Der Kappar, auch Kappe oder Kappor[1], war ein schwedisches und finnisches Hohlmaß für Getreide, Hülsenfrüchte, Salz, Malz, Steinkohle und Kalk. Es war auch ein Flächenmaß in Schweden, Finnland und im russischen Gouvernement Livland und Estland.

Hohlmaß

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Die Maßkette von der Tunna/Tonna/Tonne war:

  • 1 Tonna = 2 Spann = 4 Halbspann = 8 Fjerdingar/Viertel = 32 Kappar
  • 1 Kappar = 134 Kannor/Kannen = 14 Quartier = 56 Ort = 4 5/9 Liter[1] ~ 4,58 Liter

Entsprechend der Ware hatte die Tonna unterschiedliche Anzahl Kappar. Die Differenz zu 32 Kappar war die Zugabe zum gestrichenen Maß.[2]

  • 1 Tonna lose Ware = 32 Kappar = 56 Kannen = 7388,575 Pariser Kubikzoll = 146,5625 Liter[3]
  • 1 Tonna Getreide oder Steinkohle = 36 Kappar = 63 Kannen = 8312,147 Pariser Kubikzoll = 164,8829 Liter[3]
  • 1 Tonna Malz = 38 Kappar = 66,5 Kannen = 8773,933 Pariser Kubikzoll = 174,0430 Liter[3]
  • 1 Tonna Salz oder gebrannter Kalk = 34 Kappar = 59,5 Kannen = 7850,361 Pariser Kubikzoll = 155,7227 Liter[3]

Feldmaß

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Als Feldmaß in Schweden und Finnland galt:

Der Kappe war in Riga und dem russischen Gouvernement Livland auch ein Feldmaß.[5] Man unterschied zwei Maße: Tonn- und Lofstelle.

  • Riga und Libau 1 Kappe = 1,4864 Ar[6]
  • 1 Kappe = 132 Tonne
  • 1 Tonnstelle = 35 Kappen = 14.000 Quadratellen (Landmesser) = 52,024 Aren (franz.)
  • 1 Lofstelle = 25 Kappen = 10.000 Quadratellen = 1600 Quadratfuß = 37,1599 Aren[4] = 22.500 engl. Quadratfuß[7]

Vor 1815 war 1 revisorische Lofstelle = 225 Stangen = 36,5782 Aren.[8]

Ab 1802 hatte in Estland eine Tonnstelle 62,7073 Aren und eine Lofstelle 20,9024 Aren.[9]

Einzelnachweise

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  1. a b Johann Friedrich Krüger: Vollständiges Handbuch der Münzen, Maße und Gewichte aller Länder der Erde. Verlag Gottfried Basse, Quedlinburg/Leipzig 1830, S. 134.
  2. August Schiebe: Universal-Lexikon der Handelswissenschaften, enthaltend: die Münz-, Maß- und Gewichtskunde …. Band 3. Friedrich Fleischer, Leipzig und Gebrüder Schumann, Zwickau. 1839, S. 268.
  3. a b c d Christian Noback, Friedrich Eduard Noback: Vollständiges Taschenbuch der Münz-, Maß- und Gewichtsverhältnisse. Band 2, F. A. Brockhaus, Leipzig 1851, S. 1160.
  4. a b Meyers Großes Konversations-Lexikon. Band 10. Leipzig 1907, S. 601.
  5. Verein prakt. Kaufleute: Allgemeines Handels-Lexikon oder Enzyklopädie der gesamten Handelswissenschaften. Band 2, Verlag Ernst Schäfer, Leipzig 1857, S. 445.
  6. Fr. Silber: Die Münzen, Maße und Gewichte aller Länder der Erde einzeln berechnet nach ihren Werthen und Verhältnissen zu allen deutschen Münzen, Maßen und Gewichten. Nebst Angabe der Handelsplätze und deren Rechnungsverhältnisse. Moritz Ruhl, Leipzig 1861, S. 178.
  7. Herders Konversations-Lexikon. Freiburg im Breisgau 1856, Band 4, S. 27.
  8. Georg Thomas Flügel: Kurszettel fortgeführt als Handbuch der Münz-, Maß-, Gewichts- u. Usancenkunde. Herausgeber: L. F. Huber. Verlag der Jägerschen Buch-, Papier- und Landkartenhandlung, Frankfurt am Main 1859, S. 100.
  9. August Schiebe: Universal-Lexikon der Handelswissenschaften, enthaltend: die Münz-, Maß- und Gewichtskunde …. Band 3. Friedrich Fleischer, Leipzig und Gebrüder Schumann, Zwickau 1839. S. 52.