Karl-Ewald Herlyn

deutscher Chirurg

Karl-Ewald Herlyn (* 10. März 1902 in Pewsum, Ostfriesland; † 2. Juni 1975 in Göttingen)[1] war ein deutscher Chirurg und Hochschullehrer.

Karl-Ewald Herlyn (1955)

Werdegang

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Karl-Ewald Herlyn wurde als Sohn des Landarztes Sunke Herlyn geboren.

Nach dem Besuch des Wilhelmsgymnasiums in Emden und dem Abitur 1921 studierte er in Tübingen, Greifswald, München und Göttingen Medizin und legte 1926 in Göttingen das Staatsexamen ab.

Das praktische Jahr verbrachte er an der Universitätsklinik Göttingen und im German Hospital in London.

Nach der Promotion 1927 begann er seine weitere Ausbildung an der chirurgischen Universitätsklinik in Göttingen, wo er sich 1935 als Dozent für Chirurgie und Orthopädie habilitierte. Zum 1. Mai 1933 war er der NSDAP (Mitgliedsnummer 3.167.855)[2] und im selben Jahr der SA beigetreten, er war auch unter anderem Mitglied des NS-Ärztebundes. 1937 wurde er Oberarzt der chirurgischen Universitätsklinik, 1942 zum außerplanmäßigen Professor ernannt. Seine Schwerpunkte waren die Gefäß- und Wiederherstellungschirurgie.

Herlyn war seit 1939 ärztlicher Leiter der Lazarettstandorte Rohns und Krankenhaus Neu-Bethlehem in Göttingen und beratender Chirurg der Lazarette der Umgebung. Nach dem Krieg wurde ihm 1945 für zwei Jahre die kommissarische Leitung der Chirurgischen Universitätsklinik Göttingen übertragen. Hier gründete er die Krankengymnastikschule an der Universität Göttingen.

Seit 1945 fungierte er zusätzlich bis zu seiner Pensionierung 1967 als Chefarzt der Chirurgischen Klinik des Krankenhauses Neu-Bethlehem.

Als Nachfolgeeinrichtung der Göttinger Lazarette wurde 1950 das evangelische Krankenhaus Göttingen-Weende von Herlyn mitbegründet. Die Zielsetzung war neben der Krankenversorgung der Bevölkerung insbesondere die medizinische Versorgung der Heimkehrer und Flüchtlinge, die über das Grenzdurchgangslager Friedland kamen. Auch hier war Herlyn als Chefarzt der Chirurgischen Klinik bis zu seiner Pensionierung tätig.[3]

Ehrungen

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Schriften

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  • Praktikum der Röntgendiagnostik – München: J. F. Lehmanns Verlag, 1937
  • Die Wiederherstellungs-Chirurgie, insbesondere die Verwendung der Rollappenplastik – Stuttgart: Thieme, 1949

Literatur

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  • Allgemeine und Spezielle Chirurgische Operationslehre begründet von Martin Kirschner, Hrsg. N.Guleke und R. Zenker, 2. Auflage, Band 4, pp. 497–745; Springer Verlag 1956
  • Fehler und Gefahren bei Chirurgischen Operationen, Hrsg. R. Stich und K.H. Bauer, 3. Auflage, Band 1, pp. 1–42; Gustav Fischer Verlag 1954

Einzelnachweise

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  1. Traudel Weber-Reich: Pflegen und Heilen in Göttingen: die Diakonissenanstalt Bethlehem von 1866 bis 1966. Vandenhoeck und Ruprecht, Göttingen 1999, ISBN 978-3-525-85423-5, S. 184.
  2. Bundesarchiv R 9361-IX KARTEI/15091533
  3. Traudel Weber-Reich: Pflegen und Heilen in Göttingen. Die Diakonissenanstalt Bethlehem von 1866 bis 1966. Studien zur Geschichte der Stadt Göttingen. Band 22. Vandenhoeck und Ruprecht, Göttingen 1999, ISBN 3-525-85423-4, S. 184–185.