Katharinenhof (Hamburg)
Der Katharinenhof (früher Frachtenhaus) ist ein Kontorhaus in Hamburg-Altstadt. Es ist als Eckhaus gestaltet mit den Eingängen Zippelhaus 1–2 und Neue Gröningerstraße 2. Das Gebäude ist als Kulturdenkmal mit der Objekt-ID 12407 ausgewiesen.[1]
Baugeschichte
BearbeitenDer Ursprungsbau wurde nach Plänen von Hinrich Fittschen im Jahr 1890/91 errichtet. Bauherren waren R. und A. Wallfried. Im Jahr 1943 durch Kriegseinwirkung schwer beschädigt, ist das Haus nach dem Krieg zunächst rudimentär wieder aufgebaut worden. 1991–1993 erfolgte dann eine aufwendige Sanierung und die bauliche Ergänzung der zerstörten Gebäudeteile. Federführend dabei waren die Architekten Daniel Gössler und Schnittger. Auf originalgetreue Wiederherstellung der ergänzten Bauteile haben die Architekten bewusst verzichtet. Verputzte Außenwände und Metallprofile für die Fenster ersetzten die ehemals gründerzeitliche Backsteinfassade. So sollte die Erinnerung an die Zerstörungen erhalten bleiben.
Beschreibung
BearbeitenDas 6-geschossige Haus (mit Erdgeschoss und Dachgeschoss) passt sich dem Verlauf der Straßenecke Zippelhaus / Neue Gröningerstraße an. An den beiden Stellen, wo die Fassade abgewinkelt ist, befinden sich erkerartige Vorsprünge, die die oberen Geschosse bis zum Dachgeschoss durchziehen. Der linke tritt besonders deutlich hervor und hat nahezu turmartigen Charakter.
Links oben wird die zeitgemäße Gestaltung der ergänzten Bauteile deutlich (siehe oben), ansonsten zeigt das Gebäude eine durchgehend gründerzeitliche Fassade im Stil der Neorenaissance. Vorherrschend ist Sichtmauerwerk aus Backstein, das durch ein Gitter aus Bänderungen, Fenstereinfassungen und Gesimsen aus hellem Sandstein strukturiert wird.
Zwischen dem zweiten und dritten Obergeschoss zieht sich ein Band von Terrakottatafeln entlang. Neben ornamentalen Formen zeigen diese auch figürliche Motive zu den Themen Lagerwesen, Spedition und Bauwesen.
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Terrakottarelief unter einem Fenster
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Relief mit Szene zum Bauwesen
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Relief mit Szene zum Hafenbetrieb
Siehe auch
BearbeitenLiteratur
Bearbeiten- Ralf Lange: Das Hamburger Kontorhaus – Architektur, Geschichte, Denkmal. Hamburg 2015, ISBN 978-3-86218-067-7.
- Ralf Lange: Architektur in Hamburg – Der große Architekturführer. 1. Aufl., Hamburg 2008, ISBN 978-3-88506-586-9.
- Dominik Schendel: Architekturführer Hamburg. Hamburg 2013, ISBN 978-3-86922-242-4.
- Dirk Meyhöfer: Hamburg – Der Architekturführer. Hrsg. M. B. Braun, Hamburg 2007, ISBN 978-3-03768-037-7.
Weblinks
BearbeitenEinzelnachweise und Anmerkungen
Bearbeiten- ↑ nach § 6 Absatz 1 Hamburgisches Denkmalschutzgesetz vom 5. April 2013, (HmbGVBl S. 142), Stand: 29. Oktober 2012.
Koordinaten: 53° 32′ 46,2″ N, 9° 59′ 43,4″ O