Katame-waza
Als Katame-waza (jap. 固技) bezeichnet man die Summe aller im Judo benutzten Grundformen der Grifftechniken.[1] Im näheren Zusammenhang sind hiermit alle Festlegetechniken gemeint, somit also nicht ausschließlich Bodentechniken, sondern beispielsweise auch Armhebel oder Fixierungstechniken im Standkampf. Die Bodentechniken sind in drei Klassen unterteilt:[2]
- Osae-komi-waza (jap. 抑込技) (Haltetechniken)
- Shime-waza (jap. 絞め技) (Würgetechniken)
- Kansetsu-waza (jap. 関節技) (Hebeltechniken)
Die Beziehung der beteiligten Budōka – bei der Ausführung der Techniken – zueinander wird durch das Begriffspaar Tori und Uke definiert, wobei Tori der aktive und Uke der passive Partner ist.
Osae-komi-waza
BearbeitenKesa-gatame
BearbeitenPrinzip: Tori liegt/sitzt auf der Seite neben Uke und hält.
- Kesa-gatame
- Kuzure-kesa-gatame
- Ushiro/Gyaku-kesa-gatame
- Kashira/Makura-kesa-gatame
- Uki-gatame
Kata-gatame
Bearbeiten- Kata-gatame
Prinzip: Tori kniet auf der Seite neben Uke und hält.
Tate-shiho-gatame
BearbeitenTori liegt/kniet über Uke und hält.
- Tate-shiho-gatame
- Kuzure-tate-shiho-gatame
- Tate-sankaku-gatame
Yoko-shiho-gatame
BearbeitenPrinzip: Tori liegt/kniet/sitzt auf dem Bauch neben Uke und hält.
- Yoko-shiho-gatame
- Kuzure-yoko-shiho-gatame
- Kata-osae-gatame
- Mune-gatame
Kami-shiho-gatame
BearbeitenTori liegt/kniet hinter Ukes Kopf und hält.
- Kami-shiho-gatame
- Kuzure-kami-shiho-gatame
- Ura-shiho-gatame
- Kami-sankaku-gatame
Shime-waza
BearbeitenJuji-jime
BearbeitenPrinzip: Tori würgt mit Unterarmen, während die Hände gekreuzt sind.
- Kata-juji-jime
- Nami-juji-jime
- Gyaku-juji-jime
- Tomoe-jime
- Sode-guruma
Okuri-eri-jime
BearbeitenPrinzip: Tori befindet sich hinter Uke und würgt durch Zuziehen von Ukes Revers.
- Okuri-eri-jime
- Gyaku-okuri-eri-jime
Kata-ha-jime
BearbeitenPrinzip: Tori fixiert einen Arm und Schulter Ukes und würgt.
- Kata-ha-jime
- Kaeshi-jime
- Gyaku-gaeshi-jime
- Othen-jime
Hadaka-jime
BearbeitenPrinzip: Tori würgt ohne das Revers Ukes.
- Hadaka-jime
- Ushiro-jime
- Sankaku-jime
Ryo-te-jime
BearbeitenPrinzip: Tori würgt mit dem Kragen Ukes ohne Überkreuzung der Unterarme.
- Ryo-te-jime
- Maki-komi-jime
Kata-te-jime
BearbeitenPrinzip: Tori würgt mit nur einer Hand.
- Kata-te-jime
- Tsuki-komi-jime
- Ebi-jime
Ashi-jime
BearbeitenPrinzip: Tori würgt mit den Beinen.
- Kata-jime
- Ashi-jime
- Kagato-jime
- Kensui-jime
- Kami-shiho-ashi-jime
Kansetsu-waza
BearbeitenUnterscheidung:
- Ude-Hishigi (ein gestrecktes Gelenk hebeln)
- Ude-Garami (ein gebeugtes Gelenk hebeln)
Um Verletzungen zu vermeiden, wird generell ausschließlich das Ellbogengelenk gehebelt, d. h. kein Hand- oder Schultergelenk. Einzige Ausnahme ist das Kniegelenk, das aber nur in einer einzigen Technik in der Katame-No-Kata zum Erlangen des zweiten Dan-Grades gehebelt wird.
Juji-gatame
BearbeitenPrinzip: Tori klemmt Ukes Arm zwischen seine Beine und hebelt.
- Juji-gatame
- Gyaku-juji-gatame
- Kami-udehishigi-juji-gatame
- Yoko-udehishigi-juji-gatame
- Othen-gatame
Ude-gatame
BearbeitenPrinzip: Tori legt beide Hände von hinten auf Ukes Ellenbogen und hebelt.
- Ude-gatame
- Gyaku-ude-gatame
- Mune-ude-gatame
- Hizi-maki-komi
- Kuzure-hizi-maki-komi
Ashi-gatame
BearbeitenPrinzip: Tori hebelt mit den Beinen.
- Ashi-gatame
- Hiza-gatame
- Kami-hiza-gatame
- Yoko-hiza-gatame
- Ryo-hiza-gatame
- Kesa-ashi-gatame
Hara-gatame
BearbeitenPrinzip: Tori hebelt über den Bauch.
- Hara-gatame
- Gyaku-hara-gatame
Waki-gatame
BearbeitenPrinzip: Tori hebelt mit seiner Körperseite.
- Waki-gatame
- Gyaku-waki-gatame
Kannuki-gatame (閂固 = かんぬき がんこ)
BearbeitenPrinzip: Tori verriegelt Ukes Arm und hebelt.
- Kannuki-gatame
- Mune-kannuki-gatame
- Gyaku-kannuki-gatame
- Kami-shiho-kannuki-gatame
- Ryo-kannuki-gatame
Ude-garami
BearbeitenPrinzip: Tori beugt Ukes Arm und hebelt.
- Ude-garami
- Gyaku-ude-garami
- Kesa-garami
- Gyaku-kesa-garami
- Waki-garami
- Gyaku-waki-garami
- Ashi-garami
- Hara-garami
Einzelnachweise
Bearbeiten- ↑ Kanō Jigorō: Kodokan Judo. Theorie Technik Kata. Übersetzt von Dieter Born. Bonn 2012, S. 110.
- ↑ Nordrhein-Westfälisches Dan-Kollegium: Archivierte Kopie ( vom 28. Oktober 2009 im Internet Archive)