Kisalesee

Gewässer in der Demokratischen Republik Kongo

Der Kisalesee ist ein See in der Demokratischen Republik Kongo (DR Kongo) im Bukama-Territorium, Provinz Haut-Lomami. Mit einer Fläche von etwa 300 Quadratkilometern ist er der zweitgrößte See in der Upemba-Senke (Kamolondo-Senke), einem ausgedehnten Sumpfgebiet, das teilweise zum Nationalpark Upemba gehört.[1]

Kisalesee
Satellitenbild des Kisalesees sowie kleinerer Seen, Sümpfe und Flüsse
Geographische Lage Kongo Demokratische Republik Demokratische Republik Kongo
(Zentralafrika)
Zuflüsse Lualaba, Lufira
Abfluss Lualaba
Daten
Koordinaten 8° 15′ S, 26° 30′ OKoordinaten: 8° 15′ S, 26° 30′ O
Kisalesee (Demokratische Republik Kongo)
Kisalesee (Demokratische Republik Kongo)
Höhe über Meeresspiegel 562 m
Fläche 300 km²

Geographie

Bearbeiten

Die Upemba-Senke ist ein trogartiger Graben, der etwa 400 Kilometer lang und 100 Kilometer breit ist und von Südwesten nach Nordosten verläuft. Die Rinne liegt an ihrem südwestlichen Ende etwa 1.000 Meter über dem Meeresspiegel und fällt steil auf eine Höhe von 610 Metern ab, wo sie flacher wird und auf einer Länge von 225 Kilometern in einem durchschnittlich 37 Kilometer breiten Gürtel von Seen und Sümpfen gefüllt ist. Einer dieser Seen ist der Kisalesee.

Der Lualaba mündet etwa 40 Kilometer nach dem Verlassen des Nzilo-Sees (Delcommune-Stausee) in die Upemba-Senke und durchquert die Sümpfe zwischen den Seen, mit denen er durch schmale Kanäle verbunden ist. Da er durch die Seen Kabwe und Kisale hindurchfließt, können diese als Erweiterungen des Flussbetts angesehen werden.[2]

Geschichte

Bearbeiten

1957 wurden Keramik- und Metallgegenstände aus einem Friedhof aus der Eisenzeit ausgegraben, der in Sanga am Nordufer des Sees entdeckt wurde.[3] Die Stätte liefert Beweise für die Ursprünge des Luba-Volkes im heutigen Sambia und der Demokratischen Republik Kongo, das als eine der ersten Gruppen gilt, die in Zentralafrika mit Eisen gearbeitet haben. Um 800 n. Chr. lebten sie in dauerhaften Siedlungen an den Seen, Sümpfen und Flüssen der Region.

Der Boden ist fruchtbar und ermöglichte den Anbau von Feldfrüchten wie Sorghum und Hirse, während Fisch und Wild Proteinquellen lieferten. Die Bevölkerung wuchs und die Gesellschaft wurde komplexer. Zu den Grabbeigaben gehören Kupferartefakte, die durch Handel mit Menschen des Kupfergürtels weiter südlich erworben worden sein müssen.[4]

Bearbeiten
Commons: Kisalesee – Sammlung von Bildern
Wiktionary: Kisalesee – Bedeutungserklärungen, Wortherkunft, Synonyme, Übersetzungen

Einzelnachweise

Bearbeiten
  1. Marshlands of the Upemba Depression, Democratic Republic of the Congo. In: eosnap.com. 27. März 2009, archiviert vom Original am 6. Januar 2011; abgerufen am 3. Dezember 2011 (englisch).
  2. R. H. Hughes, J. S. Hughes: A directory of African wetlands, with a chapter on Madagascar. IUCN, Glan 1992, ISBN 2-88032-949-3, S. 543 (google.com).
  3. Jacques Nenquin: Notes on some early pottery cultures in Northern Katanga1. In: The Journal of African History. 4. Jahrgang. Cambridge University Press, 1963, S. 19–32, doi:10.1017/S0021853700003686 (englisch, cambridge.org [abgerufen am 3. Dezember 2011]).
  4. Robert O. Collins, James McDonald Burns: A history of Sub-Saharan Africa. Cambridge University Press, Cambridge 2007, ISBN 978-0-521-86746-7, S. 144 (englisch, google.com).