Die Kaiserurkunden in Abbildungen sind ein Tafelwerk für den akademischen Unterricht in Diplomatik und ein Hilfsmittel für kanzleigeschichtliche Untersuchungen aus der Zeit, in der weder moderne Kopierverfahren noch digitale Abbildungen im Netz zur Verfügung standen. Herausgeber waren Theodor von Sickel und Heinrich von Sybel. Das Werk erschien in elf Lieferungen ab 1880 und wurde 1891 mit der Veröffentlichung des Textbandes abgeschlossen. Die Verwendung photographischer Aufnahmen war nicht unumstritten, Gelehrte wie Julius von Pflugk-Harttung hielten das Durchpausen nach wie vor für die beste Methode.[1] 364 Urkundenbeispiele belegen die Entwicklung des äußeren Erscheinungsbildes der Urkunden der Könige und Kaiser von der Mitte des 8. Jahrhunderts (Pippin der Jüngere) bis zu Maximilian I.

Beispiel aus der Druckausgabe: Heinrich III. 1053 August 5 für St. Matthias in Trier; D H.III. 309 b
Abbildung in der Onlineversion

Die Digitalisierung erfolgte 2000, die letzte Änderung des Onlineangebots im Februar 2009. In der Chronologischen Übersicht, die der Navigation dient – in den Lieferungen des Werkes war keine chronologische Abfolge eingehalten worden –, sind auch Links zum Onlineangebot der Regesta Imperii gesetzt worden, womit die von Brousseau und Poupeau bemängelte fehlende Aktualisierung[2] des Forschungsstandes von 1891 wenigstens teilweise geliefert wird.

Literatur

Bearbeiten
  • Antonella Ghignoli: „Mit dem photographischen Apparate bin ich von Archiv zu Archiv gewandert“. La fotografia e gli studi di diplomatica nel riflesso dell’impresa editoriale delle Kaiserurkunden in Abbildungen (1880-1891). In: Costanza Caraffa (Hrsg.): Fotografie als Instrument und Medium der Kunstgeschichte. Berlin 2009, S. 145–155 (Digitalisat)[3]
  • Nicholas Brousseau – Gautier Poupeau: Le projet « Kaiserurkunden in Abbildungen » mené à la Bayerische Staatsbibliothek à Munich et la numérisation et mise en ligne des diplômes de Charles le Chauve. In: Le Médiéviste et l’ordinateur 42, 2003 (online)[4]
Bearbeiten

Anmerkungen

Bearbeiten
  1. Ghignoli, S. 146.
  2. Die Onlineversion biete keine Möglichkeit, auf eine bestimmte Seite zu verweisen. Es handelt sich um den letzten Absatz des Kapitels „Le projet « Kaiserurkunden in Abbildungen » de la Bayerische Staatsbibliothek à Munich“.
  3. Die Bemerkungen zur angewandten Technik (DjVu) und zur Anordnung der Navigationselemente sind überholt.
  4. Die Weblinks sind häufig defekt.