Kenya Airways

kenianische Fluggesellschaft

Kenya Airways ist eine kenianische Fluggesellschaft mit Sitz in Nairobi und Basis auf dem Flughafen Jomo Kenyatta International sowie Mitglied der Luftfahrtallianz SkyTeam.

Kenya Airways
Logo der Kenya Airways
Boeing 777-200ER der Kenya Airways
IATA-Code: KQ
ICAO-Code: KQA
Rufzeichen: KENYA
Gründung: 1977
Sitz: Nairobi, Kenia Kenia
Heimatflughafen: Flughafen Jomo Kenyatta International
Unternehmensform: Aktiengesellschaft
IATA-Prefixcode: 706
Leitung: Allan Kilavuka (CEO)
Mitarbeiterzahl: 3989[1] (2013/14)
Umsatz: KES 106 Milliarden (2013/14)
(ca. 791 Millionen)
Fluggastaufkommen: 3,72 Millionen (2013/14)
71.340 Tonnen (2013/14)
Allianz: SkyTeam
Vielfliegerprogramm: Asante Rewards
Flottenstärke: 33
Ziele: national und international
Website: www.kenya-airways.com

Geschichte

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Fokker F27 Friendship der Kenya Airways, Moi 1982
 
Douglas DC-9-32 der Kenya Airways, 1982
 
Boeing 737-700 der Kenya Airways, 2002
 
Embraer 170 der Kenya Airways, Nairobi 2007

Die Fluggesellschaft wurde im Februar 1977 gegründet, nachdem die Ostafrikanische Gemeinschaft zusammenbrach, was den Untergang der alten East African Airways bedeutete.[2] Der Liniendienst wurde am 4. Februar 1977 aufgenommen und die Fluggesellschaft war bis April 1996 komplett im Besitz der kenianischen Regierung. Im Jahr 1986 wurde das Sessional Paper Number 1 von der kenianischen Regierung veröffentlicht, in dem betont wurde, dass die Fluggesellschaft in der Hand privater Investoren besser aufgehoben wäre. Dies resultierte im ersten Versuch die Fluggesellschaft zu privatisieren. Die Regierung ernannte Philip Ndegwa zum Vorstandsvorsitzenden, mit dem Auftrag die Fluggesellschaft zu privatisieren.

Im Geschäftsjahr 1993/1994 erwirtschaftete die Fluggesellschaft erstmals seit dem Beginn der Kommerzialisierung einen Gewinn. Im Jahr 1994 wurde die International Finance Corporation damit beauftragt, der Fluggesellschaft beim Privatisierungsprozess behilflich zu sein. Im Jahr 1995 wurden massive finanzielle Änderungen vorgenommen, wie die Reduzierung von Schulden und ein Kooperationsabkommen mit KLM. Im Jahr 1996 ging die Fluggesellschaft in Nairobi an die Börse. Im April 2004 wurde die Marke Kenya Airways Cargo wiedereingeführt, im Juli 2004 wurde die regionale Tochtergesellschaft Flamingo Airlines in die Muttergesellschaft integriert.

Aufmerksamkeit erlangte die Fluggesellschaft vor allem durch ihre Bestellung und den Betrieb moderner Flugzeugtypen, wie beispielsweise der Boeing 737 Next Generation, Boeing 777, Boeing 787 oder Embraer 190. Die Fluggesellschaft gewann nach eigenen Angaben insgesamt viermal den „African Airline of the Year Award“, verliehen vom African Aviation Magazine.[3]

Am 4. September 2007 wurde Kenya Airways assoziiertes Mitglied der Luftfahrtallianz SkyTeam,[4] im Juni 2010 Vollmitglied.[5]

Im Frühjahr 2015 gab Kenya Airways bekannt, alle ihre Boeing 777 auszumustern. Grund sei die massiv eingebrochene Nachfrage aufgrund der angespannten Sicherheitslage in Kenia, die Ebolafieber-Epidemie 2014 und die Konkurrenz von Emirates und Etihad Airways. Im Mai 2015 erhielt die Gesellschaft von der Regierung einen Kredit in der Höhe von 43 Millionen US-Dollar und die auf Luftfahrt spezialisierte Unternehmensberater Seabury Consulting wurde beauftragt die Wirtschaftlichkeit der Gesellschaft zu verbessern.[6][7]

Kenia als Land ist gemäß der Federal Aviation Administration seit Februar 2018 als Kategorie eins eingestuft, womit Fluggesellschaften aus Kenia inklusive der Kenya Airways in die Vereinigten Staaten fliegen dürfen.[8] Am 29. Oktober 2018 landete zum ersten Mal ein Flugzeug der Kenya Airways in New York. Die Verbindung wird seitdem täglich mit einer Boeing 787-8 angeboten.[9]

Seit dem 28. Februar 2021 ist Allan Kilavuka Geschäftsführer der Fluggesellschaft. Er war in der Vergangenheit in gleicher Position bei Jambojet tätig.[10]

Ende September 2021 wurde bekanntgegeben, dass in enger Kooperation mit South African Airways eine panafrikanische Luftgesellschaftsgruppe bis 2023 aufgebaut werden soll.[11] Mitte 2022 wurde mit dieser ein Codesharing-Abkommen geschlossen.[12]

Eigentumsstrukturen und Finanzen

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Die Fluggesellschaft ist im Besitz von kenianischen Kleinanlegern (30,94 %), kenianischen Großinvestoren (14,2 %), KLM Royal Dutch Airlines (26 %), der kenianischen Regierung (23 %) und anderen ausländischen Investoren (5,86 %).[13] Seit Februar 2019 ist die erneute Verstaatlichung der Fluggesellschaft zum Schutz vor internationalen, durch Staatsgelder unterstützte Konkurrenten, im Gespräch.[14]

Kenya Airways hält seit März 2003 49 % an der tansanischen Fluggesellschaft Precision Air und führt mit dieser auch Codesharing-Flüge durch.[15]

Im Geschäftsjahr 2013/14 (1. April 2013–31. März 2014) betrug der Umsatz 106,009 Milliarden Kenia-Schilling, das entspricht etwa 791 Millionen Euro. Dabei wurde ein Verlust vor Steuern von 4,861 Milliarden Kenia-Schilling (etwa 36 Millionen Euro) erwirtschaftet. Es wurden 3.989 Mitarbeiter beschäftigt, 3.719.590 Passagiere befördert und 71.340 Tonnen Fracht transportiert. Die durchschnittliche Sitzauslastung betrug 65,6 %.[1]

Flugziele

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Kenya Airways bedient neben nationalen Zielen auch Orte in Afrika, Europa, Asien, Nordamerika und dem Nahen Osten.[16]

 
Boeing 787-8 der Kenya Airways, 2018

Aktuelle Flotte

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Mit Stand Januar 2024 besteht die Flotte der Kenya Airways aus 33 Flugzeugen mit einem Durchschnittsalter von 12,0 Jahren:[17]

Flugzeugtyp Anzahl bestellt[18] Anmerkungen Sitzplätze[19]
(Business/Economy)
Durchschnittsalter

(Januar 2024)

Boeing 737-300 02 inaktiv; Frachtflugzeuge Cargo 25,4 Jahre
Boeing 737-800 08 eine inaktiv; mit Winglets ausgestattet 145 (16/129) 12,5 Jahre
Boeing 737-800F 01 inaktiv; Frachtflugzeug Cargo
Boeing 787-8 09 234 (30/204) 9,3 Jahre
Embraer 190 13 zwei inaktiv 96 (12/84) 11,5 Jahre
Gesamt 33 - 12,0 Jahre

Ehemalige Flugzeugtypen

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Boeing 707 der Kenya Airways, Frankfurt 1983

Zwischenfälle

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Der im Januar 2000 verunglückte Airbus A310-300 der Kenya Airways

Bei Kenya Airways kam es von 1988 bis September 2019 zu vier Totalschäden von Flugzeugen. Bei zwei davon kamen 283 Menschen ums Leben.[20] Auszüge:

 
Die im Februar 2019 zum Totalschaden gewordene Embraer 190 der Kenya Airways
  • Am 5. Mai 2007 stürzte eine Boeing 737-800 (5Y-KYA) mit 114 Menschen an Bord auf dem Flug von Douala, Kamerun nach Nairobi aufgrund eines Pilotenfehlers kurz nach dem Start ab. Der Kapitän hatte die Maschine Sekunden nach dem Start aufgrund räumlicher Desorientierung in eine zu starke Rechtsneigung gebracht, sodass diese in einen Spiralflug überging und schließlich zu Boden stürzte. Alle 114 Insassen kamen ums Leben (siehe auch Kenya-Airways-Flug 507).[22]
  • Als am 9. Februar 2019 an einer Embraer E-190 (5Y-KYR), die sich zur Wartung am Flughafen Jomo Kenyatta International befand, die Triebwerke gestartet wurden, setzte sich die Maschine in Gang und überrollte die vor den Rädern platzierten Unterlegkeile. Um einen Zusammenstoß mit einem Hangar abzuwenden, lenkte der am Steuer sitzende Techniker die Maschine in eine zweite, geparkte E-190 (5Y-FFF). Beide Maschinen wurden bei dem Vorfall schwer beschädigt und schließlich als Totalverluste abgeschrieben.[23][24]

Siehe auch

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Commons: Kenya Airways – Sammlung von Bildern, Videos und Audiodateien

Einzelnachweise

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  1. a b Annual Report and Financial Statements 2014. (PDF-Datei; 4,4 MB) kenya-airways.com, 31. März 2014, abgerufen am 15. August 2014 (englisch).
  2. kenya-airways.com – Corporate History (englisch) abgerufen am 15. März 2010
  3. kenya-airways.com – Achievements & Awards (englisch) abgerufen im Mai 2008
  4. kenya-airways.com – SkyTeam strengthens global network with addition of three Associate Airlines (englisch), abgerufen am 4. September 2007
  5. airliners.de – SkyTeam ändert Mitgliedsregelungen (Memento des Originals vom 28. Juni 2010 im Internet Archive)  Info: Der Archivlink wurde automatisch eingesetzt und noch nicht geprüft. Bitte prüfe Original- und Archivlink gemäß Anleitung und entferne dann diesen Hinweis.@1@2Vorlage:Webachiv/IABot/www.airliners.de abgerufen am 25. Juni 2010
  6. ch-aviationKenya Airways sets tentative final dates for B777 operations (englisch), abgerufen am 1. Mai 2015
  7. aerotelegraph.com – Kenya Airways braucht Staatshilfe abgerufen am 12. Juni 2015
  8. Kenya Airways to Launch Flights From Nairobi to New York. Abgerufen am 8. März 2018 (amerikanisches Englisch).
  9. Kenya Airways Launches Historic Nairobi to New York Flight (englisch), abgerufen am 2. Dezember 2018
  10. Kenya Airways appoints Allan Kilavuka as chief executive. African Aerospace, 28. Februar 2020.
  11. SAA and Kenya Airways moot pan-African airline group. ch-aviation, 28. September 2021.
  12. South African Airways and Kenya Airways Sign Codeshare agreement; Customers can enjoy seamless connections in Africa. Kenya Airways, 19. Juli 2022.
  13. Kenya Airways – Shareholder Profile (englisch) Stand: Januar 2010
  14. Nairobi considering renationalizing Kenya Airways. ch-aviation, 27. Februar 2019.
  15. precisionairtz.com – History (englisch), abgerufen am 7. Mai 2013
  16. kenya-airways.com – Our Destinations (englisch) abgerufen am 29. September 2015
  17. Kenya Airways Fleet Details and History. Abgerufen am 27. Januar 2024.
  18. Boeing - Orders and Deliveries (englisch), abgerufen am 4. Januar 2017
  19. kenya-airways.com – Our Fleet (Memento des Originals vom 5. Oktober 2015 im Internet Archive)  Info: Der Archivlink wurde automatisch eingesetzt und noch nicht geprüft. Bitte prüfe Original- und Archivlink gemäß Anleitung und entferne dann diesen Hinweis.@1@2Vorlage:Webachiv/IABot/kenya-airways.com (englisch), abgerufen am 29. September 2015
  20. Daten über die Fluggesellschaft Kenya Airways im Aviation Safety Network (englisch), abgerufen am 18. November 2020.
  21. Unfallbericht A310 5Y-BEN, Aviation Safety Network (englisch), abgerufen am 19. September 2019.
  22. Unfallbericht B-737-800 5Y-KYA, Aviation Safety Network (englisch), abgerufen am 19. September 2019.
  23. Zwischenfallbericht Embraer E-190 5Y-KYR, Aviation Safety Network (englisch), abgerufen am 19. September 2019.
  24. Kenya Airways Flotte, planespotters.net, abergrufen am 8. März 2020.