Karin Roten

Schweizer Skirennläuferin

Karin Roten (* 27. Januar 1976 in Leukerbad, Kanton Wallis) ist eine ehemalige Schweizer Skirennläuferin. Sie war auf die Disziplinen Riesenslalom und Slalom spezialisiert. Von 1993 bis 2001 war sie Mitglied des A-Kaders und der Nationalmannschaft. Sie gewann zwei Weltcuprennen und drei Medaillen bei Weltmeisterschaften.

Karin Roten
Nation Schweiz Schweiz
Geburtstag 27. Januar 1976 (48 Jahre)
Geburtsort Leukerbad
Grösse 167 cm
Gewicht 56 kg
Karriere
Disziplin Riesenslalom, Slalom
Status zurückgetreten
Karriereende 30. März 2001
Medaillenspiegel
Weltmeisterschaften 0 × Goldmedaille 2 × Silbermedaille 1 × Bronzemedaille
Junioren-WM 2 × Goldmedaille 2 × Silbermedaille 0 × Bronzemedaille
 Alpine Skiweltmeisterschaften
Silber Sierra Nevada 1996 Riesenslalom
Silber Sestriere 1997 Riesenslalom
Bronze Sestriere 1997 Slalom
 Alpine Ski-Juniorenweltmeisterschaften
Gold Montecampione 1993 Riesenslalom
Silber Lake Placid 1994 Riesenslalom
Gold Voss 1995 Riesenslalom
Silber Voss 1995 Slalom
Platzierungen im Alpinen Skiweltcup
 Einzel-Weltcupdebüt 27. März 1993
 Einzel-Weltcupsiege 2
 Gesamtweltcup 12. (1995/96)
 Riesenslalomweltcup 4. (1996/97)
 Slalomweltcup 6. (1995/96)
 Podiumsplatzierungen 1. 2. 3.
 Riesenslalom 0 0 1
 Slalom 2 3 0
 

Biografie

Bearbeiten

Nach Einsätzen bei FIS-Rennen und im Europacup wurde Roten einer breiteren Öffentlichkeit bekannt, als sie bei den Juniorenweltmeisterschaften 1993 in Montecampione die Goldmedaille im Riesenslalom gewann. Als Juniorenweltmeisterin war sie beim Weltcupfinal in Åre startberechtigt, wo sie mit Platz 16 die Weltcuppunkte um nur einen Rang verpasste. Solche holte sie erstmals am 11. Dezember 1993 mit Platz 15 im Riesenslalom von Veysonnaz. Bei den Olympischen Winterspielen 1994 in Lillehammer fuhr sie im Riesenslalom auf Platz 16, bei den Juniorenweltmeisterschaften 1994 in Lake Placid gewann sie in derselben Disziplin die Silbermedaille. Im Winter 1994/95 fuhr sie im Weltcup zweimal unter die besten zehn. Bei den Juniorenweltmeisterschaften 1995 in Voss kamen zwei weitere Medaillengewinne hinzu, Gold im Riesenslalom und Silber im Slalom.

Den endgültigen Durchbruch an die Weltspitze schaffte Roten in der Saison 1995/96. Nach zwei vierten und einem fünften Platz zu Beginn des Winters stand sie am 29. Dezember 1995 als Zweite des Slaloms von Semmering erstmals auf einem Weltcuppodest. Einen Monat später kam im Slalom von Saint-Gervais-les-Bains ein weiterer zweiter Platz hinzu. Ebenfalls Zweite wurde sie im Riesenslalom der Weltmeisterschaften 1996 in der Sierra Nevada. Zum Saisonabschluss feierte sie am 10. März 1996 beim Slalom von Hafjell ihren ersten Weltcupsieg. In der Weltcupsaison 1996/97 klassierte sich Roten fünfmal unter den besten fünf, wobei ihr am 15. März 1997 mit Platz drei in Vail der einzige Weltcup-Podestplatz ihrer Karriere in der Disziplin Riesenslalom gelang. Bei den Weltmeisterschaften 1997 in Sestriere gewann sie zwei Medaillen, Silber im Riesenslalom und Bronze im Slalom. Ihre Bilanz der Saison 1997/98 war durchzogen. Im Weltcup klassierte sie sich sechsmal unter den besten zehn, ein Podestplatz blieb jedoch aus. Enttäuschend verliefen die Olympischen Winterspiele 1998 in Nagano, wo sie im Riesenslalom 16. wurde und im zweiten Lauf des Slaloms ausschied.

Der erste Teil der Saison 1998/99 verlief für Roten wieder ansprechend, mit einem Sieg am 20. Dezember 1998 im Slalom von Hafjell und einem zweiten Platz acht Tage später im Slalom von Semmering. Doch daraufhin schlitterte sie in eine Krise und fühlte sich sowohl psychisch als auch physisch angeschlagen, wobei ihr vor allem Infektionsanfälligkeit und Untergewicht zu schaffen machten.[1] Roten lernte den Radrennfahrer Armin Meier kennen und heiratete ihn. Da sie schwanger geworden war, liess sie die gesamte Saison 1999/2000 aus. Im Oktober 2000 gab sie ihr Comeback. Sie versuchte, Sportkarriere und Mutterschaft in Einklang zu bringen, kam jedoch bald zum Schluss, dass dies nicht möglich sei.[2] Kurz nach der Saison 2000/01 verkündete sie das Ende ihrer Sportkarriere.[3]

Nach ihrem Rücktritt wurde Roten ein zweites Mal Mutter und war in der Kosmetikbranche mit einer eigenen Produktelinie tätig. Ab Dezember 2004 arbeitete sie beim Fernsehsender SF DRS als Co-Kommentatorin der Frauenskirennen.[4] Nach acht Jahren Ehe lebt sie seit Mitte 2007 von Armin Meier getrennt.[5] Im Mai 2008 gab das Schweizer Fernsehen bekannt, dass der Vertrag mit Roten nicht verlängert wird.[6] Im November 2009 wandte sie sich an die Öffentlichkeit und berichtete, dass sie nach der Trennung von ihrem Ehemann und der Entlassung als Co-Kommentatorin unter schweren Depressionen gelitten habe.[7]

Olympische Spiele

Bearbeiten

Weltmeisterschaften

Bearbeiten

Weltcupsiege

Bearbeiten
  • 6 Podestplätze, davon 2 Siege:
Datum Ort Land Disziplin
10. März 1996 Hafjell Norwegen Slalom
20. Dezember 1998 Veysonnaz Schweiz Slalom

Weltcupwertungen

Bearbeiten
Saison Gesamt Riesenslalom Slalom
Platz Punkte Platz Punkte Platz Punkte
1993/94 102. 16 42. 16
1994/95 64. 83 26. 75 51. 8
1995/96 12. 585 8. 214 6. 351
1996/97 14. 407 4. 258 12. 149
1997/98 18. 375 14. 140 11. 203
1998/99 21. 386 15. 144 8. 242
2000/01 86. 38 53. 4 33. 34

Europacup

Bearbeiten
Datum Ort Land Disziplin
11. Januar 1995 Maribor Slowenien Riesenslalom

Juniorenweltmeisterschaften

Bearbeiten

Weitere Erfolge

Bearbeiten
Bearbeiten

Einzelnachweise

Bearbeiten
  1. Ski alpin: Karin Roten tritt zurück. In: skialpin.ch. 30. März 2001, abgerufen am 17. Mai 2018.
  2. Raubbau am eigenen Körper getrieben. In: Neue Zürcher Zeitung. 20. Oktober 2002, abgerufen am 17. Mai 2018.
  3. Karin Roten hört auf. In: derStandard.at. 2. April 2001, abgerufen am 17. Mai 2018.
  4. Karin Roten Meier neue Ko-Kommentatorin. In: persoenlich.com. 9. Dezember 2004, abgerufen am 17. Mai 2018.
  5. Karin Roten trennt sich von Armin Meier. In: news.ch. 3. Juni 2007, abgerufen am 17. Mai 2018.
  6. Karin Roten ist nicht mehr TV-Kommentatorin. In: skionline.ch. 6. Mai 2008, archiviert vom Original am 18. Mai 2018; abgerufen am 17. Mai 2018.
  7. Marcel W. Peren: Karin Roten wollte nur noch sterben. In: Blick. 19. November 2009, abgerufen am 25. Mai 2010.