Kiyú-Ordeig ist eine Ortschaft in Uruguay.

Kiyú-Ordeig
Kiyú-Ordeig (Uruguay)
Kiyú-Ordeig (Uruguay)
Kiyú-Ordeig
Kiyú-Ordeig auf der Karte von Uruguay
Koordinaten 34° 41′ 48″ S, 56° 44′ 53″ WKoordinaten: 34° 41′ 48″ S, 56° 44′ 53″ W
Basisdaten
Staat Uruguay

Departamento

San José
Einwohner 423 (2011)
Detaildaten
Postleitzahl 80102[1]
Strand bei Kiyú
Strand bei Kiyú
Strand bei Kiyú
Wald bei Kiyú
Wald bei Kiyú
Wald bei Kiyú

Geographie und Lage

Bearbeiten

Kiyú-Ordeig befindet sich auf dem Gebiet des Departamento San José in dessen Sektor 6 an der Küste des Río de la Plata. Nächstgelegene Ansiedlung ist Libertad im Nordosten. Am Ostrand des Ortes liegt die Mündung des Arroyo Mauricio, während wenige Kilometer westlich der de los Ceibos sowie der Arroyo San Gregorio ihren Lauf im Río de la Plata beenden. Die bis zu 50 Meter hohen, eine Steilküste bildenden Klippen prägen die Umgebung des Ortes, der eine Entfernung von rund 70 Kilometern zur Hauptstadt Montevideo aufweist. Die teils durch Menschenhand mit verursachte Bodererosion vor Ort stellt ein Problem in der von Erosionsrinnen durchzogenen, mit einer fragilen geologischen Zusammensetzung aufwartenden Landschaft dar.

Geschichte

Bearbeiten

Der Name Kiyú entstammt dem Guaraní und bedeutet übersetzt Grille. Hier fanden sich Ansiedlungen der indigenen Ureinwohner Uruguays. Kiyú liegt auch in einer der archäologisch bedeutsamsten Regionen des Landes. So wurde dort im Oktober 2002 bei im vorhergehenden Monat unter Leitung der Archäologin Laura Beovide begonnenen Ausgrabungen eine Töpfer- und Holzwerkstatt indigenen Ursprungs freigelegt, deren Alter auf rund 2.500 Jahre datiert und bisher nicht bekannten indigenen Stämmen zugeordnet wird. Diverse Fundstücke wie Pfeilspitzen, Mörtel und Keramikreste wurden dabei in einer Bodentiefe zwischen 25 cm und einem Meter gefunden.[2] In der jüngeren Geschichte des Ortes gehörte die Gegend zu einer der Viehzucht gewidmeten Estancia, welche zunächst im Eigentum Juan María Pérez’ stand und anschließend im Wege einer Erbschaft auf die Familie Ordeig, deren Name nunmehr den zweiten Namensbestandteil des Ortes bildet, überging. 1955 wurden die Ländereien dann von der Banco Industrial y Comercial von San José aufgekauft. In der Folge wurden Julio César Moreno, Julio Altieri und Mario Urdagaría damit beauftragt, hier eine erste Parzellierung vorzunehmen. Zwei Jahre später begann der Verkauf der Bauplätze, wovon einen die kolumbianische Miss Universum Luz Marina Zuluaga erhielt, die 1959 die Einweihung des Badeortes übernahm.

Infrastruktur

Bearbeiten

Wirtschaft

Bearbeiten

Kiyú, dessen Ortskern eine Ausdehnung von rund sieben Kilometern ausweist, liegt inmitten einer landwirtschaftlich geprägten Zone, in der Zitronen- und Kartoffelanbau dominiert. Auch der Tourismus spielt eine nicht unwesentliche Rolle für den Badeort, in dem in jüngerer Zeit eine verstärkte Neubautätigkeit zu verzeichnen ist. Die touristische Infrastruktur wartet mit den Campingplätzen Las Acasias, El Grillo und der städtischen Campinganlage auf, zudem gibt es diverse gastronomische Einrichtungen.

Der Ort ist sowohl über einen Anschluss an die rund 15 Kilometer entfernt verlaufenden, mittlerweile doppelspurigen Ruta 1 auf Höhe deren Kilometerpunkte 52 und 61 erreichbar. Die bislang nicht vollständig asphaltierte und mit Straßenbeleuchtung versehene Hauptstraße Kiyús wird in dieser Hinsicht derzeit ausgebaut.[3]

Einwohner

Bearbeiten

Die Einwohnerzahl von Kiyú-Ordeig beträgt 423 (Stand: 2011), davon 223 männliche und 200 weibliche.[4]

Jahr Einwohner
1963 -
1975 357
1985 312
1996 414
2004 332
2011 423

Quelle: Instituto Nacional de Estadística de Uruguay[5][6]

Bearbeiten

Einzelnachweise

Bearbeiten
  1. Postleitzahlenverzeichnis der uruguayischen Post, abgerufen am 23. März 2012
  2. Hallan taller indígena en barrancas de Kiyú (spanisch) in El País vom 22. Oktober 2002, abgerufen am 9. Dezember 2012
  3. Kiyú, la perla del Oeste (spanisch) auf www.lr21.com.uy vom 8. Februar 2011, abgerufen am 8. Dezember 2012
  4. Statistische Daten (Memento des Originals vom 5. Juni 2013 im Internet Archive)  Info: Der Archivlink wurde automatisch eingesetzt und noch nicht geprüft. Bitte prüfe Original- und Archivlink gemäß Anleitung und entferne dann diesen Hinweis.@1@2Vorlage:Webachiv/IABot/www.ine.gub.uy des Instituto Nacional de Estadística de Uruguay, abgerufen am 28. September 2012
  5. Statistische Daten des Instituto Nacional de Estadística de Uruguay 1963–1996 (Memento des Originals vom 29. Mai 2012 im Internet Archive)  Info: Der Archivlink wurde automatisch eingesetzt und noch nicht geprüft. Bitte prüfe Original- und Archivlink gemäß Anleitung und entferne dann diesen Hinweis.@1@2Vorlage:Webachiv/IABot/www.ine.gub.uy (DOC; 25 kB)
  6. Statistische Daten des Instituto Nacional de Estadística de Uruguay 2004 als XLS-Datei (Memento des Originals vom 29. März 2012 im Internet Archive)  Info: Der Archivlink wurde automatisch eingesetzt und noch nicht geprüft. Bitte prüfe Original- und Archivlink gemäß Anleitung und entferne dann diesen Hinweis.@1@2Vorlage:Webachiv/IABot/www.ine.gub.uy