Klaus Markstaller
Klaus Markstaller (* 26. März 1969 in Nürnberg) ist ein deutscher Mediziner und seit dem 1. Januar 2023 Vorstandsvorsitzender und Ärztlicher Direktor[1] des Universitätsklinikums Augsburg. Zuvor leitete er zwölf Jahre lang die Klinische Abteilung für Allgemeine Anästhesie und Intensivmedizin des AKH Wien / Medizinische Universität Wien. Während der Corona-Pandemie beriet Markstaller als Experte die österreichische Bundesregierung.
Leben
BearbeitenMarkstaller studierte Humanmedizin an der Universität Tübingen und promovierte 1998 mit magna cum laude an der Universität Ulm. Er absolvierte den Facharzt für Anästhesiologie und habilitierte sich 2004 an der Johannes-Gutenberg-Universität in Mainz. Von 2001 bis 2002 absolvierte er einen Forschungsaufenthalt an der University of Pennsylvania in Philadelphia. Von 2004 bis 2007 war Markstaller als Oberarzt und Forschungskoordinator für Anästhesiologie am Inselspital der Universität Bern tätig. 2007 folgte eine W2-Professur für Anästhesiologie an der Johannes-Gutenberg-Universität Mainz.
Markstaller wurde 2010 auf eine Professur für Anästhesie und perioperatives Management an die Medizinischen Universität Wien berufen[2] und leitete ab 2014 die Abteilung Allgemeinmedizinische Anästhesie, Intensivmedizin und Schmerztherapie des AKH Wien / Medizinische Universität Wien. Dort leitete er zudem die Stabsstelle für integratives OP Management. Er war Präsident der Österreichischen Gesellschaft für Anästhesie, Reanimation und Intensivmedizin (ÖGARI).[3][4] Von Januar 2020 bis Dezember 2022 war er Mitglied des Obersten Sanitätsrats der Republik Österreich.[5][6][7]
Zum 1. Januar 2023 trat Klaus Markstaller den Dienst als neuer Ärztlicher Direktor und Vorstandsvorsitzender am Universitätsklinikum Augsburg an. Gleichzeitig erhielt er einen Ruf auf die W3-Professur für Anästhesiologie und Patientensicherheit an die Universität Augsburg. Neben Herausforderungen wie Fachkräftemangel oder Inflation sieht Markstaller als eine der großen Zielsetzungen, die regionalen Gesundheitsstrukturen und -ressourcen gut zu organisieren und zu vernetzen und dabei die universitäre Ausrichtung des Klinikums zum spitzenmedizinischen Zentrum zu bewerkstelligen.[8] Grundlage für die Verschränkung des Universitätsklinikums mit Forschung und Lehre ist die enge Verzahnung mit der Medizinischen Fakultät der Universität Augsburg, die er gemeinsam mit der Gründungsdekanin Martina Kadmon vorantreibt.
Mitgliedschaften & Ehrungen
BearbeitenMarkstaller war Mitgründer eines Zentrums für Perioperative Medizin an der Medizinischen Universität Wien,[9] von 2020 bis 2022 Präsident der Österreichischen Gesellschaft für Anästhesiologie, Reanimation und Intensivmedizin (ÖGARI), er ist Mitglied der Wiener Medizinischen Akademie und Mitglied der Europäischen Akademie für Wissenschaften und Künste. Seit 2017 ist er ebenso Mitglied der Fleischner Society, USA. Markstaller wurde mit Forschungspreisen ausgezeichnet, ist Herausgeber von mehreren Publikationen, Gutachter bzw. Herausgeber wissenschaftlicher Fachjournale[10][11][12] und auch Gutachter der Deutschen Forschungsgemeinschaft sowie der Alexander von Humboldt-Stiftung. Von 2015 bis 2022 war er Mitglied des wissenschaftlichen Beirats der Dr. Gottfried und Dr. Vera Weiss Wissenschaftsstiftung.[13]
Privates
BearbeitenKlaus Markstaller ist verheiratet mit Monica Markstaller, Fachärztin für Augenheilkunde.[14]
Publikationen
Bearbeiten- Standards der OP-Patientenlagerung (online)
- Infektionsprävention im OP: praxisorientierte Empfehlungen für AnästhesistInnen (online)
- ÖGARI Ethik-Manifest für eine menschlichere Medizin[15]
Siehe auch:
- Klaus Markstaller in der National Library of Medicine
- Klaus Markstaller bei Springer
- Patente von Klaus Markstaller
Weblinks
Bearbeiten- Deutsche Forschungsgemeinschaft fördert Mainzer Anästhesisten, Universität Mainz 2009.
- Klaus Markstaller bei GEPRIS Geförderte Projekte der Deutschen Forschungsgemeinschaft DFG
- Interview: Intensivmediziner: „Die Falschinformationen sind erschreckend“ (diepresse.com)
- Interview: Wenn die Medizin gefährlich wird (diepresse.com)
- Neuer Chef der Uniklinik Augsburg hält nichts vom Begriff Krankenhaus (aerztezeitung.de)
Einzelnachweise
Bearbeiten- ↑ Prof. Dr. Klaus Markstaller neuer Ärztlicher Direktor und Vorstandsvorsitzender am Universitätsklinikum Augsburg. In: Bayerische Staatsregierung. 30. September 2022, abgerufen am 21. April 2024.
- ↑ MedUni Wien: Professur für Anästhesiologie und perioperatives Management. In: STUDIUM.AT. Hörsaal Advertainment GmbH, 15. Oktober 2010, abgerufen am 21. April 2024.
- ↑ Neuer President elect: Univ.-Prof. Dr. Klaus Markstaller. In: Anaesthesie.News. ÖGARI Österreichische Gesellschaft für Anästhesiologie, Reanimation und Intensivmedizin, 17. Februar 2017, abgerufen am 21. April 2024.
- ↑ Bilanz einer bewegten ÖGARI-Präsidentschaft mit unerwarteten Herausforderungen. In: Anaestesie.News. ÖGARI Österreichische Gesellschaft für Anästhesiologie, Reanimation und Intensivmedizin, 19. März 2021, abgerufen am 21. April 2024.
- ↑ FotografIn: Dragan Tatic: Gespräch zur Ressourcenlage an Österreichs Krankenhäusern. Im Bild Klaus Markstaller, Leiter der Universitätsklinik für Anästhesie, Allgemeine Intensivmedizin und Schmerztherapie der MedUni Wien. In: Fotoservice Bundeskanzleramt Österreich. Bundeskanzleramt Österreich, 29. Oktober 2020, abgerufen am 21. April 2024.
- ↑ FotografIn: Dragan Tatic: Am 29. Oktober 2020 fand eine Pressekonferenz nach dem Gespräch mit Expertinnen und Experten zur Ressourcenlage an Österreichs Krankenhäusern statt. Im Bild (v. l. n. r.) Klaus Markstaller, Leiter der Universitätsklinik für Anästhesie, Allgemeine Intensivmedizin und Schmerztherapie der MedUni Wien, Bundeskanzler Sebastian Kurz, Bundesminister Rudolf Anschober und Herwig Ostermann, Geschäftsführer der Gesundheit Österreich GmbH. In: Fotoservice Bundeskanzleramt Österreich. Bundeskanzleramt Österreich, 29. Oktober 2020, abgerufen am 21. April 2024.
- ↑ Regierung zu Corona-Situation: Statement von Klaus Markstaller. In: Youtube. oe24.at, 29. Oktober 2020, abgerufen am 21. April 2024.
- ↑ Taskforce Spitzenmedizin - So will der neue Chef das Universitätsklinikum in die Zukunft führen. In: Gesundheit ganz groß. Universitätsklinikum Augsburg, Januar 2023, abgerufen am 21. April 2024.
- ↑ Ärzte zwischen OP, Intensivstation, Notarztwagen und Schmerztherapie. In: People - Menschen und Medizin im Wiener AK. Februar 2017, abgerufen am 21. April 2024.
- ↑ Veröffentlichungen von Klaus Markstaller. In: National Library of Medicine, PubMed. 2002, abgerufen am 21. April 2024.
- ↑ Jahresbericht 2006/2007 Johannes Gutenberg-Universität Mainz, Klinik für Anästhesiologie. Johannes Gutenberg-Universität Mainz, Juni 2008, abgerufen am 21. April 2024.
- ↑ Springer Link Publikationen und Artikel von Prof. Dr. Klaus Markstaller. In: Springer Link. Abgerufen am 21. April 2024.
- ↑ Weiss Wissenschaftsstiftung Organe. In: Dr. Gottfried und Dr. Vera Weiss Wissenschaftsstiftung. Dr. Gottfried und Dr. Vera Weiss Wissenschaftsstiftung, abgerufen am 21. April 2024.
- ↑ Neuer Uniklinik-Chef Klaus Markstaller: "Es braucht große Würfe". In: Augsburger Allgemeine. Presse-Druck- und Verlags-GmbH Verlag der Augsburger Allgemeine, 2. Januar 2023, abgerufen am 21. April 2024.
- ↑ Rudolf Likar, Klaus Markstaller, Achim von Goedecke, Waltraud Stromer, Gerhard Fritsch, Dr. Jürgen Wallner: ÖGARI Ethik-Manifest für eine menschlichere Medizin. In: Wiener Medizinische Wochenschrift | Ausgabe 15-16/2019. Springer Medizin Österreich, 2019, abgerufen am 21. April 2024.
Personendaten | |
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NAME | Markstaller, Klaus |
KURZBESCHREIBUNG | deutscher Intensivmediziner |
GEBURTSDATUM | 26. März 1969 |
GEBURTSORT | Nürnberg |