Katharine Hamnett

britische Modedesignerin

Katharine Hamnett, CBE (* 16. August 1947 in Gravesend, Kent) ist eine britische Modedesignerin. Sie wurde durch Slogan-T-Shirts bekannt und machte ausgewaschene und zerrissene Jeans laufstegtauglich. Sie setzt sich für strikte ethische Standards in der Modeindustrie ein.

Katharine Hamnett, 1988

Hamnett kam als Tochter eines Mitglieds der Royal Air Force in Gravesend zur Welt.[1] Die Familie zog nach Frankreich, als Hamnett fünf Jahre alt war; weitere Umzüge nach Rumänien und Schweden (Stockholm) folgten. Sie studierte von 1965 bis 1969 am Central Saint Martins College of Art and Design in London Modedesign. Hamnett gründete 1969 mit Anne Buck das Label Tuttabankem, mit dem sie bis 1974 aktiv war und das in London und Paris gezeigt wurde.[2] Es folgten einige Jahre als freie Modedesignerin, bevor sie 1979 ihr Modelabel Katharine Hamnett London gründete. Seit 1981 produziert sie neben Damen- auch Herrenmode.

Hamnetts Mode wird in mehreren Flagshipstores in London, die von Norman Foster, Nigel Coates und David Chipperfield entworfen wurden, verkauft.[3] Im Jahr 2005 erfolgte der Relaunch ihres Labels, das nun Katherine E Hamnett heißt. Hamnetts Label umfasst mehrere Linien, darunter eine Classic-, eine Active- sowie seit 1982 eine Denim-Linie, die sie 2008 unter dem Namen Katharine E Hamnett Jeans neu auf den Markt brachte.[4]

Mode und politischer Aktivismus

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Bekannt wurde Hamnett vor allem aufgrund ihrer Verbindung von Politik und Mode. Sie produzierte ab 1983 sogenannte „Message-T-Shirts“ oder „Slogan-T-Shirts“ in Übergröße, auf denen in schwarzen Buchstaben ethische, soziale oder politische Botschaften wie „Think Global“ oder „Stop Acid Rain“ standen. Internationale Aufmerksamkeit wurde Hamnett zuteil, als sie bei einem Empfang britischer Modedesigner bei Premierministerin Margaret Thatcher im Jahr 1984 ein Shirt mit der Aufschrift „58% Don’t Want Pershing“ (dt. „58% sind gegen Pershingraketen“) trug.[5] Hamnett hatte sich in dieser Zeit den Anti-Atom-Protesten von Frauen am britischen Luftwaffenstützpunkt in Greenham Common angeschlossen. Ihr Auftritt vor Thatcher gilt als „eine[r] der unvergesslichsten Modemomente des Jahrzehnts“ und als „Herausforderung des Establishments durch die Modewelt“.[6]

Zu Hamnetts Kollektionen gehörten neben Slogan-T-Shirts, die sie zu einer der „meistkopierten Designerinnen“[6] werden ließen, auch zerrissene und stone-washed Jeans, die sie als erste laufstegtauglich machte,[7][1] sowie Kleidung mit floralen und grafischen Drucken. Neben Bio-Baumwolle und Jersey verwendet Hamnett auch Fallschirmseide. Sie gilt als Vorreiterin für verschiedene Modestile, darunter den Military-Look.[8] Ihre Kollektionen wurden unter anderem auf der London Fashion Week, ab 1989 auf Schauen in Paris sowie ab 1994 in Mailand gezeigt.

Im Zuge der Neupositionierung ihres Labels legte Hamnett auch auf striktere ethische Standards – im Bereich Materialien und Herstellung – wert, für die sie sich auch offen in der Modeindustrie einsetzt. Neben Themen wie Umweltverschmutzung und Krieg widmet sich Hamnett auch der AIDS-Epidemie in Afrika, so präsentierte sie 2004 Jahr Kleider mit dem Slogan „Use a Condom“. Ihre Kollektionen tragen Namen wie „Clean Up or Die“ (Herbst/Winter 2011/2012); mit „Save the Sea“ entstand erstmals eine Bademodenlinie, die Hamnett 2010 in Zusammenarbeit mit Yooxygen produzierte.[9] Im Jahr 2012 kollaborierte Hamnett mit H&M und entwarf im Rahmen einer Klimawoche T-Shirts mit der Aufschrift „Save The Future“. Die Erlöse aus dem Verkauf kamen der Environmental Justice Foundation zugute.[10] Bereits 2009 hatte sie in Zusammenarbeit mit H&M ein T-Shirt mit dem Slogan „Protect and Survive“ entworfen, wobei die Verkaufserlöse in Teilen Designers Against Aids zugutekamen.[11]

Populärkultur

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Die Gruppe Wham! sorgte für eine Popularisierung der Slogan-T-Shirts, so trugen sie in ihrem Video zu Wake Me Up Before You Go-Go 1984 Shirts von Hamnett mit der Aufschrift „Choose Life“.[6] Roger Taylor trug im selben Jahr ein gleichartiges T-Shirt im Video zu Queens Hammer to Fall. Zu Hamnetts Kunden gehörten unter anderem Madonna und Mick Jagger.

Auszeichnungen (Auswahl)

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  • 1984: British Facion Council’s Designer of the Year
  • 2011: Commander of the Most Excellent Order of the British Empire

Literatur

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  • Hamnett, Katherine. In: Ingrid Loschek: Die Mode-Designer. Ein Lexikon von Armani bis Yamamoto. Beck, München 1998, S. 95–96.
  • Katharine Hamnett. In: Terry Jones, Susie Rushton (Hrsg.): Fashion Now. Taschen, Köln 2006, S. 78–79.
  • Katharine Hamnett – Die Laufsteg-Aktivistin. In: Paula Reed: 50 Fashion Looks der 80er Jahre. Prestel, München 2013, S. 50–51.
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Commons: Katharine Hamnett – Sammlung von Bildern, Videos und Audiodateien

Einzelnachweise

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  1. a b Emma Akbareian: My Secret Life: Katharine Hamnett, fashion designer, 63. independent.co.uk, 26. März 2011.
  2. Slogan T-shirt designer Katharine Hamnett appointed CBE. 31. Dezember 2010.
  3. About (Memento des Originals vom 22. September 2014 im Internet Archive)  Info: Der Archivlink wurde automatisch eingesetzt und noch nicht geprüft. Bitte prüfe Original- und Archivlink gemäß Anleitung und entferne dann diesen Hinweis.@1@2Vorlage:Webachiv/IABot/www.katharinehamnett.com auf katharinehamnett.com
  4. Leisa Barnett: The Return of Hamnett. vogue.co.uk, 26. Juni 2008.
  5. Foto und Hintergrund unter Deborah Arthurs: „She uttered a shriek of horror“: Margaret Thatcher’s shock at Katherine Hamnett's Downing Street T-shirt protest. dailymail.co.uk, 5. Januar 2012.
  6. a b c Katharine Hamnett – Die Laufsteg-Aktivistin. In: Paula Reed: 50 Fashion Looks der 80er Jahre. Prestel, München 2013, S. 50.
  7. Hamnett, Katherine. In: Ingrid Loschek: Die Mode-Designer. Ein Lexikon von Armani bis Yamamoto. Beck, München 1998, S. 96.
  8. Katharine Hamnett. In: Terry Jones, Susie Rushton (Hrsg.): Fashion Now. Taschen, Köln 2006, S. 78.
  9. Ella Alexander: Hamnett Dives In. vogue.co.uk, 1. Juni 2010.
  10. Climate Week. vogue.co.uk, 13. März 2012.
  11. Jessica Bumpus: H&M’s helping hand. vogue.co.uk, 12. Mai 2009.