Die Kirche Aubachtal steht an der Reichenbacher Straße im Ortsteil Aubachtal der Stadt Greiz in Thüringen. Die im Juni 2021 entwidmete[1] Filialkirche gehörte zuletzt zur Kirchengemeinde Greiz im Pfarrbereich Greiz II des Kirchenkreises Greiz der Evangelischen Kirche in Mitteldeutschland.[2]
Baubeschreibung
BearbeitenDie neugotische Saalkirche aus unverputztem Ziegel-Mauerwerk wurde 1897 nach Entwurf des Leipziger Architekten Oscar Mothes gebaut. Der Glockenturm steht im Westen, das rechteckige Langhaus hat drei Joche. Das östliche liegt tiefer und ist wie ein Querschiff verbreitert. Daran schließt sich der eingezogene Chor mit 5/8-Schluss an. Der Innenraum ist mit einem spitzbogigen, hölzernen Tonnengewölbe überdeckt, dabei sind die Jochabsätze gurtartig sichtbar.
Ausstattung
BearbeitenDie Ausstattung ist in Teilen neugotisch. Die Orgel mit 37 Registern, verteilt auf zwei Manuale und Pedal, wurde 1929 von der Dresdner Orgelbauwerkstatt Jehmlich gebaut.[3]
Das dreiflügelige, geschnitzte Altarretabel schuf 1964 Elly-Viola Nahmmacher, ebenso 1956 die Krippe. Nach der Entwidmung der Kirche soll das Altarrelief neben anderen Werken der Künstlerin im Oberen Schloss ausgestellt werden.[4]
Geschichte
BearbeitenDie Kirche wurde 1892 vom letzten regierenden Greizer Fürsten Heinrich XXII. gestiftet. Schon damals galt sie mit 800 Sitzplätzen als für den Ort überdimensioniert.[4]
Im Herbst 1950 wurde das Turmdach neu eingedeckt. Die Glocken wurden im Oktober 1955 eingeweiht.[5] Die bislang letzte grundhafte Sanierung, einschließlich einer weiteren Sanierung des Kirchendaches, erfolgte Mitte der 1990er Jahre.[4]
Seit Mitte der 2010er Jahre kursierte in Greiz das Gerücht, die unter Denkmalschutz stehende Kirche solle verkauft werden.[6] Das Gotteshaus wurde im Juni 2021 entwidmet und ist zum Verkauf ausgeschrieben.[4]
Literatur
Bearbeiten- Dehio-Handbuch der deutschen Kunstdenkmäler. Thüringen. Deutscher Kunstverlag, München/Berlin 2003, ISBN 3-422-03095-6.
- Winfried Arenhövel: Greiz. Die Perle des Vogtlandes. Sutton Verlag, Erfurt 2004, ISBN 3-89702-700-3 (eingeschränkte Vorschau in der Google-Buchsuche).
Weblinks
Bearbeiten- Kirche Aubachtal. Evangelisch-Lutherische Kirchengemeinde Greiz
- Landeskirche reagiert auf Vorwürfe: Kirchengebäude wird keine Moschee. In: Der Sonntag. 18. Juni 2023, abgerufen am 20. Juli 2021.
Einzelnachweise
Bearbeiten- ↑ Landeskirche reagiert auf Vorwürfe: Kirchengebäude wird keine Moschee. In: Der Sonntag. Abgerufen am 20. Juli 2021.
- ↑ Kirche Aubachtal. In: ekmd.de, abgerufen am 12. November 2023.
- ↑ Ausführliche Beschreibung der vorgewählten Orgel. Aubachtal, Deutschland (Thüringen) – Evangelische Kirche. In: Orgel Datenbank. 6. Februar 2023, abgerufen am 12. November 2023.
- ↑ a b c d Kathleen Bernhardt: Aubachtaler Kirche in Greiz wird entwidmet. In: mdr.de. 15. Juni 2021, archiviert vom (nicht mehr online verfügbar) am 15. Juni 2021; abgerufen am 15. Juni 2021.
- ↑ Winfried Arenhövel: Greiz. Die Perle des Vogtlandes. Sutton Verlag, Erfurt 2004, ISBN 3-89702-700-3, S. 74 (eingeschränkte Vorschau in der Google-Buchsuche).
- ↑ Antje-Gesine Marsch: Kein Verkauf der Aubachtaler Kirche. In: Vogtlandspiegel. 12. Oktober 2017, abgerufen am 12. November 2023.
Koordinaten: 50° 39′ 7,6″ N, 12° 13′ 14,4″ O