Karl Friedrich Horn (Theologe)

deutscher evangelischer Theologe

Karl Friedrich Horn (* 9. Januar 1772 in Weimar; † 9. Februar 1852 ebenda[1]) war ein deutscher evangelischer Theologe und Pädagoge. Er war Verfasser von pädagogischen Schriften und von Predigten. Er wurde als „der bedeutendste Geistliche“ im nachklassischen Weimar bezeichnet.[2]

Horn war der Sohn eines Hofbediensteten am Weimarer Hof. Seit 1798 war er Lehrer in Weimar und ab 1801 Direktor des Weimarer Lehrerseminars und Stiftsprediger. Er unterrichtete die Kinder der Herzogs Carl August von Sachsen-Weimar. Zusammen mit Johannes Daniel Falk gründete Horn 1813 die „Gesellschaft der Freunde in der Not“. Die Gesellschaft unterstützte zunächst Menschen, die unter den Folgen der Napoleonischen Kriege zu leiden hatten, und konzentrierte sich dann vor allem auf die Ausbildung eltern- oder mittelloser Jugendlicher.[3] Seit 1816 gehörte er dem Weimarer Oberkonsistorium an. Dort erhielt er u. a. 1819 die Goldene Verdienstmedaille.

1819 weilte Horn zu Studienzwecken in der Schweiz. Er besuchte auf dem Weg in die Schweiz diverse Einrichtungen, in denen nach Methoden der sogenannten Bell-Lancaster-Schulen unterrichtet wurde. Ziel der Reise war Pestalozzis Schule in Yverdon, Zweck der Reise, sich über neue Methoden der Didaktik und insbesondere der Didaktik des Mathematikunterrichts zu informieren, um diese eventuell in Weimar einzuführen.[4] Nach seiner Rückkehr förderte er Lehrer und das Volksschulwesen und insbesondere das Lehrerseminar. Im Jahre 1824 wurde er von Universität Jena mit einer Ehrenpromotion zum D. theol. gewürdigt.[5] Am 14. Juni 1848 ernannte ihn die Stadt Weimar zum Ehrenbürger.[6] Die Ehrung erfolgte zum Anlass seines 50-jährigen Dienstjubiläums. Aus diesem Anlass errichtete Horn eine Stiftung für Volksschullehrer.[7]

Im Jahre 1850 hielt er die Einweihungsrede für das Herder-Denkmal.

Horns Grab befindet sich auf dem Historischen Friedhof in Weimar.[8][9] Horns Grabplatte wurde auf Privatinitiative restauriert.[10] Sein Nachlass wird im Goethe- und Schiller-Archiv in Weimar aufbewahrt.[11]

Veröffentlichungen

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Handschriften

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  • Predigten des Stiftspredigers und Obercons: Rathes Dr. Horn : Weimar d. 1. Juni 1840. Gesammelt [und handschriftlich überliefert] von Charlotte Martin. Weimar 1840. urn:nbn:de:gbv:32-1-10035964289

Literatur

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  • B. Hain: Karl Friedrich Horn, Doktor d. Theol., großh. sächs. geheimer Kirchenrath und Stiftsprediger zu Weimar, geb. d. 9. Jan. 1777, gest. d. 9. Febr. 1852. In: Kirchen- und Schul-Blatt. 1852, ZDB-ID 544608-9, S. 68–72 (Digitalisat)
  • Fritz-Peter Hager, Daniel Tröhler: Studien zur Pestalozzi-Rezeption im Deutschland des frühen 19. Jahrhunderts (= Neue Pestalozzi-Studien. 3). Haupt, Bern, 1995, ISBN 3-258-05297-2.
  • Lucas Boser: La réception plurielle de la «méthode Pestalozzi» dans l’enseignement du calcul au début du xixe siècle en Suisse et à Weimar. In: La pédagogie allemande dans l'espace francophone, appropriations et résistances (= Révue germanique internationale. Nr. 23, 2016, ISSN 1253-7837). CNRS éditions, Paris 2016, ISBN 978-2-271-08811-6, S. 51–63, doi:10.4000/rgi.1579.
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Einzelnachweise

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  1. Todesanzeige in Weimarische Zeitung vom 11. Februar 1852, S. 123.
  2. Adelheid von Schorn: „Das nachklassische Weimar“, Band 1, 1911, S. 207.
  3. Gerhard Heufert: Johannes Daniel Falk: Satiriker, Diplomat und Sozialpädagoge, WtV, Weimar 2008, S. 90 f. ISBN 978-3-939964-15-5
  4. Lucas Boser: La réception plurielle de la «méthode Pestalozzi» dans l’enseignement du calcul au début du xixe siècle en Suisse et à Weimar, in: Révue germanique internationale, Nr. 23, 2016, Randnummer 24 doi:10.4000/rgi.1579
  5. Friedrich-Schiller-Universität Jena, Universitätsarchiv, Bestandssignatur: J Theologische Fakultät, Promotionsakten 1842-1847 Archivalien-Signatur: 69
  6. Ehrenbürgerinnen und Ehrenbürger der Stadt Weimar, weimar.de, abgerufen am 16. April 2024
  7. Regierungsblatt für Sachsen-Weimar-Eisenach. Weimar 1848, S. 290.
  8. Art: Horn, Carl Friedrich, in: Gitta Günther, Wolfram Huschke, Walter Steiner (Hrsg.): Weimar. Lexikon zur Stadtgeschichte. Hermann Böhlaus Nachfolger, Weimar 1998, S. 216.
  9. Hannelore Henze, Doris-Annette Schmidt: Der historische Friedhof zu Weimar. RhinoVerlag, Ilmenau 2011, S. 54. ISBN 978-3-939399-08-7
  10. Jens Lehnert: Hilfe für einen „Freund in der Not“ Thüringer Allgemeine, 18. September 2022, abgerufen am 16. April 2024
  11. „... dem Volk und den Musen treu“. Johann Daniel Falk in Weimar Klassik Stiftung Weimar, abgerufen am 16. April 2023
  12. a b Titelangaben nach GV 1700–1910, Bd. 64. Holt-Hör. 1982, OCLC 634872578, S. 309
  13. a b c d Nachweise in OCLC teilweise nicht korrekt
  14. Bibliografische Angaben in: Jahrbuch der theologischen Literatur, von E. Zimmermann, 1826, S. 178 in der Google-Buchsuche
  15. Rezension in: Allgemeine Schulzeitung, 7. Jg. 1830, 1. Abt., Nr. 110, Sp. 873–879 in der Google-Buchsuche