Katharina Wagenbach-Wolff
Katharina „Katja“ Wagenbach-Wolff (* 19. Juli 1929) ist eine deutsche Verlegerin.
Leben
BearbeitenKatharina Wagenbach-Wolff stammt aus einer russischen Buchhändlerfamilie; ihr Urgroßvater war der Petersburger Verleger Moritz Wolff,[1] ihr Vater Andreas Wolff.
Sie machte 1948 Abitur, studierte Französisch in Lausanne[2] und machte eine Buchhandelslehre bei den Frankfurter Heften.[3] Mit ihrem damaligen Mann Klaus Wagenbach gründete sie 1964 in West-Berlin den Verlag Klaus Wagenbach und gehörte bis zur Abspaltung des Rotbuch Verlags 1973 zu seinem Leitungskollektiv.
1983 belebte sie die 1963 von ihrem Vater Andreas Wolff gegründete Friedenauer Presse wieder und gab ihr ein persönliches Profil. Unter ihrer Leitung veröffentlichte der Verlag klassische Werke der russischen, französischen und italienischen Literatur und brachte eindrückliche Stimmen aus dem frühen 20. Jahrhundert.[3] 1988 erfand sie die Winterbücher, je ein langes Werk eines befreundeten Autors.
Für ihr Engagement wurde der Verlag 2006 mit dem Kurt-Wolff-Preis der Kurt-Wolff-Stiftung ausgezeichnet. Für Ende März 2017 kündigte Wagenbach-Wolff aus Altersgründen die Schließung der Friedenauer Presse an.[4] Matthes & Seitz sprang ein, Friederike Jacob erhielt von Wagenbach-Wolff die Erlaubnis, den Verlag unter dem Dach von Matthes & Seitz weiter zu führen.[5]
Katharina Wagenbach-Wolff hat drei Kinder, die zwischen 1954 und 1964 geboren wurden. Sie wurde 2019 vom Bundespräsidenten mit dem Bundesverdienstkreuz 1. Klasse ausgezeichnet.[6]
Literatur
Bearbeiten- Von überraschender Eigenart. In: FAZ, 21. Juni 2005; über Katharina Wagenbach-Wolff in der Serie „Verlegerinnen“
- Der Verlag in der Wohnung. In: Berliner Zeitung, 19. Juli 1999; zum siebzigsten Geburtstag von Katharina Wagenbach-Wolff
- Doris Liebermann: Der Zar der Bücher. Ein polnischer Verleger mit deutschem Namen macht Karriere in St. Petersburg: Maurycy (Moritz) Wolff hielt Ende des 19. Jahrhunderts „das Schicksal der russischen Literatur in seiner Hand“, in: Die Zeit, 3. Oktober 2003
- Nicole Henneberg: Sankt Petersburg und Berlin. Katharina Wagenbach-Wolff und die Friedenauer Presse. In: Sinn und Form, 4/2014, S. 532–541
Weblinks
Bearbeiten- Dankesrede von Katharina Wagenbach-Wolff zur Verleihung des Kurt-Wolff-Preises
- Eine musste es tun. FR-online, 17. Juli 2009; zum achtzigsten Geburtstag von Katharina Wagenbach-Wolff
Einzelnachweise
Bearbeiten- ↑ Andreas Wolff: Een boekverkoper in St Petersburg omstreeks 1860: over mijn grootvader. Mouette Press, Oxford 1969
- ↑ Süddeutsche Zeitung: Katharina Wagenbach-Wolff:Ein Leben in Büchern, 17. Juli 2019
- ↑ a b Buchmarkt: Katharina Wagenbach-Wolff (90), 19. Juli 2019
- ↑ Aus nach über 50 Jahren: Friedenauer Presse wird Ende März geschlossen. buchmarkt.de, 31. Januar 2017; abgerufen am 1. Februar 2017
- ↑ Neue Heimat bei Matthes & Seitz boersenblatt.net, 21. März 2017; abgerufen am 22. September 2018
- ↑ Bekanntgabe von Verleihungen des Verdienstordens der Bundesrepublik Deutschland. In: Bundesanzeiger. Jg. 71, 1. Oktober 2019.
Personendaten | |
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NAME | Wagenbach-Wolff, Katharina |
ALTERNATIVNAMEN | Wagenbach-Wolff, Katja; Wagenbach, Katja |
KURZBESCHREIBUNG | deutsche Verlegerin |
GEBURTSDATUM | 19. Juli 1929 |