Kandinat war ein in der DDR entwickelter Ersatzstoff für Orangeat und Zitronat.

Da Zitrusfrüchte nur teuer importiert werden konnten, entwickelte man im Zentralinstitut für Ernährung in Potsdam-Rehbrücke[1] Alternativen, um weiterhin Backwaren wie den Dresdner Christstollen in ausreichendem Umfang produzieren zu können.[2] Als Ersatz für Orangeat diente Kandinat M, hergestellt aus gekochten und danach kandierten Möhren, als Zitronatersatz wurde Kandinat T aus kandierten grünen Tomaten produziert.[1][3][4] Beide Ersatzerzeugnisse kamen jedoch erst ab Mitte der 1980er Jahre als Backmischung „Candi“ einer Mischung aus Kandinat T und Kandinat M auch in den Einzelhandel. Laut TGL 24 071/08 gehörte das Produkt zu den mit Stärke oder Mehl oberflächenbehandelten Backzutaten die auf den Verpackungen in ihren Hauptbestandteilen genau zu deklarieren waren.[5]

Literatur

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  • Berthold Gaßmann: Lebensmittelwissenschaftliche Forschung. In: Ernährungsforschung – Wissenschaft und Praxis. Bd. 31, Heft 4, 1986, S. 119–126.
  • Johannes Seidemann: World spice plants. Springer, Berlin 2005, S. 213.
  • Einhorn, Köter, Meischak: Obst und Gemüse-Sortiment-Qualitätsmerkmale-Warenprüfung und Warenpflege, 6. Neubearbeitete Auflage, VEB Fachbuchverlag Leipzig, 1988, ISBN 3-343-00421-9
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Einzelnachweise

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  1. a b Stefan Locke: Dresdner Christstollen: Aus aller Welt. FAZ, 21. Dezember 2015, abgerufen am 30. September 2016.
  2. Michael Dietrich: Das Wunder von Dresden. Der Tagesspiegel, 16. Dezember 2012, abgerufen am 5. November 2014: „Viele ersetzten die gezuckerten Zitrusfrüchte durch kandiertes Gemüse, Möhren oder grüne Tomaten. „Kandinat“ hieß das.“
  3. Stollen mit kandierten Möhren und grünen Tomaten: Ein Blick zurück in die Geschichte des ostdeutschen Stollens: Weil Orangeat und Zitronat fehlten, musste Ersatz beschafft werden., MDR FERNSEHEN, 16. Dezember 2003
  4. Klaus Behling, Jan Eik: 111 Fragen an die DDR: Wer, warum, wieso, weshalb?
  5. Einhorn, Köter, Meischak: Obst und Gemüse-Sortiment-Qualitätsmerkmale-Warenprüfung und Warenpflege, 6. Neubearbeitete Auflage, VEB Fachbuchverlag Leipzig, 1988, S. 262 bis 265, ISBN 3-343-00421-9