Karol Borsuk (Dirigent)

polnischer Komponist und Dirigent

Karol Borsuk (* 6. November 1949 in Łuków[1]) ist ein polnischer Dirigent, Komponist und Musiker.

Leben und Wirken

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Karol Borsuk wurde seit seinem siebten Lebensjahr in seiner Heimatstadt Łuków an der Musikschule unterrichtet[2] und erhielt später Violinunterricht beim Geiger und Komponisten Henryk Rick-Wisniewski (1912–1984). Nach einem Studium der Musikpädagogik an der Maria-Curie-Skłodowska-Universität in Lublin[3] folgte ein Masterstudium am Kunstinstitut der Universität (UMCS) in den Fächern Dirigieren, Violine und Musikpädagogik. Ein weiterführendes Studium absolvierte er im Orchesterdirigieren bei Adam Natanek. Nach dem Studium arbeitete er bis Ende 1981 an der Universität (UMCS) Lublin als Dozent und Dirigent.[3][4]

1981 übersiedelte er nach Berlin und wirkte über 30 Jahre als stellvertretender Musikschulleiter und Fachbereichsleiter der Abteilungen Streichinstrumente und Alte Musik an der Musikschule Reinickendorf.[3] Seit 1984 leitet er den Lichterfelder Chorkreis, seit 1985 den Frauenchor Spandau,[5] sowie außerdem das Sinfonische Ensemble Reinickendorf[6] und das Orchester Musica da camera.[7] Außerdem trat er verschiedentlich als Geiger auf, z. B. mit dem Trio Primavera.[8][9]

Borsuk war Juror bei internationalen Musikwettbewerben u. a. in Gorizia/Italien und Chelm/Polen tätig.[3][10] Er leitete das internationale Jugendorchester bei den jährlichen Sommerkursen in Balassagyarmat in Ungarn.

Borsuk leitet als Dirigent regelmäßig Konzerte in der Berliner Philharmonie,[11] im Haus des Rundfunks und im Konzerthaus Berlin.[12] Dabei bringt er Werke verschiedener musikalischer Stilrichtungen vom Barock über die Klassik bis hin zu zeitgenössischen Komponisten (z. B. Piotr Moss) – darunter Sinfonien, Kantaten, Messen aber auch Melodien aus Musicals und Operetten – sowie seine eigenen Kompositionen zur Aufführung.[3][13] Er konzertierte als Dirigent sowie als Musiker unter anderem in Schweden,[7] Dänemark,[13] Polen,[1] Ungarn, Italien[3] und Spanien.[9]

Borsuk ist Ehrenbürger der Stadt Międzyzdroje.[14]

Zu Borsuks Kompositionen zählen sowohl Kammermusik als auch Werke für Chor und Orchester, darunter Kantaten und Messen (Misdroy-Messe[6]), die regelmäßig zur Aufführung gelangen.[13][15][5] 2019 wurden zwei seiner Kompositionen zu Texten von Seneca (Seneca-Sentenzen) im Konzerthaus Berlin uraufgeführt.[16]

Kompositionen (Auswahl)

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  • Quo vadis, Domine? Konzertkantate für Sopran-Solo, Chor und Orchester
  • Misdroy-Messe
  • Misdroy – Fantasie für Viola, Chor und Orchester
  • Sinfonia piccola
  • Poesie ist keine zügellose Fantasie… für Sopran, Violine und Cello (Text: Zbigniew Herbert)
  • Übersetzen. Lied (Text Karl Dedecius)
  • Fantasie für Viola, Chor und Orchester
  • 8 Miniaturen zu den Aphorismen von Henryk Bereska
  • Ave Maria
  • Zwei Stücke für Bratsche
  • Seneca-Sentenzen (nach Texten von Seneca)[13]
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Einzelnachweise

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  1. a b Televizja Lukow master tv: ŁUKOWSKI DYRYGENT ODBYŁ TURNEE PO POLSCE. In: telewizja.lukow.pl. 25. Juli 2018, abgerufen am 13. Dezember 2020 (polnisch).
  2. Peter und Traudel Kolbe: “Ein Gala-Konzert der Spitzenklasse”. (PDF, 10,5 MB) Sonari-Chor Berlin e.V., 13. Mai 2015, S. 8,9, abgerufen am 12. Dezember 2020.
  3. a b c d e f Karol Borsuk. In: Universität der Drei Generationen Uniwersytet Trzech Pokoleń. Abgerufen am 12. Dezember 2020.
  4. Chór Akademicki UMCS im. Jadwigi Czerwińskiej – Leksykon – Teatr NN. Abgerufen am 13. Dezember 2020 (polnisch).
  5. a b Christian Schindler: Musikalische Impulse zum Advent: Spandauer Frauenchor lädt ein. In: berliner-woche.de. 30. November 2015, abgerufen am 12. Dezember 2020.
  6. a b Unser Dirigent. In: Sinfonisches Ensemble Reinickendorf. Abgerufen am 12. Dezember 2020.
  7. a b Ålands Organ Festival: 31. Organ Festival: Jomala Church Opening Concert Sunday, 26. Juni 2005: Frauenchor Spandau, the Orchestra Musica da Camera, Carl Borsuk, conductor, André Mielewczyk, organ, Berlin, Germany. In: alfest.org. Abgerufen am 13. Dezember 2020 (englisch).
  8. Konzert von Trio Primavera – Fundació Coll Bardolet. Abgerufen am 13. Dezember 2020.
  9. a b Agenda Cultural Arts Mallorca. Abgerufen am 13. Dezember 2020.
  10. Gazeta pomorska: W Świeciu zagra orkiestra różnych zawodów. In: pomorska.pl. 13. Juni 2011, abgerufen am 13. Dezember 2020 (polnisch).
  11. Berliner Philharmoniker: Sonntagskonzertreihe des Chorverbands Berlin. Abgerufen am 12. Dezember 2020.
  12. Kammerorchester der Kösliner Philharmoniker, Lichterfelder Chorkreis, Frauenchor Spandau, Solist*innen, Ltg. Karol Borsuk im Konzerthaus Berlin. In: zitty.de. Abgerufen am 12. Dezember 2020.
  13. a b c d Konzertrückschau. In: Sinfonisches Ensemble Reinickendorf. Abgerufen am 12. Dezember 2020.
  14. Duchowo i kulturalnie w Międzyzdrojach. In: Kamienskie.info. Abgerufen am 13. Dezember 2020 (polnisch).
  15. Märkische Allgemeine: Ein Ständchen für die Jubiläumsstadt. In: maz-online.de. 8. November 2016, abgerufen am 12. Dezember 2020.
  16. Konzerthaus Berlin: Programm November 2019 (Sonntag 3. November 2019). Abgerufen am 13. Dezember 2020.