Panzerbrigade 2

ehemalige Brigade des Heeres der Bundeswehr (1956-1993)
(Weitergeleitet von Kampfgruppe A 1)

Die Panzerbrigade 2 mit Stab in Braunschweig war eine Brigade des Heeres der Bundeswehr. Sie wurde 1993 außer Dienst gestellt. Ihre Truppenteile waren vor allem im südöstlichen Niedersachsen stationiert.

Panzerbrigade 2
PzBrig 2
X

Verbandsabzeichen Panzerbrigade 2
Verbandsabzeichen
Aktiv 16. März 1959 bis 
31. März 1993[1][A 1]
Staat Deutschland Deutschland
Streitkräfte Bundeswehr
Teilstreitkraft Heer
Typ Panzerbrigade
Unterstellung Verbandsabzeichen 1. Panzerdivision 1. Panzerdivision
letzter Stabssitz Braunschweig[1]

Geschichte

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Vorgeschichte als Kampfgruppe in der Heeresstruktur 1

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Zur Einnahme der Heeresstruktur 1 wurde zum 1. Juli 1956 die Kampfgruppe A 1 mit Standort des Stabes in der Scharnhorst-Kaserne in Hannover-Bothfeld neu aufgestellt. Die Kampfgruppe A 1 unterstand der 1. Grenadierdivision. Erste Wehrpflichtige wurden am 1. April 1957 einberufen. Anfangs waren die Grenadierbataillone 1 und 21 unterstellt, ab Frühjahr 1958 auch die Grenadierbataillone 11 und 61 sowie das Panzerbataillon 1.[2]

Die Kampfgruppe A 1 gliederte sich entsprechend im April 1958 grob in folgende Truppenteile:[2][1][A 2]

Heeresstruktur 2

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Zur Einnahme der Heeresstruktur 2 wurde zum 16. März 1959 die Kampfgruppe A 1 in die Panzergrenadierbrigade 2 umgegliedert.[2] 1959 wurde der Stab in die Braunschweiger Hindenburg- / Heinrich der Löwe-Kaserne verlegt. Die Brigade bestand zu dieser Zeit aus:

  • dem Panzergrenadierbataillon 21 (bisher Grenadierbataillon 21)
  • dem Panzergrenadierbataillon 22 (bisher Grenadierbataillon 11 der Kampfgruppe B 1)
  • dem Panzergrenadierbataillon 23 (bisher Grenadierbataillon 61 der Kampfgruppe B 1)
  • dem Panzergrenadierbataillon 312 (bisher Grenadierbataillon 12)
  • dem Panzerartilleriebataillon 25 (früher I./Feldartillerieregiment 1)
  • dem Versorgungsbataillon 26 (Neuaufstellung)
  • der Panzerpionierkompanie 20
  • der Panzeraufklärungskompanie 20
  • der Panzerjägerkompanie 20
  • der Flugabwehrbatterie 20.

1960 wechselte das in Dedelstorf neu aufgestellte Panzerbataillon 24 zur Brigade. 1962 wurde die Panzeraufklärungskompanie 20 aufgelöst und als Panzerspähzug der Stabskompanie eingegliedert. Die Fla-Batterie 20 verließ 1966 die Brigade. Das Feldartilleriebataillon 25 wurde bald zum Panzerartilleriebataillon und die Panzerjägerkompanie 20 wurde aufgelöst.

Heeresstruktur 3

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In der Heeresstruktur 3 wurde die Brigade umgegliedert. Das Panzergrenadierbataillon 22 in Wolfenbüttel wurde 1972 aufgelöst und teilweise in das neu aufgestellte Beobachtungsbataillon 13 eingegliedert. Es wurde dem Artillerieregiment 1 in Hannover zugeordnet. 1972 wurde das Versorgungsbataillon 26 aufgelöst. 1973 verlor das Panzergrenadierbataillon 21 seine Funktion als Lehrbataillon der Heeresoffizierschule I in Hannover und wurde nach Verlegung nach Wesendorf der Panzergrenadierbrigade 2 unterstellt.

Die Brigade war 1972 Mittelpunkt der NDR Dokumentation Unternehmen Manöver. Das Fernsehteam begleitete die (damals noch) Panzergrenadierbrigade 2 während des Manövers Spitzer Dolch auf dem Truppenübungsplatz Baumholder.[3] Das Kamerateam bekam während der Panzerübung sogar eigene M113 Mannschaftstransportpanzer mit dem NDR-Logo zugeteilt und konnte somit die Fahrzeuge unmittelbar filmen.

Die Brigade erprobte ab 1976 bis 1977 in einem Truppenversuch das Modell 2 a der neuen Heeresstruktur 4. Dazu gab die Brigade das Panzergrenadierbataillon 21 an die Panzerbrigade 33 ab und stellte das Panzergrenadierbataillon 22 sowie das Panzerbataillon 23 neu auf.

Heeresstruktur 4

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1981 wurde die Brigade zur Panzerbrigade 2. 1981 unterstanden:

  • die Stabskompanie
  • das Panzerbataillon 21 (1981 aus Teilen des aufgelösten Panzergrenadierbataillons 22 aufgestellt)
  • das Panzergrenadierbataillon 22 (1981 aufgelöst)
  • das Panzergrenadierbataillon 23 (ab 1981 Panzergrenadierbataillon 22)
  • das Panzerbataillon 23
  • das Panzerbataillon 24
  • das Panzerartilleriebataillon 25
  • die Panzerjägerkompanie 20
  • die Nachschubkompanie 20
  • die Instandsetzungskompanie 20
  • die Panzerpionierkompanie 20.

Die Brigade umfasste im Herbst 1989 in der Friedensgliederung etwa 2900 Soldaten.[4] Die geplante Aufwuchsstärke im Verteidigungsfall betrug rund 3300 Soldaten.[4] Zum Aufwuchs war die Einberufung von Reservisten und die Mobilmachung von nicht aktiven Truppenteilen vorgesehen.[4] Zum Ende der Heeresstruktur 4 im Herbst 1989 war die Brigade weiter Teil der 1. Panzerdivision und gliederte sich grob in folgende Truppenteile:[4][A 3]

Heeresstruktur 5 bis zur Auflösung

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In der Heeresstruktur 5 unterstanden das Panzerbataillon 24, das Panzerbataillon 23, und zwei Panzergrenadierbataillon. 1992 wurde das Panzergrenadierbataillon 22 dem Panzergrenadierbataillon 12 unterstellt. 1992 wurden das Panzerartilleriebataillon 25, die Panzerpionierkompanie 20 und das Panzerbataillon 21 aufgelöst. Die Panzerbrigade 2 wurde im März 1993 deaktiviert und ist defacto aufgelöst.

Kommandeure

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Die Kommandeure der Panzergrenadierbrigade 2 bzw. der Panzerbrigade 2 waren (Dienstgrad bei Kommandoübernahme):[2]

Nr. Name Kommandeur von Kommandeur bis
20 Oberst Wulf Wedde 1. April 1991 31. März 1993
19 Oberst Peter Rückbrodt 1. April 1985 31. März 1991
18 Oberst Ruprecht Haasler 19. März 1982 31. März 1985
17 Oberst Klaus Goldschmidt 19. Dezember 1979 19. März 1982
16 Oberst Carl-Helmuth Lichel 1. April 1978 18. Dezember 1979
15 Brigadegeneral Carlheinrich von Erdmannsdorff 1. April 1974 31. März 1978
14 Oberst Christian Schünemann 24. Januar 1972 31. März 1974
13 Brigadegeneral Lothar Domröse 3. Oktober 1969 23. Januar 1972
12 Oberst Klaus Görnandt 5. November 1965 2. Oktober 1969
11 Brigadegeneral Kurt Kauffmann 23. September 1963 4. November 1965
10 OTL Horst Zobel 23. August 1963 22. September 1963
9 Brigadegeneral Gerhard Wessel 22. Oktober 1962 22. August 1963
8 Brigadegeneral Oskar-Alfred Berger 5. Januar 196 21. Oktober 1962
7 OTL Heinrich Heuer 18. November 1960 4. Januar 1961
6 Oberst Rudolf Buhse 17. Juli 1959 17. November 1960
5 OTL Heinrich Heuer 1. Juni 1959 16. Juli 1959
4 Brigadegeneral Ulrich de Maizière 6. Januar 1958 31. Mai 1959
3 Oberst Helmut Funck 1. November 1957 5. Januar 1958
2 Oberst Christian Schaeder 1. September 1956 31. Oktober 1957
1 Oberst Hans-Reinhold Kahle 1. Juli 1956 31. August 1956

Verbandsabzeichen

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Gewebtes Verbandsabzeichen für den Dienstanzug
 
Internes Verbandsabzeichen des Stabes/Stabskompanie

Die Blasonierung des Verbandsabzeichens für den Dienstanzug der Angehörigen der Panzerbrigade 2 lautete:

Rot bordiert, von gold und silber gespaltener gotischer Hauptschild, belegt mit einem silbernen, springenden Ross in rotem, spanischen Mittelschild.

Die Tingierung des Schildes entsprach den „welfischen“ Farben der Flaggen des Königreichs und der Provinz Hannover. Das aufgelegte Schild mit dem Sachsenross auf rotem Grund entspricht dem Wappen Niedersachsens. Die Verbandsabzeichen der Division und der unterstellten Brigaden waren bis auf die Borde identisch. In der Tradition der Preußischen Farbfolge erhielt das Verbandsabzeichen der Panzerbrigade 2 als „zweite“ Brigade[A 4] der Division einen roten Bord.

Da sich die Verbandsabzeichen der Brigaden der Division nur geringfügig unterschieden, wurde stattdessen gelegentlich auch das interne Verbandsabzeichen des Stabes bzw. der Stabskompanie pars pro toto als „Abzeichen“ der Brigade genutzt. Es zeigte gekreuzte Schwerter ähnlich der Abbildung an der Schirmmütze und einen Löwen auf einer Zinnenmauer ähnlich der Darstellung des Braunschweiger Löwen im Stadtwappen Hannovers.

Anmerkungen

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  1. Die Panzerbrigade 2 war ab 1. Apr. 1993 noch als nicht aktive Panzerbrigade 2 ausgeplant.
  2. Für interne Verbandsabzeichen wurde erst etwa Mitte der 1980er Jahre offiziell eine Tragegenehmigung erteilt. Sie sind daher nicht dargestellt. Die aufgezählten Truppenteile oder die in ihrer Tradition stehenden „Nachfolger“ könnten jedoch inoffiziell bereits wappenähnliche Abzeichen geführt haben bzw. ab Mitte der 1980er Jahre offiziell erhalten haben. Verbandsabzeichen für Großverbände wurden erst in der Heeresstruktur 2 in die Truppe eingeführt.
  3. Dargestellt sind die internen Verbandsabzeichen, für die bis etwa Mitte der 1980er Jahre eine Tragegenehmigung offiziell erteilt wurde. Nicht aktive Truppenteile (Geräteinheiten, teilaktive, gekaderte) sind kursiv dargestellt.
  4. „Erste“ Brigade: Panzergrenadierbrigade 1 (=weißer Bord). „Zweite“ Brigade: Panzerbrigade 2 (=roter Bord). „Dritte“ Brigade: Panzerbrigade 3 (=gelber Bord).

Literatur

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Einzelnachweise

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  1. a b c Standortdatenbank der Bundeswehr in der Bundesrepublik Deutschland sowie den von der Bundeswehr genutzten Übungsplätzen im Ausland. In: Webseite des Militärgeschichtlichen Forschungsamtes. Zentrum für Militärgeschichte und Sozialwissenschaften der Bundeswehr, Militärgeschichtliches Forschungsamt, archiviert vom Original (nicht mehr online verfügbar) am 18. Februar 2020; abgerufen am 17. Februar 2020 (Es sind aus technischen Gründen keine Direktlinks auf einzelne Suchanfragen oder Suchergebnisse möglich. Bitte das „Suchformular“ nutzen, um Informationen zu den einzelnen Dienststellen zu recherchieren).  Info: Der Archivlink wurde automatisch eingesetzt und noch nicht geprüft. Bitte prüfe Original- und Archivlink gemäß Anleitung und entferne dann diesen Hinweis.@1@2Vorlage:Webachiv/IABot/www.zmsbw.de
  2. a b c d Referat MA 3: BArch BH 9-2/Panzerbrigade 2. In: Rechercheanwendung invenio. Präsident des Bundesarchivs, 1993, abgerufen am 17. Februar 2020.
  3. Peter Rosinski: Mit der Kamera dabei: Unternehmen Manöver. (YouTube-Video) Dargestellt durch die Soldaten der Panzer-Grenadier-Brigade 2. In: youtube.com. Norddeutscher Rundfunk, 16. Juli 1972, abgerufen am 22. Februar 2020 (Teil 1 von 3. Weitere Teile: Teil 2. Teil 3).
  4. a b c d O. W. Dragoner (Hrsg.): Die Bundeswehr 1989. Organisation und Ausrüstung der Streitkräfte der Bundesrepublik Deutschland zum Ende des Kalten Krieges. 4. Auflage. 2.1 – Heer. Heeresamt. I. Korps. II. Korps. III. Korps, Februar 2012 (167 S., relikte.com [PDF; 747 kB; abgerufen am 21. Februar 2020] Erstausgabe: 2009, Übersicht über die Schriftenreihe bei Relikte.com).

Koordinaten: 52° 14′ 47″ N, 10° 34′ 5″ O