Kisarawe (Distrikt)

Distrikt der Region Pwani, Tansania

Kisarawe ist ein Distrikt der Region Pwani in Tansania. Er grenzt im Norden an den Distrikt Kibaha, im Nordosten an die Region Daressalam, im Osten an den Distrikt Mkuranga, im Süden an die Distrikte Kibiti und Rufiji und im Westen an die Region Morogoro.

Distrikt Kisarawe

Lage des Distrikts Kisarawe in der Region Pwani
Basisdaten
Staat Tansania
Region Pwani
Fläche 4464 km²
Einwohner 159.226 (2022)
Dichte 36 Einwohner pro km²
ISO 3166-2 TZ-19
Koordinaten: 7° 11′ S, 38° 25′ O
Landschaft in Kisarawe.

Geographie

Bearbeiten

Kisarawe hat eine Fläche von 4464 Quadratkilometer und 159.226 Einwohner (Volkszählung 2022).[1] Das Land ist hügelig und liegt in einer Höhe von 100 bis 400 Meter über dem Meer. Es wird von mehreren Flüssen in den Indischen Ozean entwässert. Die wichtigsten Flüsse sind der Ruvu, der die Nordwestgrenze bildet, und der Mzinga, der in Daressalam in den Indischen Ozean mündet.[2][3] Das Klima in Kisarawe ist tropisch. Die Niederschläge von rund 1000 Millimeter im Jahr fallen in zwei Regenzeiten. Die erste dauert von Oktober bis Januar, die zweite von März bis Juni. Die Durchschnittstemperatur liegt bei 29 Grad Celsius.[4][5]

Geschichte

Bearbeiten

Der Distrikt wurde im Jahr 1972 als einer von vier Distrikten der neuen Region Pwani eingerichtet. Im Jahr 1979 wurde im Norden ein Teil von Kisarawe abgetrennt, um den neuen Distrikt Kibaha zu schaffen und 1995 wurde der östliche Teil von Kisarawe abgespaltet und zum neuen Distrikt Mkuranga erklärt.[6]

Verwaltungsgliederung

Bearbeiten

Der Distrikt ist in die vier Divisionen Sungwi, Maneromango, Mzenga und Cholesamvula[7] und 17 Bezirke (Wards) gegliedert.[1]

  • Boga
  • Chole
  • Kazimzumbwi
  • Kibuta
  • Kiluvya
  • Kisarawe
  • Kurui
  • Mafizi
  • Maneromango
  • Marumbo
  • Marui
  • Masaki
  • Msanga
  • Msimbu
  • Mzenga
  • Vihingo
  • Vikumburu

Bevölkerung

Bearbeiten

Die Einwohnerzahl sank von 193.263 im Jahr 1988 auf 95.323 bei der Volkszählung 2002, da der Distrikt in dieser Zeit geteilt wurde. Danach stieg die Bevölkerungszahl auf 101.598 im Jahr 2012.[8] In diesem Jahr sprachen 61 Prozent der Über-Fünfjährigen Swahili, neun Prozent Swahili und Englisch, 29 Prozent waren Analphabeten.[9] Bei der Volkszählung 2022 lebten 159.226 Menschen in 44.180 Haushalten:[1]

Volkszählung Einwohner[1]
1988 78.290
2002 95.323
2012 101.598
2022 159.226

Einrichtungen und Dienstleistungen

Bearbeiten
  • Bildung: Im Distrikt befinden sich 87 Grundschulen und 21 weiterführende Schulen (Stand 2020).[10]
  • Gesundheit: Medizinisch versorgt wird die Bevölkerung in einem Krankenhaus, drei Gesundheitszentren und 31 Apotheken.[11]

Wirtschaft und Infrastruktur

Bearbeiten

Die wichtigsten Wirtschaftszweige sind die Landwirtschaft mit Ackerbau und Viehzucht und der Bergbau.[4]

  • Landwirtschaft: Die wichtigsten Anbauprodukte sind Mais, Reis, Maniok, Bohnen, Tomaten, Wassermelonen, Cashewnüsse, Kokosnüsse, Bananen und Jakobsfrüchte. Der Großteil der Bearbeitung erfolgt mit der Hand, gefolgt von Ochsen und Traktoren (Stand 2003).[12] Von den 25.000 Haushalten besaß im Jahr 2012 etwa die Hälfte Nutztiere, vor allem Hühner aber auch Rinder.[13]
  • Bergbau: Im Distrikt wird Kaolin abgebaut.[14]
Hier fehlt eine Grafik, die leider im Moment aus technischen Gründen nicht angezeigt werden kann. Wir arbeiten daran!

Kisarawe hat einen Wahlkreis, in dem alle fünf Jahre ein Distriktrat (District council) mit 17 Ratsmitgliedern gewählt wird. Zusätzlich werden sechs weibliche Ratsmitglieder ernannt.[15][16]

 
Eingang zum Kazimzubwi-Waldreservat.

Reservate

Bearbeiten
  • Kazimzumbwi-Waldreservat: Das 4887 Hektar große Waldreservat wurde im Jahr 1936 eingerichtet. Landwirtschaft und Holzeinschlag wurden bis in die 1970er Jahre toleriert, was zu einer teilweisen Entwaldung führte. Im Jahr 2019 pflanzte WWF 20.000 Bäume in den am schwersten betroffenen Gebieten.[17]
  • Pugu Hills Waldreservat: Von den etwa 2000 Hektar sind nur noch 400 in gutem Zustand (Stand 2011).[18]
  • Ruvu South Waldreservat: Von den ursprünglichen 35.000 Hektar waren im Jahr 2011 noch 10.000 Hektar Wald erhalten.[18]
Bearbeiten

Einzelnachweise

Bearbeiten
  1. a b c d Administrative Units, Population Distribution Report. (PDF) The United Republic of Tanzania, Dezember 2022, S. 75, 79, abgerufen am 10. September 2023.
  2. Maps for the World, Map 500k--xb37-3. Russian Army Maps, abgerufen am 10. Juli 2020 (russisch).
  3. Proceedings of the Eleventh Tawiri Scientific Conference. (PDF) Tanzania Wildlife Research Institute, 2017, S. 40, abgerufen am 19. Juli 2020.
  4. a b Historia | Kisarawe District Council. Abgerufen am 10. Juli 2020.
  5. Pwani Region Investment Guide. (PDF) The United Republic of Tanzania, 2019, S. 12, 14, abgerufen am 10. Juli 2020.
  6. History | Coast Region. Abgerufen am 19. Juli 2020.
  7. 2012 Polulationand Housing Census. (PDF) National Bureau of Statistics, Ministry of Finance, März 2013, S. 68, abgerufen am 25. November 2022.
  8. Tanzania Regional Profiles, 06 Pwani Regional Profile. (PDF) The United Republic of Tanzania, 2016, S. 16, abgerufen am 19. Juli 2020.
  9. Tanzania Regional Profiles, 06 Pwani Regional Profile. (PDF) The United Republic of Tanzania, 2016, S. 74, abgerufen am 19. Juli 2020.
  10. Takwimu | Statistics. Abgerufen am 19. Juli 2020 (englisch).
  11. Afya | Kisarawe District Council. Abgerufen am 19. Juli 2020.
  12. National Sample Census of Agriculture, Pwani Region. (PDF) National Bureau of Statistics, Ministry of Agriculture and Food Security, Dezember 2007, S. 107–108, abgerufen am 19. Juli 2020.
  13. Tanzania Regional Profiles, 06 Pwani Regional Profile. (PDF) The United Republic of Tanzania, 2016, S. 130, 133, abgerufen am 19. Juli 2020.
  14. An Investment Guide to Tanzania. (PDF) ICO, International Chamber of Commerce, Juni 2005, S. 42, abgerufen am 19. Juli 2020.
  15. Siegfried Schröder und Elke Kuhne: Wahlen in Tansania 2015. (PDF) Rosa-Luxemburg-Stiftung, 9. November 2015, S. 3, abgerufen am 6. Juli 2020.
  16. councilors list. (PDF) Abgerufen am 19. Juli 2020.
  17. 20,000 Trees planted to mark Earth Hour in Tanzania. WWF, 3. April 2019, abgerufen am 19. Juli 2020.
  18. a b BirdLife Data Zone. Abgerufen am 19. Juli 2020.