Karl Rüdiger (Politiker)
Karl Rüdiger (* 16. Juni 1896 in Ochshausen; † 20. Februar 1951 in Homberg (Efze)) war ein deutscher Politiker. Er saß für die FDP im ersten Deutschen Bundestag.
Leben
BearbeitenRüdiger war Sohn eines Landwirts. Er besuchte die höhere Landbauschule und übernahm nach dem Ersten Weltkrieg den väterlichen Hof. Von 1921 bis 1933 war er Kreisausschussmitglied in Kassel. Von 1930 bis 1933 war er für die Hessische Arbeitsgemeinschaft bzw. 1933 für die Kampffront Schwarz-Weiß-Rot Mitglied des Kurhessischen Kommunallandtags des preußischen Regierungsbezirks Kassel. Im selben Zeitraum war er zudem Mitglied des Provinziallandtags von Hessen-Nassau. Nach 1933 wurde er von den Nationalsozialisten enteignet. Am 7. Juni 1937 beantragte er die Aufnahme in die NSDAP und wurde rückwirkend zum 1. Mai desselben Jahres aufgenommen (Mitgliedsnummer 5.078.343).[1][2]
Nach 1945 übernahm Rüdiger das Gut Mühlenhof bei Immenhausen im Landkreis Hofgeismar, das er bis zu seinem Tode bewirtschaftete. Seit 1947 war er Mitglied des Kreisausschusses Hofgeismar. Nach der ersten Bundestagswahl 1949 war er bis zu seinem Tod Mitglied des Bundestages. Mit 35,2 % der abgegebenen gültigen Stimmen wurde er im Wahlkreis Waldeck direkt ins Parlament gewählt.
Rüdiger gehörte von 1949 bis 1951 auch dem FDP-Bundesvorstand an. Er verunglückte auf dem Weg von Kassel nach Bonn tödlich.[3]
Literatur
Bearbeiten- Jochen Lengemann: MdL Hessen. 1808–1996. Biographischer Index (= Politische und parlamentarische Geschichte des Landes Hessen. Bd. 14 = Veröffentlichungen der Historischen Kommission für Hessen. Bd. 48, 7). Elwert, Marburg 1996, ISBN 3-7708-1071-6, S. 317.
- Dieter Pelda: Die Abgeordneten des Preußischen Kommunallandtags in Kassel 1867–1933 (= Vorgeschichte und Geschichte des Parlamentarismus in Hessen. Bd. 22 = Veröffentlichungen der Historischen Kommission für Hessen. Bd. 48, 8). Elwert, Marburg 1999, ISBN 3-7708-1129-1, S. 178.
- Rudolf Vierhaus, Ludolf Herbst (Hrsg.), Bruno Jahn (Mitarb.): Biographisches Handbuch der Mitglieder des Deutschen Bundestages. 1949–2002. Bd. 2: N–Z. Anhang. K. G. Saur, München 2002, ISBN 3-598-23782-0, S. 708.
Weblinks
Bearbeiten- Rüdiger, Emil Heinrich Karl. Hessische Biografie. (Stand: 20. Februar 2020). In: Landesgeschichtliches Informationssystem Hessen (LAGIS).
Einzelnachweise
Bearbeiten- ↑ Bundesarchiv R 9361-IX KARTEI/35930876
- ↑ Helmut Gewalt: Angehörige des Bundestags / I.–X. Legislaturperiode ehemaliger NSDAP- & / oder Gliederungsmitgliedschaften ( vom 3. Januar 2016 im Internet Archive) (PDF-Datei, abgerufen am 19. November 2011; 61 kB).
- ↑ Frankfurter Allgemeine Zeitung, 21. Februar 1951, S. 3.
Personendaten | |
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NAME | Rüdiger, Karl |
ALTERNATIVNAMEN | Rüdiger, Emil Heinrich Karl |
KURZBESCHREIBUNG | deutscher Politiker (FDP), MdB |
GEBURTSDATUM | 16. Juni 1896 |
GEBURTSORT | Ochshausen, Kreis Kassel |
STERBEDATUM | 20. Februar 1951 |
STERBEORT | Homberg (Efze) |