Die Kemp-Eliminierung ist eine Namensreaktion der organischen Chemie. Es ist die basenkatalysierte Ringöffnung eines Benzisoxazols.[1] Die Reaktion wurde nach dem US-amerikanischen Chemiker Daniel S. Kemp benannt, welcher diese 1973 das erste Mal vorstellte.[2]

Übersichtsreaktion

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Durch die Spaltung der N–O-Bindung kommt es zur Ringöffnung des Benzisoxazols. Die Reaktion läuft im basischen Milieu ab, sodass sie mit einer Deprotonierung einhergeht. Als Produkt wird ein Phenolderivat erhalten.[1]

 
Übersichtsreaktion der Kemp-Eliminierung

Reaktionsmechanismus

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Der nachfolgende Reaktionsmechanismus wird in der Literatur folgendermaßen beschrieben:[1]

 
Reaktionsmechanismus der Kemp-Eliminierung

Aus Benzisoxazol 1 wird zunächst durch Deprotonierung mit einer Base eine instabile Zwischenstufe 2 gebildet. Durch Zugabe von Salzsäure wird der pH-Wert dann auf 1 gebracht, sodass es zur Protonierung kommt. Als Produkt wird das Phenolderivat 3 erhalten.

Anwendungsbereich

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Die Kemp-Eliminierung wird als Modell für viele Studien zu enzymkatalysierten Reaktionen mit Protonenübertragungen genutzt. Der Grund dafür ist zu einem, dass sie eine sehr einfache Reaktion ist, welche in einem Schritt abläuft. Zudem reagiert sie sehr sensibel auf Veränderungen im Medium.[3]

Einzelnachweise

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  1. a b c Zerong Wang: Comprehensive Organic Name Reactions and Reagents, Wiley, 2010, ISBN 9780470638859, S. 1605–1607, doi:10.1002/9780470638859.
  2. D. S. Kemp und Martha L. Casey: Physical organic chemistry of benzisoxazoles. II. Linearity of the Broensted free energy relation for the base-catalyzed decomposition of benzisoxazoles, Journal of the American Chemical Society, 1973, S. 6670–6680, doi:10.1021/ja00801a024.
  3. H. Schulman und E. Keinan: Catalysis of the Kemp Elimination by Natural Coals, Organic Letters, 2000, S. 3747–3750, doi:10.1021/ol000137u.