Maria Lankowitz

Marktgemeinde im Bezirk Voitsberg, Steiermark
(Weitergeleitet von Kemetberg)

Maria Lankowitz ist ein Wallfahrtsort und eine Marktgemeinde mit 2692 Einwohnern (Stand 1. Jänner 2024) in der Weststeiermark westlich von Köflach und der Bezirkshauptstadt Voitsberg sowie eine ehemalige Bergbaugemeinde im Braunkohlerevier Köflach-Voitsberg.

Marktgemeinde
Maria Lankowitz
Wappen Österreichkarte
Wappen von Maria Lankowitz
Maria Lankowitz (Österreich)
Maria Lankowitz (Österreich)
Basisdaten
Staat: Österreich
Bundesland: Steiermark
Politischer Bezirk: Voitsberg
Kfz-Kennzeichen: VO
Fläche: 104,29 km²
Koordinaten: 47° 4′ N, 15° 4′ OKoordinaten: 47° 3′ 50″ N, 15° 3′ 47″ O
Höhe: 515 m ü. A.
Einwohner: 2.692 (1. Jän. 2024)
Bevölkerungsdichte: 26 Einw. pro km²
Postleitzahl: 8591
Vorwahl: 03144
Gemeindekennziffer: 6 16 32
Adresse der
Gemeinde­verwaltung:
Puchbacherstraße 204
8591 Maria Lankowitz
Website: www.maria-lankowitz.at
Politik
Bürgermeister: Kurt Riemer (SPÖ)
Gemeinderat: (Wahljahr: 2020)
(15 Mitglieder)
10
3
1
1
10 
Insgesamt 15 Sitze
  • SPÖ: 10
  • ÖVP: 3
  • Maria Lankowitz Neu: 1
  • FPÖ: 1
Lage von Maria Lankowitz im Bezirk Voitsberg
Lage der Gemeinde Maria Lankowitz im Bezirk Voitsberg (anklickbare Karte)BärnbachEdelschrottGeistthal-SödingbergHirschegg-PackKainach bei VoitsbergKöflachKrottendorf-GaisfeldLigistMaria LankowitzMooskirchenRosental an der KainachSankt Martin am WöllmißbergSöding-Sankt JohannStallhofenVoitsbergSteiermark
Lage der Gemeinde Maria Lankowitz im Bezirk Voitsberg (anklickbare Karte)
Vorlage:Infobox Gemeinde in Österreich/Wartung/Lageplan Imagemap
Quelle: Gemeindedaten bei Statistik Austria

Geografie

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Wallfahrtskirche Maria Lankowitz

Der Ort Maria Lankowitz liegt rund um die gleichnamige Wallfahrtskirche und schließt direkt an das Ortsgebiet der östlichen Nachbargemeinde Köflach an. Das Gemeindegebiet umfasst 104,29 km² und erstreckt sich über den Kemetberg bis zum Alten Almhaus, einem Übergang über die Berge der Stubalpe ins obere Murtal. Höchste Erhebung ist der 1706 m ü. A. hohe Wölkerkogel.

Gemeindegliederung

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Das Gemeindegebiet umfasst folgende sechs Ortschaften (Einwohnerzahl Stand 1. Jänner 2024[1]):

Die Gemeinde besteht aus sechs Katastralgemeinden (Fläche: Stand 31. Dezember 2018[2]):

  • Gößnitz (3.099,99 ha)
  • Kemetberg (1.165,58 ha)
  • Kirchberg (787,07 ha)
  • Lankowitz (441,22 ha)
  • Salla (2.473,83 ha)
  • Scherzberg (2.461,20 ha)

Nachbargemeinden

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Maria Lankowitz ist von sieben Nachbargemeinden umgeben, drei davon liegen im Bezirk Murtal (MT).

Sankt Margarethen bei Knittelfeld (MT) Kainach bei Voitsberg
Lobmingtal (MT)

Weißkirchen in Steiermark (MT)

  Köflach
Hirschegg-Pack Edelschrott

Geschichte

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Funde aus dem 1. bis 4. Jahrhundert belegen eine römische Besiedlung am Franziskanerkogel oberhalb des heutigen Ortes. Auf demselben Hügel finden sich auch die Reste der Primaresburg, einer Wehranlage aus dem 10. Jahrhundert, die von den Eppensteinern errichtet wurde. Der Name des Ortes leitet sich aus dem Altslawischen ab (Lancowice (sprich: Lonkowizze) = Ort an der Uferaue, siehe auch Lankwitz und Lanke (Toponym)).[3]

Die Kirche Maria Lankowitz wurde im Jahr 1415 erstmals urkundlich erwähnt. Aufschwung für das Gebiet rund um das kleine Kirchlein brachte die Entscheidung Kaiser Friedrich III., Georg Gradner mit dem Bau von Schloss, Kloster und Kirche zu beauftragen. Diese Gebäude sind (in mehrfach umgebauter Form) noch heute die zentralen Bauwerke des Ortes. Das Schloss ist seit Mitte des 19. Jahrhunderts als Justizanstalt Maria Lankowitz eine Außenstelle der Justizanstalt Graz-Karlau.

Im 20. Jahrhundert ist die Geschichte des Ortes geprägt durch den Kohlebergbau in den Gruben rund um Piberstein. Seit der Stilllegung der Bergbaubetriebe versucht man vor allem als Fremdenverkehrsgemeinde Profil zu gewinnen.

Am 1. Jänner 2015 wurden im Rahmen der Gemeindestrukturreform in der Steiermark die Gemeinden Gößnitz und Salla eingemeindet.[4]

Bevölkerungsentwicklung

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Schloss Lankowitz, Arkaden.
 
Pfarrkirche in Salla.

Kultur und Sehenswürdigkeiten

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  • Lankowitzer Museum im Schloss

Bauwerke

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  • Katholische Wallfahrtskirche Maria Lankowitz Mariä Heimsuchung: 1678–1681 erhielt die Kirche durch Jakob Schmerlaib ihr heutiges Aussehen. 1712 wurde eine Seitenkapelle angebaut. Der Hochaltar mit Statuen des Hl. Joachim, der Hl. Anna, von Zacharias und Elisabeth stammt aus 1767. Die Kirche wird durch eine reiche Ausstattung aus dem 17. und 18. Jahrhundert und Fresken des italienischen Malers Felix Batazutti geschmückt. In der Kirche befindet sich eine gotische Marienstatue aus dem 15. Jahrhundert, welcher wundertätiges Wirken zugesprochen wird.
  • Kloster Maria Lankowitz: Das Franziskanerkloster befindet sich nördlich der Kirche, es stammt aus den Jahren 1656 bis 1665. Die Kirche wird vom Kloster aus betreut.
  • Die Antoniuskapelle aus der Zeit um 1660 wurde gleichzeitig mit der Mauer des Friedhofs erbaut, ihr Altar stammt aus 1770. In der Kapelle befindet sich ein großes Votivbild des Grafen Sigmund Friedrich Herberstein.
  • Das Portal des Kirchhofes stammt aus dem Beginn des 19. Jahrhunderts, die Statuen daneben aus dem 18. Jahrhundert. Der Bildstock vor der Kirche ist mit 1658 datiert.
  • An der Zufahrtsstraße zur Kirche stehen acht Heiligenstatuen aus der Zeit um 1730.
  • Das Schloss Lankowitz wurde ab 1440 unter Ritter Georg Gradner erbaut. 1459 ging es an Kaiser Friedrich III., 1460 an Andreas Greißenegger. Nach weiteren Besitzwechseln wurde es ab 1855 als Strafanstalt eingerichtet.[5]
  • Die Ruine der Burg Klingenstein westlich des Dorfes Salla stammt aus der Zeit um 1400.
  • Die Madonnenstatue auf dem Wölkerkogel wurde 1954 vom Bildhauer Alfred Schlosser geschaffen.

Der Fußballverein FC Lankowitz gewann 2014 und 2015 den Steirer-Cup. Er spielt seit 2016 in der Landesliga Steiermark. Nach dem Tod des Geldgebers schlitterte der Verein als Herbstmeister der Landesliga in Insolvenz und nahm seine Mannschaften aus dem Bewerb.[6][7][8] Seitdem spielt mit dem FC Lankowitz ein Nachfolgeverein in der Gebietsliga West.

Von 1994 bis 1998 war Maria Lankowitz Austragungsort des Damentennis-Turniers WTA Maria Lankowitz. Zudem findet alljährlich am Pibersteiner See der Xentis-Triathlon statt.

Wirtschaft und Infrastruktur

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Die Wirtschaft ist heute vor allem auf den Fremdenverkehr ausgerichtet. Die Gruben des ehemaligen Braunkohletagebaus werden heute als Badeseen genutzt. Daneben gibt es eine Golfanlage,[9] Wanderwege und ein kleines Skigebiet. Im Sommer kann man auf den Almwiesen der Stubalm die Lipizzaner weiden sehen.[10]

Die Landwirtschaftliche Fachschule Maria Lankowitz-St. Martin[11] hat den Namen „Hanns-Koren-Schule“.

Gemeinderat

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Nach der Gemeinderatswahl 2015 gab es folgende Mandatsverteilung: SPÖ 6, ÖVP 4, FPÖ 3, Maria Lankowitz Neu Liste Steurer 2.[12]

Die Sitzverteilung im Gemeinderat lautet nach der letzten Gemeinderatswahl von 2020:[13]

Bürgermeister

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Bürgermeister ist seit 2015 Kurt Riemer (SPÖ).[14]

Wappen und Flagge

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Gößnitz
 
 
Maria Lankowitz
(bis 2014)

Maria Lankowitz, Gößnitz und Salla hatten bis Ende 2014 eigene Wappen. Wegen der Gemeindezusammenlegung verloren diese mit 1. Jänner 2015 ihre offizielle Gültigkeit. Die Neuverleihung des Gemeindewappens erfolgte durch die Steiermärkische Landesregierung mit Wirkung vom 10. Juli 2017.[15]
Die neue Blasonierung lautet:

„Im oben durch silbernen Faden gespaltenen sowie geteilten Schild oben links in Rot ein silbernes Schloss mit links vorspringendem Erker, mittigem kuppelbekröntem Uhrturm, acht schwarz durchbrochenen Fenstern und ebensolchem Rundtor, oben rechts in Schwarz silbern ein auf sein linkes Knie gestützter Bergmann, beim Schein der Grubenlampe mit dem Schlegel in der Rechten zum Schlag auf das mit der Linken an von links hereinwachsendes silbern konturiertes Gestein gesetzte Bergeisen ausholend, unten in Silber über schwarzem Pflug ein grüner Lindenbaum mit vier belaubten Ästen, belegt mit einer goldenen Muttergottesstatue samt Jesuskind im Strahlenglanze.“

Die Gemeindeflagge hat drei Streifen in den Farben Gelb-Schwarz-Grün mit dem Wappen.[16]

Die erste Verleihung des Gemeindewappens erfolgte am 15. März 1900. Die Wappenbeschreibung lautete damals:

„Ein durch einen goldenen Faden halb in die Länge und quer geteilter golden eingefaßter Schild. In dem oberen rechten blauen Felde erscheint auf grünem Rasenboden das Bild des Schlosses Lankowitz mit seinem, rechtsseitigen Erkeranbaue, seinem kuppelgekrönten Uhrturme und seinem in Stein gehauenen, säulengeschmückten und von steinernen Wappenbildern überhöhten Eingangstore. In dem oberen linken schwarzen Felde zeigt sich in unterirdischem Schachte ein Bergmann, bei dem Scheine seiner Grubenlampe mit Schlägel und Eisen Kohle gewinnend. In der unteren silbernen Schildeshälfte erhebt sich aus grünem vom Fußrande aufsteigenden Rasenboden ein natürlicher reichbelaubter Lindenbaum, in dessen Geäste die wunderthätige Muttergottesstatue mit dem Jesukinde im Strahlenglanze erscheint, und an dessen Fuße zur Rechten ein natürlicher Pflug ruht. Den Schild umgibt eine architektonisch gehaltene dunkelbronzene Einfassung.“[17]

Partnergemeinde

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Partnergemeinde ist Jübar in Deutschland.[18]

Persönlichkeiten

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Ehrenbürger

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  • 1965: Anna Stölzle, Lehrerin[19]
  • 1980: Adalbert Sebastian (1919–2004), Landeshauptmann-Stellvertreter
  • 1984: Hans Gross (1930–1992), Landeshauptmann-Stellvertreter

Söhne und Töchter der Gemeinde

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Historische Landkarten

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Commons: Maria Lankowitz – Sammlung von Bildern, Videos und Audiodateien

Einzelnachweise

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  1. Statistik Austria: Bevölkerung am 1.1.2024 nach Ortschaften (Gebietsstand 1.1.2024), (ODS, 500 KB)
  2. CSV-Datei aus REGIONALINFORMATION.zip (1.221 kB)@1@2Vorlage:Toter Link/www.bev.gv.at (Seite nicht mehr abrufbar, festgestellt im Dezember 2022. Suche in Webarchiven)  Info: Der Link wurde automatisch als defekt markiert. Bitte prüfe den Link gemäß Anleitung und entferne dann diesen Hinweis.; abgerufen am 12. Jänner 2019
  3. Georg Holzer: Slawisch – Die Slavia submersa (Memento des Originals vom 21. April 2016 im Internet Archive)  Info: Der Archivlink wurde automatisch eingesetzt und noch nicht geprüft. Bitte prüfe Original- und Archivlink gemäß Anleitung und entferne dann diesen Hinweis.@1@2Vorlage:Webachiv/IABot/wwwg.uni-klu.ac.at, PDF-Datei, 2005, abgerufen am 21. April 2016.
  4. Kundmachung der Steiermärkischen Landesregierung vom 12. Dezember 2013 über die Vereinigung der Marktgemeinde Maria Lankowitz und der Gemeinden Gößnitz und Salla, alle politischer Bezirk Voitsberg. Steiermärkisches Landesgesetzblatt vom 20. Dezember 2013. Nr. 172, 37. Stück. ZDB-ID 705127-x. S. 713.
  5. Kurt Woisetschläger, Peter Krenn: Dehio-Handbuch. Die Kunstdenkmäler Österreichs. Steiermark (ohne Graz). Topographisches Denkmälerinventar, herausgegeben vom Bundesdenkmalamt. Wien 1982, ISBN 3-7031-0532-1, S. 279–281.
  6. Österreichs Rekord-Lottokönig ist tot, Kronen Zeitung, abgerufen am 11. August 2017
  7. Das Pibersteiner Transferkarussell hat sich zu drehen begonnen, Meinbezirk.at, abgerufen am 11. August 2017
  8. FC Piberstein Lankowitz: Sanierungsverfahren eröffnet, Meinbezirk.at, abgerufen am 11. August 2017
  9. www.golf-marialankowitz.at
  10. www.steiermark.com (Memento des Originals vom 2. Juli 2016 im Internet Archive)  Info: Der Archivlink wurde automatisch eingesetzt und noch nicht geprüft. Bitte prüfe Original- und Archivlink gemäß Anleitung und entferne dann diesen Hinweis.@1@2Vorlage:Webachiv/IABot/www.steiermark.com
  11. Homepage
  12. Wahlen 2015. Land Steiermark, abgerufen am 1. November 2021.
  13. Wahlen 2020. Land Steiermark, abgerufen am 1. November 2021.
  14. Politik. Gemeinde Maria Lankowitz, abgerufen am 1. November 2021.
  15. 56. Verlautbarung der Steiermärkischen Landesregierung vom 22. Juni 2017 über die Verleihung des Rechtes zur Führung eines Gemeindewappens an die Marktgemeinde Maria Lankowitz (politischer Bezirk Voitsberg), abgerufen am 29. Juni 2017
  16. Eintrag zu Maria Lankowitz auf der Seite kommunalflaggen.eu
  17. Mitteilungen des Steiermärkischen Landesarchivs 13, 1963, S. 78
  18. Partnergemeinde. Gemeinde Maria Lankowitz, abgerufen am 1. November 2021.
  19. Weststeirische Volkszeitung (26. Juni 1965), S. 8.
  20. FSV 05.de – Online-Archiv des 1. FSV Mainz 05. Abgerufen am 10. August 2018.