Keratektasie
Klassifikation nach ICD-10 | |
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H18.7 | Sonstige Hornhautdeformitäten – Keratektasie |
Q13.4 | Kongenitale Keratektasie |
ICD-10 online (WHO-Version 2019) |
Die Keratektasie ist eine krankhafte Ausdünnung der Hornhaut mit Vorwölbung nach außen.[1]
Es handelt sich um eine umschriebene Ausdehnung und Ausweitung der Hornhaut meist am Rand (Randektasie) und kann nach einem nicht perforiertem Ulcus der Hornhaut auftreten.[2]
Eine Keratektasie kann frühes Symptom eines Keratokonus (primäre Keratektasie) sein, oder als Komplikation einer Augenbehandlung mit Laser auftreten (sekundäre Keratektasie).[1]
Die iatrogene Keratektasie kann sich rasch, aber auch erst Jahre später entwickeln, die Häufigkeit wird auf zwischen 0,04 und 2,8 % geschätzt.
Kennzeichen sind eine fortschreitende Kurzsichtigkeit mit Astigmatismus mit Verminderung der Sehschärfe.
Als Risikofaktoren werden dünne oder abnormal geformte Hornhaut, eine starke Kurzsichtigkeit (über 8 Dioptrien), jugendliches Alter, Neurodermitis, familiäres Vorkommen von Keratokonus oder Bindegewebserkrankungen angesehen.[3]
Diagnose
BearbeitenDie Diagnostik erfolgt durch die augenärztliche Untersuchung.
Therapie
BearbeitenNeben konservativer Therapie der Kurzsichtigkeit kommen operative Verfahren infrage wie Keratoplastik, Kollagenvernetzung[4] oder Implantation von Ringsegmenten.[5]
Siehe auch
BearbeitenLiteratur
Bearbeiten- Pschyrembel: Klinisches Wörterbuch. 256. Auflage. De Gruyter, Berlin / New York 1990, ISBN 3-11-010881-X.
- Franz Grehn: Augenheilkunde. 30. Auflage. Springer Verlag, Berlin 2008, ISBN 978-3-540-75264-6.
Einzelnachweise
Bearbeiten- ↑ a b Eintrag zu Keratektasie im Flexikon, einem Wiki der Firma DocCheck
- ↑ Keratektasie. In: Willibald Pschyrembel: Klinisches Wörterbuch. 266., aktualisierte Auflage. de Gruyter, Berlin 2014, ISBN 978-3-11-033997-0.
- ↑ M. Kohlhaas: Iatrogene Keratektasie – eine Übersicht. In: Klinische Monatsblatter für Augenheilkunde, Band 232, Nr. 6, Juni 2015, S. 765–772, doi:10.1055/s-0035-1545737, PMID 25853948 (Review).
- ↑ M. Kohlhaas, E. Spoerl, A. Speck, T. Schilde, D. Sandner, L. E. Pillunat: Eine neue Behandlung der Keratektasie nach LASIK durch Kollagenvernetzung mit Riboflavin/UVA-Licht. In: Klinische Monatsblätter für Augenheilkunde, Band 222, Nr. 5, Mai 2005, S. 430–436, doi:10.1055/s-2005-857950, PMID 15912463.
- ↑ M. El-Husseiny, L. Daas, A. Langenbucher, B. Seitz: Intrakorneale Ringsegmente bei Keratektasien – Zwischenergebnisse und potenzielle Komplikationen. In: Klinische Monatsblätter für Augenheilkunde, Band 233, Nr. 6, Juni 2016, S. 722–726, doi:10.1055/s-0042-108653, PMID 27315293.