Karl von Rothkirch-Panthen

österreichisch-böhmischer Politiker

Karl Graf von Rothkirch-Panthen (* 2. Dezember 1807 in Falkenau, Fürstentum Neisse; † 31. März 1870 in Prag, Königreich Böhmen) war ein böhmisch-österreichischer Politiker, Verwaltungsbeamter und Oberstlandmarschall sowie Statthalter von Böhmen.

Carl Graf von Rothkirch und Panthen Lithographie von Josef Kriehuber, 1858

Karl von Rothkirch-Panthen war Mitglied des österreichischen Zweigs der schlesischen Adelsfamilie Rothkirch und Sohn des Generals Graf Leopold von Rothkirch und Panthen (1769–1839) und dessen Ehefrau Gräfin Anna von Pötting und Persing (1778–1820). 1833 heiratete er in Kolinec Barbara Gräfin Swéerts-Spork (1810–1873), das Paar blieb kinderlos.[1]

Rothkirch trat in den Staatsdienst ein und wurde Kämmerer und Geheimer Rat, 1842 Kreishauptmann von Čáslav, 1846–48 von Pilsen. Die ihm 1848 angetragene Stellung des Statthalters von Böhmen lehnte er wegen der starken tschechischen Opposition im Prager Pfingstaufstand ab. 1850 wurde er Kreispräsident des Egerer Kreises. 1857 bis 1860 fungierte er als Landespräsident der Bukowina, wo er mit der Vereinigung der Landesverwaltung mit Galizien nicht einverstanden war. 1861 wurde er Abgeordneter im Böhmischen Landtages für die Partei des Verfassungstreuen Großgrundbesitzes. Gleichzeitig war er 1861 bis 1863 Reichsratsabgeordneter.[2][3]

Rothkirch war von 9. November 1863 bis 30. September 1866 Oberstlandmarschall des Königreichs Böhmen und damit Vorsitzender der böhmischen Regierung, des Landesausschusses.[4] Er versuchte eine gewisse Neutralität zwischen Zentralisten und Föderalisten zu bewahren, wodurch er sich beiden Seiten entfremdete. Nach dem Deutschen Krieg 1866 wurde er Statthalter von Böhmen, aber schon 1867 pensioniert.[2][5]

Literatur

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  • Valerius von Rothkirch und Panthen auf Rothkirch: Stammbuch des Geschlechts von Rothkirch. Joseph Max & Comp., Buchdruckerei Robert Nischkowsky, Breslau 1879. S. I–VI; S. 1–267. Nachtrag 1914 (Google Buch).
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Commons: Karl von Rothkirch-Panthen – Sammlung von Bildern, Videos und Audiodateien

Einzelnachweise

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  1. Rothkirch. A2. In: Heinrich August Pierer, Julius Löbe (Hrsg.): Universal-Lexikon der Gegenwart und Vergangenheit. 4. Auflage. Band 14: Reif–Saugeschacht. Altenburg 1862, S. 395–396 (Digitalisat. zeno.org).
    Constantin von Wurzbach: Rothkirch und Panthen, Karl Graf. In: Biographisches Lexikon des Kaiserthums Oesterreich. 27. Theil. Kaiserlich-königliche Hof- und Staatsdruckerei, Wien 1874, S. 105 f. (Digitalisat).
  2. a b Jiří KořalkaRothkirch und Panthen Karl Graf von. In: Österreichisches Biographisches Lexikon 1815–1950 (ÖBL). Band 9, Verlag der Österreichischen Akademie der Wissenschaften, Wien 1988, ISBN 3-7001-1483-4, S. 286 f. (Direktlinks auf S. 286, S. 287).
  3. Christoph Stölzl: Die Ära Bach in Böhmen. Sozialgeschichtliche Studien zum Neoabsolutismus 1849–1859. Verlag Oldenbourg, München 1970, ISBN 3-486-47381-6, S. 278.
  4. Otto Urban: Die Landtage der böhmischen Länder: Der böhmische Landtag. In: Helmut Rumpler, Peter Urbanitsch (Hrsg.): Die Habsburgermonarchie 1848–1918. Band VII: Verfassung und Parlamentarismus, 2. Teilband: Die regionalen Repräsentativkörperschaften. Verlag der Österreichischen Akademie der Wissenschaften, Wien 2000, ISBN 3-7001-2871-1, S. 1991–2055, hier S. 2002.
  5. Constantin von Wurzbach: Rothkirch und Panthen, Karl Graf. In: Biographisches Lexikon des Kaiserthums Oesterreich. 27. Theil. Kaiserlich-königliche Hof- und Staatsdruckerei, Wien 1874, S. 105 f. (Digitalisat).