Kapitan Dranitsyn

russisches Forschungsschiff

Kapitan Dranitsyn (russisch «Капитан Драницын») ist ein unter russischer Flagge betriebener Eisbrecher und Forschungsschiff, das in Finnland für die Sowjetunion gebaut wurde. Seit Oktober 1995 wird es von dem arktischen und antarktischen Forschungsinstitut eingesetzt.[1]

Kapitan Dranitsyn
Kapitan Dranitsyn im Jahr 2006
Kapitan Dranitsyn im Jahr 2006
Schiffsdaten
Flagge Russland Russland
Schiffstyp Eisbrecher und Forschungsschiff
Rufzeichen UCJP
Heimathafen Murmansk
Eigner Russland Russland
Reederei Murmansker Seereederei
Bauwerft Wärtsilä (Hietalahti shipyard), Finnland Finnland
Baunummer 429
Stapellauf 1975
Schiffsmaße und Besatzung
Länge 129,02 m (Lüa)
Breite 26,54 m
Seitenhöhe 12,30 m
Tiefgang (max.) 8,50 m
Verdrängung 14,917 t
Vermessung 12.919 BRZ / 3.876 NRZ
 
Besatzung 60
Maschinenanlage
Maschine dieselelektrisch
Maschinen­leistungVorlage:Infobox Schiff/Wartung/Leistungsformat 16.200 kW (22.026 PS)
Höchst­geschwindigkeit 19 kn (35 km/h)
Energie­versorgung 6 × Wärtsilä-Dieselmotor
Generator­leistungVorlage:Infobox Schiff/Wartung/Leistungsformat 18.270 kW (24.840 PS)
Propeller 3 × Festpropeller
Transportkapazitäten
Tragfähigkeit 4.515 DWT tdw
Zugelassene Passagierzahl 102
Ausstattung
Infrastruktur

Hubschrauberlandeplatz

Sonstiges
Klassifizierungen Maritime Register of Shipping
Registrier­nummern IMO-Nr. 7824405

Ausstattung

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Die Kapitan Dranitsyn ist ein konventionell angetriebener Eisbrecher, der für Bedingungen in den Polarmeeren gebaut wurde. In den 2000er-Jahren wurde es für die Mitnahme von Passagieren mit 49 Außenkabinen für 100 weitere Personen umgebaut.[2] Das Schiff verfügt neben den Unterkünften über Lounges, Bars, einen beheizten Pool, ein Fitnessstudio, eine Sauna, eine Bibliothek und eine Krankenstation.[2]

Einsätze

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Die Haupttätigkeit des Eisbrechers Kapitan Dranitsyn besteht darin, Frachtschiffe auf den Seewegen im nördlichen Polargebiet zu begleiten. Er hat auch touristische Reisen nach Franz-Josef-Land, Spitzbergen, Nowaja Semlja und Chukotka, zur Beringstraße und (mit Hilfe eines Atomeisbrechers) zum Nordpol unternommen.

Die Kapitan Dranitsyn hat Forschungsfahrten in die Barentssee, das Beringmeer und den Arktischen Ozean abgeschlossen. 1996 unternahm sie die erste Weltreise. Im selben Jahr beteiligte sich der Eisbrecher an der Rettung des deutschen Passagierschiffs Hanseatic.[3]

Im Jahr 2000 unternahm der Eisbrecher eine längere Fahrt von Hammerfest in Norwegen über Keflavik (Island) – Stromfiord (Grönland) – kanadische ArktisAlaskaTschuktotka nach Murmansk. In den Jahren 2002, 2003 und 2004 unternahm er Forschungsexpeditionen in die Laptewsee.[3]

Im Januar 2017 war das Schiff vor der Küste von Pewek auf der Tschuktschen-Halbinsel im Eis gefangen.[4]

Während der MOSAiC-Arktis-Expedition führte die Kapitan Dranitsyn als Versorgungsschiff im Frühjahr 2020 eine Lieferfahrt zur am Nordpol forschenden Polarstern durch.[5] Da die Kapitan Dranitsyn den größten Teil ihrer Treibstoffreserven für die Hinfahrt aufgebraucht hatte, war sie selbst auf Versorgung durch die Admiral Makarow angewiesen.[6]

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Commons: Kapitan Dranitsyn – Sammlung von Bildern, Videos und Audiodateien

Einzelnachweise

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  1. Information on RV Kapitan Dranitsyn. In: Federal Target Program World Ocean. Archiviert vom Original am 30. September 2007; abgerufen am 15. August 2008 (russisch).
  2. a b Kapitan Dranitsyn. Eagles Cry Adventures, archiviert vom Original am 17. September 2008; abgerufen am 15. August 2008 (englisch).
  3. a b Marine Reports – 1996 – M96H0016. Transportation Safety Board of Canada, abgerufen am 16. April 2010 (kanadisches Englisch).
  4. Bulk Carriers Stuck in Ice off Chukchi Peninsula (Memento des Originals vom 22. Januar 2017 im Internet Archive), Maritime Executive, 18. Januar 2017 (amerikanisches Englisch). „Two bulk carriers and two icebreakers are stuck in the ice off the Russian coast near Pevek on the Chukchi Peninsula (Chukotka Peninsula). The Russian Emergencies Ministry has issued a statement saying: “According to the captain of the Kapitan Dranitsyn vessel, the situation is not critical. There is no tension among the crew. There are food and fuel reserves. After getting more information about ice conditions the convoy will proceed on the route.”“ 
  5. Versorgungsschiff erreicht „Polarstern“ in der Arktis. Der Spiegel, abgerufen am 3. März 2020.
  6. Icebreaker Needs Fuel After Record North Pole Voyage. Abgerufen am 2. April 2020 (englisch).