Kenan Engin

kurdischstämmiger Politikwissenschaftler, Schriftsteller und Lehrbeauftragter in Heidelberg/Mainz
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Kenan Engin (* 1974 in Pertek, Türkei) ist ein in Deutschland tätiger kurdischstämmiger Politikwissenschaftler, Autor und Hochschuldozent.

Engin emigrierte 2000 aus der Türkei nach Deutschland. Er wurde als Politikwissenschaftler im Fachbereich Internationale Beziehungen an der Ruprecht-Karls-Universität Heidelberg promoviert. Zuvor studierte er an der Universität Istanbul, Universität Heidelberg, University of London und Harvard University. Zwischen 2009 und 2014 arbeitete er als Lehrbeauftragter/Dozent an der Universität Heidelberg, Hochschule Heilbronn,[1] Hochschule Mainz, FOM Hochschulen in Bonn und Düsseldorf sowie der FH Worms. 2014–2015 lehrte er als Associate Professor an der Polytechnischen Universität Tomsk in Russland.[2] Er ist Professor für Soziale Arbeit/Politikwissenschaft an der Akkon-Hochschule für Humanwissenschaften in Berlin.[3]

Arbeitsschwerpunkte

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Seine Schwerpunkte sind Konfliktforschung und Prozesse des Nation-Building sowie Migrations- und Fluchtbewegungen im Nahen Osten, Türkei, Irak und Kurdistan.[4] Kenan Engin spricht angesichts des Arabischen Frühlings von einer fünften Welle der Demokratisierung in Anlehnung an Samuel P. Huntingtons Demokratietheorie und beruft sich dabei auf Parallelen zur dritten Demokratisierungswelle in Lateinamerika während der 1970er und 1980er Jahre.[5]

Darüber hinaus ist er Experte in verschiedenen Fragen und Themen der Flucht, Migration und Integration. Als solcher referierte er bisher bei zahlreichen Institutionen, u. a. Hochschulen, Ministerien, Städten und Parteien, sowie Medien in und außerhalb von Deutschland.[6][7][8]

Seit 1995 schreibt er in unterschiedlichen Zeitungen und Zeitschriften. Seine Artikel, Gedichte und Aufsätze wurden in Deutsch, Englisch und Türkisch u. a. in Die Zeit,[9] Focus Magazin, NZZ, The Jerusalem Post, Mannheimer Morgen, deutsche jugend, Migration und Soziale Arbeit, Hurriyet Daily News and Economic Review, Journal of Turkish Weekly, Eurasisches Magazin, Neue Gesellschaft/Frankfurter Hefte, beim FES-Forum, Radikal und bei Gündem und auf zahlreichen Webseiten publiziert.

Kontroversen

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Seit dem Frühjahr 2024 kam es wegen Vorwürfen angeblicher rassistischer Diskriminierungen zu Unstimmigkeiten zwischen der Akkon-Hochschule und Engin in deren Verlauf Engin seit Juli 2024 verschiedene Male fristlos und ordentlich gekündigt wurde, was im Januar 2025 gerichtlich verhandelt werden wird. Engin hat die Hochschule wegen Mobbing, Rufschädigung und Verletzung der Persönlichkeitsrechte auf 80.000 Euro verklagt.[10]

Publikationen (Auswahl)

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  • Kefilsiz Yaşamın Yolcuları – deutsch: Die hoffnungslosen Wanderer (Gedichtband), Peri Verlag, Istanbul 2000, ISBN 975-8245-35-X.
  • Ahmet Kaya: Unutulmaz Yılların Solcu Müzisyeni – deutsch: Der Sänger der unvergesslichen Jahre: Ahmet Kaya (Biographie), Peri Verlag, Istanbul 2002, ISBN 975-8245-71-6.
  • Yitik Zaman Metinleri – deutsch: Die Texte der verlorenen Zeit (Essayband), Peri Verlag, Istanbul 2002, ISBN 975-8245-57-0.
  • Ağlayın – deutsch: Weine (Essayband), Peri Verlag, Istanbul 2006, ISBN 975-9010-52-6.

Wissenschaftliche Publikationen

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  • Untersuchung zur Konfliktbewältigung im Irak: Ein föderalistisches Konzept (Forschungsergebnisse), VDM, Saarbrücken 2010, ISBN 978-3-639-23766-5.
  • ‘Nation-Building’ – Theoretische Betrachtung und Fallbeispiel: Irak (Dissertation), Nomos, Baden-Baden 2013, ISBN 978-3-8487-0684-6.
  • Kurdische Migrant_innen in Deutschland: Lebenswelten – Identität – politische Partizipation (Hrsg.), Kassel University Press, Kassel 2019, ISBN 978-3-7376-0648-6.

Filmografie

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  • Meran. Der lange Weg der Hoffnung, Dokumentarfilm, 2008 (Regie), Film mit Unterstützung der Robert Bosch Stiftung u. a.[11]
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Einzelnachweise

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  1. Hochschule Heilbronn (Memento vom 8. Januar 2014 im Internet Archive)
  2. Kommentar zum Lehrprogramm Wintersemester 2010/2011. (PDF; Derzeit lehrt er an der Hochschule Mainz. 538 kB) Universität Heidelberg: Institut für Politische Wissenschaft, archiviert vom Original (nicht mehr online verfügbar) am 8. Januar 2014; abgerufen am 21. September 2020.
  3. Prof. Dr. rer. pol. Kenan Engin - Akkon Hochschule Berlin. Abgerufen am 23. Januar 2020.
  4. Ein steiniger Pfad. In: Eurasisches Magazin. 5. Juli 2011, archiviert vom Original (nicht mehr online verfügbar) am 9. August 2011; abgerufen am 21. September 2020.
  5. Kenan Engin: Die fünfte Welle der Demokratisierung im islamisch-arabischen Raum? 27. April 2011, archiviert vom Original am 8. September 2012; abgerufen am 21. September 2020.
  6. Exodus weltweit: #DFS2016 debattiert Verantwortung. 29. September 2016, abgerufen am 21. September 2020.
  7. Dr Kenan Engin – Syrienkonflikt und Herausforderungen Vortrag am 10. November 2015, Siège FNEL, Luxemburg (Memento vom 11. September 2016 im Internet Archive)
  8. Ringvorlesung "Flucht und Religion" der Katholisch-Theologischen Fakultät startet. Abgerufen am 21. September 2020.
  9. Kenan Engin: Kurden: Für eine neue deutsche Kurdenpolitik. In: Die Zeit. 27. Dezember 2016, ISSN 0044-2070 (zeit.de [abgerufen am 28. Dezember 2016]).
  10. Thomas Thiel, Folgen eines Rassismusvorwurfs: Dem Politikwissenschaftler Kenan Engin wird von seiner Hochschule gekündigt - weil er Diskriminierung publik gemacht hat?, in: Frankfurter Allgemeine Zeitung vom 23. Oktober 2014, S. N 4.
  11. Doku-Film: Der lange Weg der Hoffnung © Regie: Kenan Engin. In: YouTube. 17. Mai 2011, abgerufen am 21. September 2020.