Der Kirchenbezirk Großenhain war ein dem Regionalkirchenamt Dresden unterstellter Kirchenbezirk der Evangelisch-Lutherischen Landeskirche Sachsens. Er wurde auch Ephorie oder Superintendentur Großenhain genannt.

Marienkirche Großenhain

Der Kirchenbezirk wurde 1548 als Ephorie Großenhain gegründet. Bis 1815 umfasste er auch die Gebiete um Elsterwerda und Ortrand, die dann aber an das Königreich Preußen abgegeben werden mussten.[1] Zum 1. Januar 2013 wurde der Kirchenbezirk Großenhain mit dem Kirchenbezirk Meißen zum Kirchenbezirk Meißen-Großenhain fusioniert.[2]

Der Kirchenbezirk Großenhain entsprach weitgehend dem einstigen Amt Hayn des Kurfürstentums Sachsen. Nach heutiger politischer Aufteilung gehörten die nordelbischen und nordostelbischen Teile des Landkreises Meißen zum Kirchenbezirk.

Insgesamt zweiundzwanzig einzelne Kirchgemeinden, die wiederum teilweise zu einem Pfarrbereich oder Kirchspiel zusammengeschlossen sind, bildeten den gesamten Kirchenbezirk Großenhain, der über fünfundsechzig Kirchen verfügte.[3]

Aufteilung und Kirchen

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Pfarrbereich Ebersbach

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  • bestehend aus: Ev.-Luth. Kirchgemeinde Ebersbach und Ev.-Luth. Kirchgemeinde Reinersdorf
  • Kirchen: Oberebersbach, Niederebersbach und Reinersdorf

Pfarrbereich Gröditz

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  • bestehend aus: Ev.-Luth. Kirchgemeinde Gröditz und Ev.-Luth. Kirchgemeinde Frauenhain
  • Kirchen: Gröditz, Nauwalde, Spansberg, Nieska, Frauenhain, Merzdorf und Koselitz

Pfarrbereich Hirschstein

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  • bestehend aus: Ev.-Luth. Martinskirchgemeinde Hirschstein
  • Kirchen: Prausitz, Boritz, Mehltheuer, Leutewitz, Heyda und Riesa-Pausitz

Pfarrbereich Lampertswalde

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  • bestehend aus: Ev.-Luth. Martinskirchgemeinde Lampertswalde
  • Kirchen: Lampertswalde und Blochwitz

Pfarrbereich Ponickau

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  • bestehend aus: Ev.-Luth. Kirchgemeinde zum Heiligen Kreuz Ponickau
  • Kirchen: Ponickau, Linz und Schönfeld

Pfarrbereich Radeburg

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  • bestehend aus: Ev.-Luth. Kirchgemeinde Radeburg
  • Kirchen: Radeburg und Rödern

Pfarrbereich Riesa

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Pfarrbereich Sacka

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  • bestehend aus: Ev.-Luth. Jakobskirchgemeinde Sacka
  • Kirchen: Sacka, Dobra, Würschnitz und Tauscha

Pfarrbereich Skäßchen

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  • bestehend aus: Ev.-Luth. Kirchgemeinde Skäßchen-Oelsnitz-Strauch
  • Kirchen: Skäßchen, Oelsnitz und Strauch

Pfarrbereich Wildenhain

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  • bestehend aus: Ev.-Luth. Kirchgemeinde Wildenhain-Walda-Bauda und Ev.-Luth. Kirchgemeinde Zabeltitz-Görzig
  • Kirchen: Wildenhain, Walda, Bauda, Zabeltitz und Görzig

Ev.-Luth. Kirchspiel Bärnsdorf

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  • bestehend aus: Ev.-Luth. Kirchgemeinde Bärnsdorf-Berbisdorf und Ev.-Luth. Kirchgemeinde Naunhof-Steinbach
  • Kirchen: Bärnsdorf, Berbisdorf, Bärwalde, Naunhof und Steinbach

Ev.-Luth. Kirchspiel Großenhainer Land

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  • bestehend aus: Ev.-Luth. Kirchgemeinde Marienkirche Großenhain, Ev.-Luth. Kirchgemeinde Dießbar-Seußlitz und Ev.-Luth. Kirchgemeinde St.-Peter-Kirche Lenz
  • Kirchen: Marienkirche Großenhain, Seußlitz, Merschwitz, Lenz, Skassa, Strießen und Sankt-Urban-Kirche Wantewitz

Ev.-Luth. Kirchspiel Zeithain

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  • bestehend aus: Ev.-Luth. Kirchgemeinde Röderau-Bobersen, Ev.-Luth. Kirchgemeinde Glaubitz, Ev.-Luth. Kirchgemeinde Lorenzkirch, Ev.-Luth. Vereinigte Kirchgemeinde Streumen und Ev.-Luth. Kirchgemeinde St.-Michaelis-Kirche Zeithain
  • Kirchen: Röderau, Glaubitz, Zschaiten, Lorenzkirch, Kreinitz, Jacobsthal, Gohlis, Streumen, Peritz, Tiefenau, Lichtensee, Wülknitz, Colmnitz und Zeithain

An der Spitze der Kirchenbezirkes steht der Superintendent, der geistliche Leiter und Führer der Kirche. Sitz des Superintendenten ist Großenhain.

Seit 1888 befand sich die Superintendentur zusammen mit dem Pfarramt der Marienkirchgemeinde im Haus der Eckhardt-Stiftung. Die Familie Eckhardt besaß zu dieser Zeit eine Spinnerei im Großenhainer Schloss.[4]

Kirchenmusik und Geistliche Musik außerhalb der Gottesdienste bildeten einen wichtigen Bestandteil der Gemeindelebens. Unter den Kirchenmusikdirektoren, auch kurz Kantoren genannt, fanden sich bekannte Komponisten wie Paul Richard Gläser und Herbert Gadsch. Die ihnen unterstellte, bereits während der Reformation 1551 gegründete Kantorei umfasste mehrere Kirchenchöre und einen Posaunenchor. Ihr wurde im Jahre 1996 die Zelter-Plakette verliehen.[5]

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Commons: Kirchenbezirk Großenhain – Sammlung von Bildern, Videos und Audiodateien

Literatur

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  • Ev.-Luth. Superintendentur Großenhain: Zwischen Elbe und Elster – Kirchen und Kapellen im Kirchenbezirk Großenhain. Großenhain 2002.

Einzelnachweise

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  1. Ramming's Kirchlich-statistisches Handbuch für das Königreich Sachsen. Dresden 1859, S. 72.
  2. Kirchenbezirk Großenhain. In: kirchenbezirk-grossenhain.de. Archiviert vom Original (nicht mehr online verfügbar) am 1. Juni 2013; abgerufen am 12. November 2018: „Zum 01.01.2013 heißt unser Kirchenbezirk offiziell Ev.-Luth. Kirchenbezirk Meißen-Großenhain.“
  3. Ev.-Luth. Superintendentur Großenhain: Pfarrbereiche und Kirchspiele. (Memento der ehem. Webseite).
  4. Kulturzentrum Großenhain GmbH: Auszug aus der Geschichte der Schlossanlage Großenhain. In: kulturzentrum-grossenhain.de, abgerufen am 12. November 2018.
  5. Ev.-Luth. Kirchspiel Großenhainer Land: Die Kantorei der Marienkirche Großenhain. (Memento der ehem. Webseite).