Richtstätte des Amtes Langenhagen, auf der 1857 letztmalig eine Person hingerichtet wurde.[1]

Ebenfalls am Mittellandkanal am Großen Kolonnenweg liegt das Spielfeld des Sportvereins Borussia Hannover von 1895.[5]

Siehe auch

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Literatur

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Commons: Kaiserbrücke – Sammlung von Bildern, Videos und Audiodateien

Einzelnachweise

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  1. a b c d e Ernst Bohlius, Wolfgang Leonhardt (Hrsg.): Stichwort Kaiserbrücke, in dies.: „Die List.“ 700 Jahre Umschau aus der Dorf- und Stadtgeschichte, 1. Aufl., Norderstedt: Books on Demand, 2003, ISBN 3-8334-0276-8; S. 35, 43, 45; eingeschränkte Vorschau in der Google-Buchsuche
  2. a b c d Wasser- und Schifffahrtsdirektion Mitte (Hrsg.): Stadtlandschaft und Brücken in Hannover. Schütersche, Hannover 2000, ISBN 3-87706-557-0, S. 132–133.
  3. a b c Wolfgang Neß: Gebietskarte Hannover West sowie Vahrenwald. In: Denkmaltopographie Bundesrepublik Deutschland, Baudenkmale in Niedersachsen, Stadt Hannover, Teil 1, Band 10.1, hrsg. von Hans-Herbert Möller, Niedersächsisches Landesverwaltungsamt – Institut für Denkmalpflege, Friedr. Vieweg & Sohn Verlagsgesellschaft mbH, Braunschweig 1983, ISBN 3-528-06203-7, S. 26f. und 194–197; hier: S. 197.; sowie Vahrenwald im Addendum zu Teil 2, Band 10.2: Verzeichnis der Baudenkmale gem. § 4 (NDSchG) (ausgenommen Baudenkmale der archäologischen Denkmalpflege), Stand: 1. Juli 1985, Stadt Hannover, Niedersächsisches Landesverwaltungsamt – Veröffentlichungen des Instituts für Denkmalpflege, S. 15.
  4. a b c Jürgen Schirsching: Schifffahrt auf dem Mittellandkanal. Sutton, Erfurt 2015, ISBN 978-3-95400-548-2, S. 62. (eingeschränkte Vorschau in der Google-Buchsuche)
  5. Karl-Heinz Grotjahn M.A.: Sportverein (S.V.) Borussia H. v. 1895 e. V. In: Klaus Mlynek, Waldemar R. Röhrbein (Hrsg.) u. a.: Stadtlexikon Hannover. Von den Anfängen bis in die Gegenwart. Schlütersche, Hannover 2009, ISBN 978-3-89993-662-9, S. 579.

Koordinaten: 52° 24′ 28″ N, 9° 44′ 22,1″ O