Kamelrennen sind eine Alternative zum Pferderennsport, insbesondere in den arabischen Ländern und Australien. Die vielleicht populärsten Kamelrennen finden in der Emirate-Hauptstadt Abu Dhabi und in Dubai statt.

Kamelrennen in Dubai
Test von Jockeyrobotern für Kamelrennen

In Saudi-Arabien sind Kamelrennen ein Nationalsport. Sie begleiten die Feste vieler Beduinenstämme. 2020 wurde diese Tradition in die UNESCO-Liste des immateriellen Kulturerbes der Menschheit aufgenommen.[1]

Auch anderenorts gibt es Kamelrennen-Tradition[2] oder Kamelrennen als Bestandteil traditioneller Feste wie dem jährlichen Kamelfestival in Pushkar (Indien). Die Kamele können eine Geschwindigkeit von bis zu 64 km/h erreichen. Jungtiere, zumeist drei oder vier Jahre alt, legen Strecken von bis zu zehn Kilometern zurück. Für die schnellsten Rennkamele werden Summen von fast drei Millionen Dollar bezahlt.[3] Auch in Deutschland fanden gelegentlich schon Kamelrennen statt, z. B. in Köln-Weidenpesch bereits 1969.[4]

Kinderarbeit hoch zu Kamel

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Bei professionellen Rennen wurden oft Kinder anstatt Reiter eingesetzt, heute eher selten. Vielfach wurden hierzu Kinder aus Ländern wie Pakistan und Bangladesch eingesetzt, die von ihren armen Familien praktisch als Sklaven an Kamelrennveranstalter verkauft wurden. Angesichts der Kritik an diesen Praktiken wurde in Katar und den Vereinigten Arabischen Emiraten der Einsatz von Kindern in Kamelrennen verboten und sogar einige der Kinder nach Pakistan zurückgeführt.[5] Heute ersetzen Roboter in diesen arabischen Ländern die Kameljockey-Kinder.[6][7]

Zeitalter der Kameljockey-Roboter

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Die Kameljockey-Roboter sind größtenteils ferngesteuert, so dass einige hochdotierte Kamelrennen mittlerweile dadurch gekennzeichnet sind, dass die rennstallbesitzenden Scheichs sich in ihren wüstenstaubdichten klimatisierten Limousinen und SUVs auf einer Straße parallel zur Rennbahn bzw. zum Feld der galoppierenden Kamele in deren Tempo in Rennrichtung chauffieren lassen, um per Fernsteuerung die Höchstleistung aus ihrem eigenen Kamel im Rennen herauszuholen und dabei aus nächster Nähe den Erfolg zu kontrollieren.

Varianten

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Langstrecken-Wettbewerbe gab es ebenfalls schon, z. B. „The Great Australian Camel Race“, ein 1988 über einige Wochen und tausende Kilometer ausgetragenes Rennen zur Erinnerung an die Bedeutung der importierten Kamele als Transportmittel beim Aufbau des modernen Australien Ende des 19. Jhdts. Das Rennen hatte 69 Teilnehmer, von denen 28 das Ziel erreichten.

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Commons: Kamelrennen – Sammlung von Bildern, Videos und Audiodateien

Einzelnachweise

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  1. Camel racing, a social practice and a festive heritage associated with camels. UNESCO Intangible Cultural Heritage, 2020, abgerufen am 11. Januar 2024 (englisch).
  2. Gundula Madeleine Tegtmeyer: Kamelrennen auf dem Sinai – Eine Frage der Ehre. In: Der Spiegel. 11. Januar 2010, abgerufen am 9. März 2020.
  3. Doron Peskin: UAE: 3 camels sold for $6.5 million. In: Ynetnews. 2. Oktober 2010, abgerufen am 9. März 2020 (englisch).
  4. Inge Wozelka: Köln völlig kurios – Vor 50 Jahren: Wie Weidenpesch zur Kamel-Rennbahn wurde. In: Express. 3. Oktober 2019, ehemals im Original (nicht mehr online verfügbar); abgerufen am 9. März 2020.@1@2Vorlage:Toter Link/www.express.de (Seite nicht mehr abrufbar. Suche in Webarchiven)
  5. Die Rückkehr der entführten Kinderjockeys. In: WOZ Die Wochenzeitung. 7. Juli 2005, abgerufen am 9. März 2020 (Ausgabe 27/2005).
  6. Jérémy Tordjman: Kamelrennen – Roboter ersetzt Kinder. In: Der Spiegel. 15. Juni 2006, abgerufen am 9. März 2020.
  7. Kamelrennen: Aus einer Tradition wird ein Hightech-Sport. In: Welt der Wunder. 5. Januar 2018, abgerufen am 9. März 2020.