Kantonsspital Aarau
Die Kantonsspital Aarau AG (KSA) ist ein Krankenhaus im Kanton Aargau in der Schweiz. Es befindet sich in der Stadt Aarau und ist das grösste Krankenhaus des Kantons.[1] Das Kantonsspital ist eine Aktiengesellschaft im Besitz des Kantons Aargau und zählt rund 4'600 Mitarbeiter.
Kantonsspital Aarau AG | ||
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Hauptgebäude des Kantonsspitals Aarau | ||
Ort | Aarau
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Kanton | Aargau | |
Staat | Schweiz | |
Koordinaten | 646853 / 248889 | |
Leitung | Markus Meier, CEO, Daniel Lüscher (VR-Präsident und CEO a. i.) | |
Betten | 517 | |
Mitarbeiter | 4672 | |
Gründung | 1887 | |
Website | ksa.ch | |
Lage | ||
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Tätigkeiten
BearbeitenDas Kantonsspital Aarau deckt alle medizinischen Spezialgebiete ab und umfasst ein medizinisches Leistungsangebot, das von der Grundversorgung über die spezialisierte bis hin zur Hochspezialisierten Medizin reicht. Jährlich werden rund 27'500 stationäre Patienten behandelt. Zudem werden über 690'000 ambulante Behandlungen und Konsultationen durchgeführt.[1]
Geschichte
BearbeitenDas Kantonsspital Aarau wurde 1887 gegründet und bestand bei der Eröffnung aus 9 Pavillons und Baracken. Darin befanden sich 190 Betten für Kinder und Erwachsene und 40 Betten für Gebärende. Die Kantonale Krankenanstalt Aarau, wie das Kantonsspital damals hiess, umfasste 43 Mitarbeitende, davon 4 Ärzte, 1 Verwalter, 3 Geistliche, 17 Pflegende, 18 Dienstpersonen und betreute 1484 Patienten. Gründer und erster Direktor war Heinrich Bircher. Das Vorgängerspital des KSA war in den alten Räumlichkeiten des Klosters Königsfelden untergebracht, das sich schlecht dafür eignete. Bircher hatte sich dafür eingesetzt, dass der Grosse Rat am 22. März 1882 den Bau einer neuen Krankenanstalt beschloss. Das KSA hat zahlreiche Pionierleistungen hervorgebracht. Nach dem Bau des ersten Operationshauses 1892 betrieb das Kantonsspital Aarau als eines der ersten Spitäler weltweit bereits 1896 eine Röntgenanlage, ein halbes Jahr nach der Entdeckung der Röntgenstrahlen.
Das ursprüngliche Spital beruhte auf einem Pavillonkonzept. Um die Infektionsgefahr vorzubeugen, baute man etliche, möglichst weit voneinander entfernte Pavillons und Baracken, die symmetrisch zu einer Nord-Süd-Achse ausgerichtet waren. Das Haus 22 war dabei das zentrale Verwaltungs- und Empfangsgebäude und ist das einzige der ursprünglichen Gebäude von 1887, das heute noch steht. Das Areal, das so gross ist wie die Aarauer Altstadt, bot jahrzehntelang genug Platz für weitere Bauten. Allerdings lief die Distanz zwischen den Gebäuden der modernen Medizin zuwider, wo viele Funktionen auf engem Raum zusammenkommen müssen, weshalb mit dem sogenannten «Horizontprojekt» 1970 eine radikale Umgestaltung stattfand. 1975 wurde das grosse Zentralgebäude (Haus 1) mit sechs Operationsräumen, Zentrallabor, Intensivstation und einem achtstöckigen Hochhaus mit 240 Betten eröffnet. In einer zweiten Etappe wurden 1982 die neuen Versorgungsbetriebe mit Küche, Zentrallager, Spitalapotheke, Werkstätten und Versorgungskanälen in Betrieb genommen. Für weitere 100 Millionen bekam das Haus 1 1992 an seiner Ost- und Westseite je einen weissen, schachtelartigen Anbau, in dem weitere für die Zusammenarbeit relevante Bereiche eingegliedert wurden. Alle übrigen Bereiche mussten in den um das Zentralgebäude verstreuten Häusern bleiben.
Weitere Neubauten sind das Haus 2a, das 1988 in Betrieb genommen wurde, sowie das 1997 eröffnete Haus 7, das damals das erste Akutspital der Schweiz war, bei dem jedes Patientenbett direkt an einem Fenster steht.
Seit 2004 wird das Kantonsspital Aarau in der Rechtsform als Gemeinnützige Aktiengesellschaft geführt.[2] Die Spital Zofingen AG war ab 2011 eine Tochtergesellschaft der KSA AG. Am 12. Dezember 2024 wurde bekannt, dass das Spital Zofingen ab dem 12. Dezember 2024 Teil des Swiss Medical Network wird.[3][4][5]
Standort KSA am Bahnhof
BearbeitenSeit 2012 betreibt das KSA am Bahnhof Aarau das KSA am Bahnhof sowie das KSA Praxiszentrum am Bahnhof. Das KSA am Bahnhof ist eine Multiklinik mit vielseitigem medizinischem Angebot. Neben der Frauen- und Kinderarztpraxis sowie einem Physiotherapieangebot befinden sich in den Räumlichkeiten der Multiklinik die Fachdisziplinen Dermatologie und Allergologie, Bauchchirurgie (Viszeralchirurgie), Kardiologie, Reisemedizin und die AestheticClinic.
Das KSA Praxiszentrum am Bahnhof Aarau ist eine Walk-in Praxis für nicht lebensbedrohliche Notfälle und dringliche medizinische Anliegen. Ausserdem bietet das Praxiszentrum Patienten, die keinen Hausarzt haben, eine hausärztliche Grundversorgung an.[6]
Literatur
BearbeitenWeblinks
BearbeitenEinzelnachweise
Bearbeiten- ↑ a b Reto Jörg, Ricarda Ettlin, Martina Megert, Regula Ruflin, Andreas Dvorak: Monitoring der regionalen und überregionalen Patientenströme für den Kanton Aargau. (PDF) Departement Gesundheit und Soziales Kanton Aargau, 16. September 2015, abgerufen am 11. Mai 2017.
- ↑ 125 Jahre Kantonsspital Aarau (1887–2012): Das Jubiläumsbuch. Aarau 2012
- ↑ Regierungsrat stimmt Übernahme der Spital Zofingen AG durch die Swiss Medical Network Holding SA zu. In: ag.ch. 12. Dezember 2024, abgerufen am 12. Dezember 2024.
- ↑ Spital Zofingen wird Teil des Swiss Medical Network. In: swissmedical.net. 12. Dezember 2024, abgerufen am 12. Dezember 2024.
- ↑ Spitallandschaft – Spital Zofingen schreibt rote Zahlen und wird nun verkauft. In: srf.ch. 12. Dezember 2024, abgerufen am 12. Dezember 2024.
- ↑ KSA am Bahnhof und KSA Praxiszentrum. 11. Mai 2022, abgerufen am 4. August 2022.
- ↑ Manuel Bühlmann: Mit Krankenauto gab es mehr Blinddarmfälle. In: Aargauer Zeitung vom 14. Mai 2012 (Archiv-Version ( vom 14. Mai 2012 auf WebCite))
- ↑ Mathias Plüss: Die Medizin-Pioniere aus Aarau. ( des vom 28. November 2015 im Internet Archive) Info: Der Archivlink wurde automatisch eingesetzt und noch nicht geprüft. Bitte prüfe Original- und Archivlink gemäß Anleitung und entferne dann diesen Hinweis. In: Das Magazin vom 11. Mai 2012
- ↑ Ralph Schröder: Jobvisiten – Reportagen aus dem Kantonsspital Aarau. Hrsg.: Kantonsspital Aarau AG. ISBN 978-3-03307439-2.
- ↑ Best of Content Marketing 2020 – Shortlist / Nominierte 2020. (PDF) In: best-of-content-marketing.com. Content Marketing Forum e. V., abgerufen am 30. Juni 2020.