Kategorie Diskussion:Österreichischer Emigrant in Deutschland
Merkwürdig
BearbeitenDiese ganze Kategorie erscheint mir recht merkwürdig, um nicht zu sagen sinnlos. Unter "Emigrant" verstehe ich normalerweise jemanden, der aus bestimmten schwerwiegenden Gründen (etwa wegen politischer Verfolgung) mehr oder weniger gezwungen ist, seine Heimat zu verlassen und sich in einem andern Land (oder sogar einem andern Kulturkreis) niederzulassen - in jedem Fall handelt es sich um eine ernsthafte, zum Teil existentielle Lebensentscheidung, die auch etwas mit dem Aufgeben des bisher vertrauten Lebens zu tun hat.
In dieser Liste sind aber großteils in Österreich geborene Schauspieler*innen aufgeführt, die halt irgendwann einmal ein Engagement an einem Theater oder bei einer Filmproduktion in Deutschland bekommen haben, und sich dann eben entschlossen haben, auch ihren Wohnsitz nach Deutschland zu verlegen. Da es für deutschsprachige Theaterschaffende natürlich in Deutschland zehnmal mehr Berufsmöglichkeiten gibt als in Österreich oder der Schweiz, ein in der Branche völlig üblicher Vorgang, der meinem Verständnis nach mit "Emigration" überhaupt nichts zu tun hat. - Und wenn jeder Österreicher, der nach Deutschland zieht, automatisch ein Emigrant ist - dann müßte diese Kategorie aber mehrere tausend Einträge haben und nicht nur etwa zwei Dutzend. Die einzige "echte" Emigrantin in dieser Liste ist vielleicht Adelheid von Habsburg-Lothringen - und die emigrierte (unfreiwillig als Kind, nach dem Ende der Monarchie) aus Österreich nicht nach Deutschland, sondern in die Schweiz...
Und nebenbei: warum gibt es keine Kategorie "Deutscher Emigrant in Österreich"? Die wäre jedenfalls um einiges sinnvoller, da tatsächlich nach Hitlers Machtergreifung viele Deutsche nach Österreich ausgewandert sind, in der Hoffnung, dort in Sicherheit vor der Verfolgung durch die Nazis zu leben - eine Hoffnung, die sich dann fünf Jahre später allerdings nach dem "Anschluss" zerschlagen hat. Aber während dieser Jahre gab es zumindest eine Zeitlang deutsche Emigranten in Österreich.
Fazit: ich wäre dafür, diese Kategorie entweder zu löschen - oder viel strengere Richtlinien zu erstellen, unter welchen Umständen ein in Österreich geborener und in Deutschland lebender Mensch als "Emigrant" bezeichnet werden kann!--Seward (Diskussion) 12:59, 21. Aug. 2023 (CEST)
- Österreichische Emigranten werden nach den gleichen Grundsätze wie z.B. Inder (Kategorie:Indischer Emigrant in Deutschland) eingeordnet. Ob sie der Liebe wegen, oder der Berufsaussichten als Maler oder Schauspieler nach Deutschland kamen oder als Wissenschaftler, Sportler oder Gröfaz Karriere machten. --5glogger
Disk
15:31, 21. Aug. 2023 (CEST)- EU-Inländer sind keine Emigranten. --Ailura (Diskussion) 08:35, 17. Sep. 2023 (CEST)
- Weshalb kommt denn eine aus Österreich nach Deutschland umziehende Person in die Wanderungs-(Migrations-)Statistik beider auf ihre Souveränität bestehenden Länder? --5glogger
Disk
09:34, 17. Sep. 2023 (CEST)- Zumindest der Wiki-Artikel über Emigranten definiert Emigration als „Verlassen eines Heimatlandes auf Dauer“. Man mag zustimmen, dass die Reduktion der Emigrationsgründe auf Verfolgung, Not, politischen Druck etc. zu kurz greift und natürlich auch persönliche Gründe (etwa Emigration aus Liebe) ausschlaggebend sein können. Aber relevant scheint mir die Formulierung „auf Dauer“ - d.h. das bewusste oder erzwungene Aufgeben des gewohnten Lebensumfeldes, ohne jemals zurückzukehren, oder mit zumindest der Absicht bzw. Überzeugung, nicht mehr zurückzukehren. (Dass diese Entscheidung manchmal revidiert wird, wenn beispielsweise die Umstände im Herkunftsland sich ändern, ist davon ja nicht betroffen.) Dennoch sollte zumindest sehr klar definitiert werden, welche Art von Wanderbewegung innerhalb des deutschen Sprachraums als Emigration und welche nur als zeitweiliger Wohnsitzwechsel gewertet werden kann. (Wie gesagt: z.B. unter Schauspielern oder auch Sportlern ist es absolut üblich, je nach Engagementsituation, alle paar Jahre wieder einmal umzuziehen, völlig unabhängig von Ländergrenzen.) Man sollte also zumindest einmal die Personen, die hier unter der Kategorie geführt werden, noch einmal genauer daraufhin untersuchen, ob es sich tatsächlich in jedem Fall um echte Emigration - also das tatsächliche, oder zumindest im Moment der Ausreise beabsichtigte, Verlassen des eigenen Landes auf Dauer - handelt. Ein Beispiel: Gregor Bloéb hat zu Beginn seiner Karriere ein paar Jahre in Deutschland gearbeitet und gelebt, seit etwa 25 Jahren aber befindet sich sein Lebensmittelpunkt (ungeachtet gelegentlicher weiterer Gastpiele in Deutschland) wieder in Österreich, wo er mittlerweile sogar Intendant eines Tiroler Sommertheaters geworden ist. In einem Interview mit einer Lokalzeitung betont er sogar selber den Umstand, dass hier sein Lebensmittelpunkt sei und er auch beabsichtige, sesshaft zu bleiben. Gehört also etwa ein Gregor Bloéb tatsächlich in eine Kategorie „Österreichischer Emigrant in Deutschland“?--Seward (Diskussion) 10:59, 17. Sep. 2023 (CEST)
- Ob Gregor Bloeb während seiner Jahrzehnte in Deutschland bereits die Remigration (so nennt man das) nach Österreich vorhatte ist egal. Er war österreichischer Migrant in Deutschland, genauso wie türkische Gastarbeiter, griechische Flüchtlinge vor der Militärdiktatur oder afghanische und ukrainische Kriegsflüchtlinge. --5glogger
Disk
11:13, 17. Sep. 2023 (CEST)- Erstens ist das eben nicht egal, zweitens würde ich auch den Begriff "Emigration" nach wie vor anders (strenger) definieren als du, aber da steht eben Meinung gegen Meinung. Und nach deiner Definition müsste dann jeder einzelne Österreicher, der im Lauf seines Lebens auch nur ein halbes Jahr in Deutschland verbracht hat, in diese Kategorie fallen? Wo ist die Grenze? Ab welchem Zeitraum gilt ein Wohnsitzwechsel als Emigration? Ein Jahr? Zehn Jahre? Da sollte es dann jedenfalls eine verbindliche Regel geben! (Bloéb hat übrigens keine "Jahrzehnte" in Deutschland verbracht, sondern nur ca. 8 Jahre.)--Seward (Diskussion) 11:30, 17. Sep. 2023 (CEST)
- Ob Gregor Bloeb während seiner Jahrzehnte in Deutschland bereits die Remigration (so nennt man das) nach Österreich vorhatte ist egal. Er war österreichischer Migrant in Deutschland, genauso wie türkische Gastarbeiter, griechische Flüchtlinge vor der Militärdiktatur oder afghanische und ukrainische Kriegsflüchtlinge. --5glogger
- Zumindest der Wiki-Artikel über Emigranten definiert Emigration als „Verlassen eines Heimatlandes auf Dauer“. Man mag zustimmen, dass die Reduktion der Emigrationsgründe auf Verfolgung, Not, politischen Druck etc. zu kurz greift und natürlich auch persönliche Gründe (etwa Emigration aus Liebe) ausschlaggebend sein können. Aber relevant scheint mir die Formulierung „auf Dauer“ - d.h. das bewusste oder erzwungene Aufgeben des gewohnten Lebensumfeldes, ohne jemals zurückzukehren, oder mit zumindest der Absicht bzw. Überzeugung, nicht mehr zurückzukehren. (Dass diese Entscheidung manchmal revidiert wird, wenn beispielsweise die Umstände im Herkunftsland sich ändern, ist davon ja nicht betroffen.) Dennoch sollte zumindest sehr klar definitiert werden, welche Art von Wanderbewegung innerhalb des deutschen Sprachraums als Emigration und welche nur als zeitweiliger Wohnsitzwechsel gewertet werden kann. (Wie gesagt: z.B. unter Schauspielern oder auch Sportlern ist es absolut üblich, je nach Engagementsituation, alle paar Jahre wieder einmal umzuziehen, völlig unabhängig von Ländergrenzen.) Man sollte also zumindest einmal die Personen, die hier unter der Kategorie geführt werden, noch einmal genauer daraufhin untersuchen, ob es sich tatsächlich in jedem Fall um echte Emigration - also das tatsächliche, oder zumindest im Moment der Ausreise beabsichtigte, Verlassen des eigenen Landes auf Dauer - handelt. Ein Beispiel: Gregor Bloéb hat zu Beginn seiner Karriere ein paar Jahre in Deutschland gearbeitet und gelebt, seit etwa 25 Jahren aber befindet sich sein Lebensmittelpunkt (ungeachtet gelegentlicher weiterer Gastpiele in Deutschland) wieder in Österreich, wo er mittlerweile sogar Intendant eines Tiroler Sommertheaters geworden ist. In einem Interview mit einer Lokalzeitung betont er sogar selber den Umstand, dass hier sein Lebensmittelpunkt sei und er auch beabsichtige, sesshaft zu bleiben. Gehört also etwa ein Gregor Bloéb tatsächlich in eine Kategorie „Österreichischer Emigrant in Deutschland“?--Seward (Diskussion) 10:59, 17. Sep. 2023 (CEST)
- Unabhängig davon, ob diese Kategorie sinnvoll ist oder nicht: Selbstverständlich sind "EU-Inländer" Migranten. Die EU ist nämlich kein Land, sondern lediglich ein Zusammenschluss von weiterhin souveränen Staaten. --HH58 (Diskussion) 12:01, 17. Sep. 2023 (CEST)
- Weshalb kommt denn eine aus Österreich nach Deutschland umziehende Person in die Wanderungs-(Migrations-)Statistik beider auf ihre Souveränität bestehenden Länder? --5glogger
- EU-Inländer sind keine Emigranten. --Ailura (Diskussion) 08:35, 17. Sep. 2023 (CEST)