Kleblach-Lind
Kleblach-Lind ist eine Gemeinde mit 1165 Einwohnern (Stand 1. Jänner 2024) im Bezirk Spittal an der Drau in Österreich, im Bundesland Kärnten.
Kleblach-Lind
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Wappen | Österreichkarte | |
Basisdaten | ||
Staat: | Österreich | |
Bundesland: | Kärnten | |
Politischer Bezirk: | Spittal an der Drau | |
Kfz-Kennzeichen: | SP | |
Hauptort: | Lind im Drautal | |
Fläche: | 62,99 km² | |
Koordinaten: | 46° 46′ N, 13° 21′ O | |
Höhe: | 589 m ü. A. | |
Einwohner: | 1.165 (1. Jän. 2024) | |
Bevölkerungsdichte: | 18 Einw. pro km² | |
Postleitzahl: | 9753 | |
Vorwahlen: | 0 47 68 | |
Gemeindekennziffer: | 2 06 13 | |
NUTS-Region | AT212 | |
Adresse der Gemeindeverwaltung: |
Lind 25, 9753 Kleblach-Lind | |
Website: | ||
Politik | ||
Bürgermeister: | Manfred Fleißner (ÖVP) | |
Gemeinderat: (Wahljahr: 2021) (15 Mitglieder) |
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Lage von Kleblach-Lind im Bezirk Spittal an der Drau | ||
Quelle: Gemeindedaten bei Statistik Austria |
Geographie
BearbeitenDas Gemeindegebiet von Kleblach-Lind befindet sich am östlichen Ende des oberen Drautals, etwa 10 km Luftlinie von der Bezirkshauptstadt Spittal an der Drau entfernt. Die beiden größten und namensgebenden Ortschaften sind durch die Drau voneinander getrennt.
Gemeindegliederung
BearbeitenKleblach-Lind ist in die zwei Katastralgemeinden Blaßnig und Lind gegliedert. Das Gemeindegebiet umfasst folgende neun Ortschaften (in Klammern Einwohnerzahl Stand 1. Jänner 2024[1]):
- Bärnbad (15)
- Blaßnig (13)
- Kleblach (308)
- Lengholz (91)
- Leßnig (61)
- Lind im Drautal (562)
- Pirkeben (24)
- Radlberg (30)
- Siflitz (61)
Nachbargemeinden
BearbeitenSachsenburg | Baldramsdorf | |
Steinfeld | ||
Weißensee | Stockenboi |
Geschichte
BearbeitenOberhalb von Lind zeugen zwei Ruinen von Burgen, die im Hochmittelalter (im 11. oder 12. Jahrhundert) errichtet wurden, von der früheren Herrschaftsgeschichte des heutigen Gemeindegebiets. Sie gehörten Gefolgsleuten der Grafen von Görz-Tirol, die sich nachweisbar seit 1166 nach Lind nannten. Ältestes Mitglied der gesicherten Ahnenreihe war Wulfing von Lind, Sohn eines ortsansässigen Richters und Knecht Graf Albrechts von Görz. Die Herren von Lind gehörten in der Folge zu den bedeutendsten Lehensträgern der Görzer. Ein Namensträger erbaute im Spätmittelalter Raggnitz südwestlich von Lind, Adam Jakob von Lind erwarb 1613 die Burg Groppenstein bei Obervellach. Das Geschlecht starb schließlich, inzwischen verarmt und bedeutungslos, 1843 im Mannesstamme aus.
Neben der Land- und Forstwirtschaft war für einige Jahrhunderte auch der Bergbau, z. B. im Siflitzgraben, bestimmend für die wirtschaftliche Entwicklung der Ortschaften der heutigen Gemeinde. An die Zeit des Bergbaus erinnert noch das Wallnerhaus in Lind aus der Zeit um 1500 (seit 1982 Gemeindeamt).
1850 konstituierte sich zunächst die Gemeinde Lind. 1902 wurde die Katastralgemeinde Blaßnig abgespalten und als Ortsgemeinde Kleblach selbstständig. 1964 wurden die beiden Gemeinden unter ihrem heutigen Namen vereinigt, 1973 und 1988 erfolgten noch kleinere Gebietskorrekturen.
Bevölkerung
BearbeitenZum Zeitpunkt der Volkszählung 2001 hatte die Gemeinde Kleblach-Lind 1.299 Einwohner, davon waren 98,2 % österreichische und 1,0 % deutsche Staatsbürger. Zur römisch-katholischen Kirche bekannten sich 91,1 % der Gemeindebevölkerung, zur evangelischen Kirche 4,7 %, ohne religiöses Bekenntnis waren 3,1 %.[2]
Bevölkerungsentwicklung
BearbeitenKultur und Sehenswürdigkeiten
Bearbeiten- Burgruinen Oberlind und Unterlind
- Die Pfarrkirche Hl. Bartholomäus am südlichen Ortsrand von Lind ist eine Wandpfeilerkirche mit gotischer Anlage und spätbarockem Westteil. Lind wurde um 1139 gegründet und 1242 urkundlich als Pfarre erwähnt.
- Die Kapelle Maria Hilf, ein ursprünglich gotischer, heute barockisierter Bau, wurde 1347 geweiht und diente als Kapelle der Burg Unterlind.
- Die Hubertuskapelle in der Siflitz ist eine offene Wegkapelle mit einem Bild des Heiligen Hubertus. Sie wurde 1979 errichtet.
Wirtschaft und Infrastruktur
BearbeitenArbeitsstätten
BearbeitenKleblach-Lind ist eine landwirtschaftlich dominierte Gemeinde. Beinahe die Hälfte der zweihundert Arbeitsstätten des Ortes entfallen auf die Landwirtschaft. Etwas weniger als ein Viertel arbeitet im Produktionssektor und etwas mehr als ein Viertel im Dienstleistungssektor. Hier sind die sozialen und öffentlichen Dienste der größte Arbeitgeber.[3]
Die folgende Tabelle zeigt die Entwicklung der Betriebsanzahl und der Beschäftigten in den Wirtschaftssektoren:[4][5][6]
Wirtschaftssektor | Anzahl Betriebe | Erwerbstätige | ||||
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2021[7] | 2011 | 2001 | 2021[7] | 2011 | 2001 | |
Land- und Forstwirtschaft 1) | 55 | 89 | 98 | 80 | 94 | 63 |
Produktion | 14 | 14 | 6 | 54 | 46 | 34 |
Dienstleistung | 36 | 33 | 28 | 89 | 62 | 83 |
1) Betriebe mit Fläche in den Jahren 2010 und 1999, Arbeitsstätten im Jahr 2021
Berufspendler
BearbeitenVon den rund 550 Erwerbstätigen, die in Kleblach-Lind wohnen, arbeiten 160 in der Gemeinde, mehr als siebzig Prozent pendeln aus, arbeiten jedoch großteils im Bezirk. Aus der Umgebung kommen vierzig Menschen zur Arbeit nach Kleblach-Lind.[8]
Verkehr
BearbeitenDurch das Gemeindegebiet führen die Drautal Straße (B 100) sowie die Drautalbahn (Bahnhof Kleblach-Lind, bedient durch die S-Bahn Linie S1 der S-Bahn Kärnten, 1880/90 errichtet).
Umweltthemen
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Politik
BearbeitenGemeinderat
BearbeitenDer Gemeinderat von Kleblach-Lind hat 15 Mitglieder und setzt sich seit der Gemeinderatswahl 2021 wie folgt zusammen:[16]
Bürgermeister
BearbeitenDirekt gewählter Bürgermeister ist Manfred Fleißner (ÖVP).[17]
Wappen
BearbeitenDas Wappen mit Stufenteilung der Herren von Lind wurde schon auf dem Grabstein des Perchthold von Lind 1349 verwendet, die Familie führte es in der Folge unverändert weiter. Die Umstände der Motivwahl sind unbekannt. Die Gemeinde übernahm das Wappen unverändert, es wurde ihr am 19. Februar 1977 mit folgender Blasonierung verliehen: „Ein silberner Schild mit rechter roter Stufe geteilt.“ Die Flagge ist Weiß-Rot mit eingearbeitetem Wappen.[18]
Persönlichkeiten
BearbeitenSöhne und Töchter der Gemeinde
Bearbeiten- David Rauter (1848–1938), Jurist und Schriftsteller
- Emil Worsch (1913–2010), Lehrer, Autor und Radiästhet
- Horst Pirker (* 1959), Manager
Mit der Gemeinde verbundene Persönlichkeiten
Bearbeiten- Ambros Wernisch (1821–1887), Gutsbesitzer und Politiker
Weblinks
Bearbeiten- Gemeinde Kleblach-Lind
- 20613 – Kleblach-Lind. Gemeindedaten der Statistik Austria
Einzelnachweise
Bearbeiten- ↑ Statistik Austria: Bevölkerung am 1.1.2024 nach Ortschaften (Gebietsstand 1.1.2024), (ODS, 500 KB)
- ↑ Statistik Austria, Volkszählung, Demografische Daten. 15. Mai 2001, abgerufen am 3. März 2019.
- ↑ Ein Blick auf die Gemeinde Kleblach-Lind, Erwerbstätige am Arbeitsort. (PDF) Statistik Austria, abgerufen am 26. Dezember 2020.
- ↑ Ein Blick auf die Gemeinde Kleblach-Lind, Land- und forstwirtschaftliche Betriebe. (PDF) Statistik Austria, abgerufen am 19. Oktober 2023.
- ↑ Ein Blick auf die Gemeinde Kleblach-Lind, Arbeitsstätten. (PDF) Statistik Austria, abgerufen am 19. Oktober 2023.
- ↑ Ein Blick auf die Gemeinde Kleblach-Lind, Erwerbstätige. (PDF) Statistik Austria, abgerufen am 19. Oktober 2023.
- ↑ a b STATcube. Statistik Austria, abgerufen am 19. Oktober 2023.
- ↑ Ein Blick auf die Gemeinde Kleblach-Lind, Berufspendler. (PDF) Abgerufen am 26. Dezember 2020.
- ↑ Energieverbrauch | Kleblach-Lind. Universität für Bodenkultur, Wien, abgerufen am 17. Februar 2023.
- ↑ ÖBB. Abgerufen am 17. Februar 2023.
- ↑ Der Drauradweg. Abgerufen am 17. Februar 2023.
- ↑ Ölkesselfreie Gemeinde. Gemeinde Kleblach-Lind, abgerufen am 17. Februar 2023 (österreichisches Deutsch).
- ↑ KEM/KLAR! Gemeinde Kleblach-Lind, abgerufen am 17. Februar 2023 (österreichisches Deutsch).
- ↑ Ziele – Klimawandelanpassungsregionen. KLAR! Region Großglockner/Mölltal-Oberes Drautal, abgerufen am 17. Februar 2023 (deutsch).
- ↑ Gesunde Gemeinde. Land Kärnten, abgerufen am 4. Februar 2023 (deutsch).
- ↑ Wahlergebnis Gemeinderatswahl 2021 in Kleblach-Lind. Amt der Kärntner Landesregierung, 28. Februar 2021, abgerufen am 2. März 2021.
- ↑ Kleblach-Lind - Bürgermeister. Abgerufen am 26. Dezember 2020.
- ↑ Gemeindewappen - Land Kärnten. Abgerufen am 26. Dezember 2020.