101. Deutscher Katholikentag

Zusammenkunft primär römisch-katholischer Christen
(Weitergeleitet von Katholikentag 2018)

Der 101. Deutsche Katholikentag fand vom 9. bis zum 13. Mai 2018 in Münster statt.[1] Gastgeber des Katholikentags war das Zentralkomitee der deutschen Katholiken (ZdK) zusammen mit dem Bistum Münster. Der Katholikentag stand unter dem Motto: „Suche Frieden“. Nach 1852, 1885 und 1930 war es der vierte Katholikentag in Münster.

Motto des 101. Katholikentags in Münster
 
Fahne mit Motto des Katholikentages an der St.-Josef-Kirche in Münster-Kinderhaus

Das Leitwort „Suche Frieden“ stellte einen Bezug zum Ende des Ersten Weltkriegs 1918 und zum Beginn des Dreißigjährigen Krieges 1618 her, der mit dem Westfälischen Frieden in Münster und Osnabrück 1648 beendet wurde. Es griff auch das Psalmwort (Ps 34 EU) auf (Vers 15: Meide das Böse und tu das Gute, suche Frieden und jage ihm nach!).[2]

Rechtsträger

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Für die Durchführung und Abwicklung des Katholikentags vor Ort wurde der Rechtsträger Trägerverein des 101. Deutschen Katholikentags Münster 2018 e. V. gegründet. Dieser Eingetragene Verein bürgerlichen Rechts (e. V.), der gemeinsam vom Zentralkomitee der deutschen Katholiken (ZdK) und dem Bistum Münster gegründet wurde – stellt im Auftrag des Veranstalters die wirtschaftlichen, rechtlichen und organisatorischen Mittel und Voraussetzungen für die Planung, Durchführung und Abwicklung des Katholikentags vor Ort sicher. Geschäftsführer ist Roland Vilsmaier.[3]

Programm und Themenangebote

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Bei dem größten Laientreffen der katholischen Kirche in Deutschland stand das Katholikentagsmotto «Suche Frieden» im Vordergrund. An vier Tagen fanden über 1.200 Veranstaltungen[4] in der gesamten Innenstadt Münsters statt, unter anderem in der Halle Münsterland, Domplatz, am Aasee und am Schloss Münster. Es wurden 50.000 Dauerteilnehmer aus ganz Deutschland und weitere 20.000 Tagesgäste erwartet.[5] Fast 90.000 Eintrittskarten wurden beim Katholikentag verkauft.[6]

Einzelne Themenbereiche waren:

  • Themenbereich 1: „Gesellschaft und Politik“, mit einem Europatag unter dem Motto „Suche Frieden … Finde EUROPA!“
  • Themenbereich 2: „Kirche, Theologie, Religionen“, mit Veranstaltungen zu „Kirche und Theologie“, „Ökumene“ und „Dialog der Religionen“
  • „Lebenswelten“, mit Veranstaltungen zu „Bunte Lebenswelten“, „Kinder“, „Junge Menschen“, „Frauen und Männer“, „Partnerschaft“, „Familie“, „Generationen“
  • „Liturgiewerkstätten“, mit Veranstaltungen zu „Liturgie und Frieden“, „Liturgie und Medien“ und „Liturgie in größeren Seelsorgeeinheiten“
  • „Bibel und Spiritualität“, mit Gesprächskreisen zu Glaubens- und Lebensfragen, Beratungs-, Begleit- oder Beichtgesprächen
  • „Kultur“ mit zahlreichen kulturellen Veranstaltungen, wie dem Arab Jewish Orchestra aus Israel
  • „Kirchenmeile“ mit mehr als 350 Informations- und Begegnungsangeboten der katholischen Kirche

Die feierliche Eröffnung auf dem Domplatz in Münster fand am 9. Mai 2018 statt, umrahmt von Vor- und Nachprogrammen. Bundespräsident Frank-Walter Steinmeier, Ministerpräsident Armin Laschet, ZdK-Präsident Thomas Sternberg und der Bischof von Münster, Felix Genn, sowie Notburga Heveling, Vorsitzende des Diözesankomitees der Katholiken, richteten Begrüßungsworte an die etwa 12.000 Besucher.[7]

Am 10. Mai 2018 fand ein Großgottesdienst zum Hochfest Christi Himmelfahrt auf dem Schlossplatz statt. Am Freitag, 11. Mai 2018, wurde zu einem zentralen Ökumenischen Gottesdienst im St.-Paulus-Dom eingeladen. Der Katholikentag endete am Sonntag, 13. Mai 2018, mit einem Hauptgottesdienst unter der Leitung von Reinhard Kardinal Marx, dem Vorsitzenden der Deutschen Bischofskonferenz, auf dem Münsteraner Schlossplatz.[7]

Besucher und Teilnehmer

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Als Besucher und Teilnehmer des Programms des Katholikentags hatten sich offiziell angemeldet:[7]

Finanzierung

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Der Katholikentag in Münster wies einen Haushalt von 9,3 Millionen Euro aus. Die monetären Mittel wurden von folgenden Gebern finanziert:[8]

  • 0,982 Mio. Euro Sachzuschüsse der Stadt Münster
  • 1,6 Mio. Euro vom Land Nordrhein-Westfalen
  • 0,4 Mio. Euro vom Bund; das Bundesinnenministerium fördert den Katholikentag als Forum gesellschaftlicher Debatten
  • 1,5 Mio. Euro vom Bistum Münster
  • 1,0 Mio. Euro von den katholischen Bistümern in Deutschland
  • 3,6 Mio. Euro Einnahmen des Veranstalters (Zentralkomitee der deutschen Katholiken)
  • 0,3 Mio. Euro sonstige Einnahmen

Von den Kosten für den Katholikentag trug die Kirche circa zwei Drittel – 3,6 Millionen Euro waren Einnahmen durch Tages-, Dauerkarten und Standgebühren des Veranstalters, des Zentralkomitees der deutschen Katholiken – selbst. 2,5 Millionen Euro waren kirchliche Zuschüsse (Bistum Münster und die deutschen Bistümer). Insgesamt drei Millionen Euro kamen vom Bund, vom Land Nordrhein-Westfalen und von der Stadt Münster.[8]

Gegenzurechnen sind Einnahmen der kommunalen Einrichtungen der Stadt Münster, der Gewerbesteuer der Stadt Münster und Auftragsvergaben an lokale Unternehmen. Des Weiteren sind anzurechnen Ausgaben der Besucher und Teilnehmer des Katholikentages für Übernachtungen, Verpflegung und Konsumtion.[8] Für die Stadt Münster fielen im Rahmen der Wirtschaftsförderungen nicht bezifferbare Mehrwerte an für die mehrtägige bundesweite Medien-Präsenz.[8]

 
Kunstaktion Das 11. Gebot protestiert in Münster im November 2014 gegen den Zuschuss aus öffentlichen Geldern für den Katholikentag 2018.

Gegen den Zuschuss aus öffentlichen Geldern für den Katholikentag protestierte die Kunstaktion Das 11. Gebot (Du sollst deinen Kirchentag selbst bezahlen!) und der Internationale Bund der Konfessionslosen und Atheisten im Jahr 2014 im Vorfeld der Abstimmung im Münsteraner Stadtrat.[9] Der Stadtrat stimmte gegen den vom Veranstalter beantragten Barzuschuss in Höhe von 1,2 Millionen Euro.[10] Dies erregte deutschlandweit Aufmerksamkeit, weil erstmals in der Geschichte der Katholikentage ein Barzuschuss durch die Kommune verweigert wurde.[11][12][13][14] In der Debatte wurden unter anderem die Argumente vorgetragen, dass die Stadt über 800 Millionen Euro Schulden,[15] jedoch das Bistum Münster zwei Milliarden Vermögen habe.[16] Schließlich bewilligte die Stadt Sachleistungen in Höhe von 982.000 Euro. Die Sachleistungen der Stadt bestanden dabei vor allem in der Zurverfügungstellung von Münsterlandhalle, Schulen und weiteren öffentlichen Gebäuden sowie dem Kombiticket der Besucher für den öffentlichen Nahverkehr.[17]

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Commons: 101. Deutscher Katholikentag – Sammlung von Bildern, Videos und Audiodateien

Einzelnachweise

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  1. Katholikentag 2018 nach Münster eingeladen. In: domradio.de. 16. Juli 2014, abgerufen am 13. Mai 2017.
  2. Einzelansicht News – Vorbereitung Katholikentag 2018. In: vorbereitung-katholikentag2018.de. Archiviert vom Original (nicht mehr online verfügbar) am 17. September 2017; abgerufen am 13. Mai 2017.
  3. Der Trägerverein des 101. Deutschen Katholikentags Münster 2018 e. V. In: katholikentag.de. Abgerufen am 15. Mai 2018.
  4. Zeitschrift Sozialcourage, Heft Winter 2017, S. 26.
  5. Katholikentag 2018 - Das Programm 2018. In: Katholikentag 2018. Archiviert vom Original (nicht mehr online verfügbar) am 10. Mai 2018; abgerufen am 9. Mai 2018.
  6. Fast 90 000 Eintrittskarten beim Katholikentag verkauft. In: zeit.de. 13. Mai 2018, archiviert vom Original am 15. Mai 2018; abgerufen am 15. Mai 2018.
  7. a b c Markus Nolte: So beginnt der 101. Katholikentag in Münster. In: Kirche+Leben. Abgerufen am 9. Mai 2018.
  8. a b c d Wer bezahlt den Katholikentag 2018 in Münster? In: katholikentag.de. Abgerufen am 13. Mai 2018.
  9. Tanja Dückers: Katholikentag: Kirchen sollen ihre Feste selbst zahlen. In: Die Zeit. 5. November 2014, ISSN 0044-2070 (zeit.de [abgerufen am 13. Februar 2024]).
  10. Martin Kalitschke: Rat lehnt Barzuschuss für Katholikentag ab. In: wn.de. Abgerufen am 13. Februar 2024.
  11. Münster: Erstmals kein kommunaler Zuschuss für einen Katholikentag. In: jesus.de. 27. März 2015, abgerufen am 13. Februar 2024 (deutsch).
  12. Dirk Anger: Verhärtete Fronten. In: muensterschezeitung.de. Abgerufen am 13. Februar 2024.
  13. Thomas Krämer: Katholikentag in Münster: Die Stadt zahlt nicht. In: Die Tageszeitung: taz. 27. März 2015, ISSN 0931-9085 (taz.de [abgerufen am 13. Februar 2024]).
  14. Daniela Wakonigg: Münster gegen Barzuschuss für den Katholikentag 2018. In: hpd.de. 26. März 2015, abgerufen am 13. Februar 2024.
  15. Daniela Wakonigg: Sachleistungen für Katholikentag beschlossen. In: hpd.de. 14. Juli 2017, abgerufen am 27. Juli 2017.
  16. Bilanz im Bistum Münster: Zwei Milliarden Euro Vermögen. In: domradio.de. Abgerufen am 7. Juli 2018.
  17. Letztes Finanz-Loch für Katholikentag in Münster gestopft. In: kirche-und-leben.de. Abgerufen am 16. Mai 2018.