Katarzyna Niewiadoma

polnische Radrennfahrerin
(Weitergeleitet von Kasia Niewiadoma)

Katarzyna „Kasia“ Niewiadoma,[1] ausgesprochen kataˈʒɨna ˈkaɕa ɲɛvjaˈdɔma (* 29. September 1994 in Limanowa, Polen), ist eine polnische Radrennfahrerin. Ihr bislang größter sportlicher Erfolg ist der Sieg in der Gesamtwertung der Tour de France Femmes 2024.

Katarzyna Niewiadoma
Katarzyna Niewiadoma (2022)
Katarzyna Niewiadoma (2022)
Zur Person
Spitzname Kasia
UCI-Id 10008682490
Geburtsdatum 29. September 1994 (30 Jahre)
Geburtsort Limanowa
Nation Polen Polen
Disziplin Straße
Fahrertyp Bergfahrerin
Körpergröße 165 cm
Renngewicht 49 kg
Zum Team
Aktuelles Team Canyon//SRAM Racing
Verein(e) / Renngemeinschaft(en)
2009–2012
2013
Krakus Czaja
TKK Pacific
Internationale Team(s)
2014–2016
2017
2018–
Rabobank Liv
WM3
Canyon SRAM
Wichtigste Erfolge
Weltmeisterschaften
Bronzemedaille Mannschaftszeitfahren 2015
Bronzemedaille Straßenrennen 2021
Regenbogentrikot Gravelrennen 2023
UCI Women’s WorldTour
Women’s Tour 2017
Trofeo Alfredo Binda 2018
Amstel Gold Race 2019
La Flèche Wallonne Féminine 2024
Tour de France Femmes 2024
Letzte Aktualisierung: 18. August 2024

Sportliche Laufbahn

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Niewiadoma, die in den Medien meist mit dem polnischen Diminutiv Kasia, ausgesprochen ˈkaɕa, benannt wird, wuchs in ihrem Heimatort Limanowa in den polnischen Inselbeskiden sowie in Krakau auf, wo sie auch ihre sportliche Laufbahn begann. 2012 belegte sie bei den polnischen Straßenmeisterschaften der Juniorinnen Rang zwei im Einzelzeitfahren. Im selben Jahr hatte sie zudem den Gesamtsieg bei den polnischen Geländemeisterschaften der Juniorinnen auf dem Mountainbike geholt.

Im Jahr darauf erreichte Niewiadoma bei den U23-Europameisterschaften Platz fünf im Straßenrennen, erneut den Gesamtsieg bei den polnischen Geländemeisterschaften der Juniorinnen auf dem Mountainbike, wurde Siebte der Gesamtwertung der Tour de Feminin – O cenu Českého Švýcarska sowie Zehnte der Holland Ladies Tour. 2014 wurde sie wiederum Dritte der polnischen Straßenmeisterschaften, Dritte der Tour of Norway und siegte beim GP Gippingen.

2015 gewann Niewiadoma die baskische Rundfahrt Emakumeen Bira, wurde Zweite des Straßenrennens bei den Europaspielen und belegte Platz fünf beim Giro d’Italia Femminile. Bei den Straßenradsport-Europameisterschaften der Junioren/U23 2015 errang sie im U23-Straßenrennen die Goldmedaille und belegte im Zeitfahren Rang fünf. Zudem gewann sie die Nachwuchswertung des Rad-Weltcups. Im Herbst des Jahres errang sie gemeinsam mit ihren Kolleginnen vom Rabo Liv Women Cycling Team bei den Straßen-Weltmeisterschaften die Bronzemedaille im Mannschaftszeitfahren. Das Jahr darauf verlief äußerst erfolgreich für sie: So gewann sie unter anderem die Gesamtwertung des Festival luxembourgeois du Cyclisme Féminin Elsy Jacobs, die Ronde van Gelderland, den Giro del Trentino Alto Adige, und sie wurde U23-Europameisterin im Straßenrennen sowie polnische Meisterin im Straßenrennen und im Einzelzeitfahren. Bei den Olympischen Sommerspielen wurde sie 18. im Einzelzeitfahren und Sechste im Straßenrennen.

2017 gewann Niewiadoma die britische Women’s Tour. Zur Saison 2018 wurde sie Mitglied im deutschen Team Canyon SRAM Racing. Die Saison begann sie mit einem Sieg beim Trofeo Alfredo Binda, bei der Kalifornien-Rundfahrt belegte sie in der Gesamtwertung Rang drei, und sie entschied die Gesamtwertung der Tour Cycliste Féminin International de l’Ardèche. 2019 gewann sie das Amstel Gold Race, eine Etappe und die Bergwertung der Women’s Tour und war am Sieg ihres Teams bei Mannschaftszeitfahren des Giro d’Italia Femminile beteiligt.

2020 gewann Niewiadoma die Bronzemedaille im Straßenrennen der Europameisterschaften in Plouay, beim Giro d’Italia Donne belegte sie den zweiten Platz in der Gesamtwertung. Auch 2021 erzielte sie zahlreiche Spitzenplatzierungen auf der UCI Women’s WorldTour, unter anderen den zweiten Platz beim La Flèche Wallonne Féminine und vierte Plätze bei der Trofeo Alfredo Binda und Liège–Bastogne–Liège Femmes. Bei den Olympischen Sommerspielen in Tokio belegte sie den 14. Platz im Straßenrennen. Gegen Ende der Saison 2021 errang Niewiadoma eine weitere Bronzemedaille, dieses Mal im Straßenrennen der Weltmeisterschaften in Flandern.

Bei der Premierenausgabe der Tour de France Femmes im Jahr 2022 wurde Niewiadoma Gesamtdritte, 2023 wurde sie wiederum Gesamtdritte und gewann darüber hinaus die Bergwertung. Dazu kamen weitere Spitzenplatzierungen, unter anderem der dritte Platz bei der Women’s Tour 2022 und der zweite Platz bei der Tour de Romandie Féminin 2023, ein weiterer Sieg auf der Straße gelang ihr bis dahin nicht. Im Herbst 2023 gewann sie den Titel bei den Gravel-Weltmeisterschaften.[2]

Nach Platz zwei der Gesamtwertung bei der Setmana Ciclista Valenciana, dem vierten Platz bei der Strade Bianche und dem zweiten Platz bei der Flandern-Rundfahrt konnte Niewiadoma 2024 nach fast fünf Jahren ohne Sieg den Flèche Wallonne für sich entscheiden.[3]

Am 15. August 2024 übernahm Niewiadoma während der Tour de France Femmes von der gestürzten Demi Vollering das Gelbe Trikot der Gesamtführenden und verteidigte dieses bis zum Schluss der Rundfahrt trotz Vollerings Sieg auf der letzten Etappe mit dem erstmals bei den Frauen gefahrenen legendären Schlussanstieg nach L'Alpe d'Huez, mit einem äußerst knappen Vorsprung von vier Sekunden.

2013
  •   Polnische Meisterin – Bergrennen
2015
2016
2017
2018
2019
2020
2021

2023

2024

Persönliches

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Niewiadoma ist mit dem ehemaligen Radrennfahrer Taylor Phinney verheiratet. Ihren Hauptwohnsitz und Trainingsstützpunkt verlegte sie ab 2019 schrittweise von Ochotnica Dolna im Süden Polens nach Girona im Norden Spaniens.

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Commons: Katarzyna Niewiadoma – Sammlung von Bildern, Videos und Audiodateien

Einzelnachweise

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  1. Niewiadoma machte ihre Hausübungen für die Pyrenäen. In: radsport-news.com. 30. Juli 2023, abgerufen am 20. August 2023.
  2. Niewiadoma holt Gold vor Persico und Vollering. In: radsport-news.com. 7. Oktober 2023, abgerufen am 7. Oktober 2023.
  3. Nach fast fünf Jahren bricht Niewiadoma an der ´Mur´ den Bann. radsport-news.com, 17. April 2024, abgerufen am 18. April 2024.