Klassismus. Eine Einführung ist eine 2009 durch Andreas Kemper und Heike Weinbach im Unrast Verlag veröffentlichte Monographie.

Angelehnt an Begriffe wie Sexismus, Rassismus usw. sei der Klassismus eine Form der Diskriminierung und Unterdrückung. Die Autoren gehen auf die Ursprünge und die Theorie in den USA ein, beschreiben die historischen Widerstandskulturen und diskutieren den Klassismus im Kontext von Psychologie und Psychotherapie. Vor dem Ausblick werden umstrittene Felder vorgestellt.[1]

Das Buch wurde u. a. auf dieStandard.at sowie in den Zeitschriften analyse & kritik,[2] Express,[3] Grundrisse,[4] Quer denken, lesen, schreiben[5] und Widersprüche[6] besprochen. Nach Gudrun Perko führt es erstmals im deutschsprachigen Raum in die Thematik „Klassismus“ ein.[1] Es habe eine deutlich sichtbarere Begriffsverbreitung stattgefunden.[7] Auch ein Reader des Deutschen Roten Kreuzes betont die Pionierarbeit der Forscher auf dem Gebiet.[8] Das Buch wird überdies zu den wenigen Arbeiten überhaupt gerechnet, die im Rahmen von Intersektionalitäts- bzw. Interdependenztheorien die Klasse thematisieren.[9] Als stimmig wird die Einführung durch Heide Hammer und Utta Isop beurteilt.[10]

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Einzelnachweise

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  1. a b Gudrun Perko: „Klassismus. Eine Einführung“. Auf: dieStandard.at. 29. Januar 2010.
  2. Bernd Hüttner: Klassistische Unterdrückung. In: analyse & kritik. Zeitung für linke Debatte und Praxis. Nr. 553, 17. September 2010.
  3. Peter Nowak: »Klassismus«, Konzept zur Gesellschaftsveränderung oder zur Mittelstandsförderung? In: Express – Zeitung für sozialistische Betriebs- und Gewerkschaftsarbeit. 5/2011, S. 20.
  4. Torsten Bewernitz: Kemper, Erich und Heike Weinbach, Kuhn, Gabriel: Klassismus oder Klassenkampf?. In: Grundrisse. Zeitschrift für linke Theorie & Debatte. 33 (2010).
  5. Gudrun Perko: Andreas Kemper, Heike Weinbach: Klassismus. Eine Einführung. In: Quer denken, lesen, schreiben 17/2011, S. 46 f.
  6. Sebastian Friedrich: Perspektiven des [Anti-]Klassismus. In: Widersprüche. Zeitschrift für Sozialistische Politik im Bildungs-, Gesundheits- und Sozialbereich. 116 (2010), S. 124–127.
  7. Manuela Bauche: Medizin und Herrschaft. Malariabekämpfung in Kamerun, Ostafrika und Ostfriesland (1890–1919) (= Reihe „Globalgeschichte“. Band 26). Campus-Verlag, Frankfurt am Main 2017, ISBN 978-3-593-50696-8, S. 298.
  8. Michele Tichauer: Der Blick auf soziale Herkunft und ihre Bedeutung für die Schulsozialarbeit. In: Deutsches Rotes Kreuz (Hrsg.): Hintergründe und Empfehlungen zu Querschnittsthemen eines komplexen Handlungsfeldes (= Reader Schulsozialarbeit. Band 2). Berlin 2014, ISBN 978-3-00-045117-1, S. 86–109, hier: S. 87.
  9. Ellen Wesemüller: »Du Gymnasium-Mädchen!« Zur Relevanz der Kategorie Klasse. In: Mart Busche, Laura Maikowski, Ines Pohlkamp, Ellen Wesemüller (Hrsg.): Feministische Mädchenarbeit weiterdenken. Zur Aktualität einer bildungspolitischen Praxis (= Gender studies). Transcript, Bielefeld 2010, ISBN 978-3-8376-1383-4, S. 59–84, hier: S. 64.
  10. Heide Hammer, Utta Isop: Emanzipation ist immer gleichzeitig die Emanzipation der anderen – Feministisch-queere Bündnispolitiken angesichts von institutioneller Gewalt und Klassismen. In: Utta Isop (Hrsg.): Gewalt im beruflichen Alltag. Wie Hierarchien, Einschlüsse und Ausschlüsse wirken. Berichte von Intersektionen institutioneller Gewalt (= Materialien der AG SPAK. M 306). AG SPAK Bücher, Neu-Ulm 2017, ISBN 978-3-945959-09-1, S. 200–206, hier: S. 204.