Klein Apenburg
Klein Apenburg ist ein Ortsteil der Gemeinde Flecken Apenburg-Winterfeld im Altmarkkreis Salzwedel in Sachsen-Anhalt.[3]
Klein Apenburg Flecken Apenburg-Winterfeld
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Koordinaten: | 52° 44′ N, 11° 11′ O | |
Höhe: | 31 m ü. NHN | |
Fläche: | 4,9 km²[1] | |
Einwohner: | 29 (31. Dez. 2023)[2] | |
Bevölkerungsdichte: | 6 Einwohner/km² | |
Eingemeindung: | 20. Juli 1950 | |
Eingemeindet nach: | Apenburg | |
Postleitzahl: | 38486 | |
Vorwahl: | 039009 | |
Lage von Klein Apenburg in Sachsen-Anhalt | ||
Dorfkirche Klein Apenburg
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Geographie
BearbeitenKlein Apenburg, ein Rundplatzdorf mit Kirche, liegt etwa drei Kilometer nordwestlich vom Flecken Apenburg zwischen dem Stapener Landgraben und der Purnitz. Im Südwesten befindet sich der etwa 47 Meter hohe Kiebitzberg. Im Norden des Dorfes liegt das Fauna-Flora-Habitat-Gebiet Köhe westlich Winterfeld, ein Laubwald, zu dem auch das Flächennaturdenkmal Torfstich Stapen gehört.[1][4]
Nachbarorte sind Stapen im Westen, Hagen im Nordwesten, Saalfeld im Norden, Baars im Nordosten, Recklingen und Winterfeld im Nordosten, Flecken Apenburg im Südosten und Hohentramm im Südwesten.[4]
Geschichte
BearbeitenMittelalter bis Neuzeit
BearbeitenKlein Apenburg wurde 1352 in der schulenburgischen Chronik erstmals erwähnt.[5]
Eine urkundliche Erwähnung des Dorfes ist die Nennung von Wendschen Abbenborgh im Jahre 1358.[6] Weitere Nennungen sind 1536 Im dorff Wendeschen Apenborg, 1551 Wendischen oder Lütken Appenborch, 1608 Wendisch Apenborch, 1687 Wendischen Apenburgk[1] und 1804 Klein Apenburg oder Wendisch Apenburg, ein Dorf mit einer Schmiede.[7]
Bei der Bodenreform wurden 1945 ermittelt: 17 Besitzungen unter 100 Hektar hatten zusammen 394, eine Kirchenbesitzung umfasste 1 Hektar Land, der Gemeinde gehörten 2 Hektar.[1] Im Jahre 1954 wurde eine örtliche Landwirtschaftliche Produktionsgenossenschaft, die LPG „Jenny Marx“ in Apenburg-Nord, mit der LPG „Ernst Goldenbaum“ in Apenburg zur LPG „Jenny Marx“ zusammengeschlossen.[8]
Klein Apenburg wird auch „das Altdorf“ genannt.
Eine Wassermühle, die Bruchmühle , lag an der Purnitz 700 Meter nordöstlich des Dorfes.[9]
Köhnkrug
BearbeitenAn Klein Apenburg führte früher eine wichtige Post- und Handelsstraße vorbei, auf der das Salz von Lüneburg über Salzwedel nach Magdeburg transportiert wurde. Die alte gepflasterte Straße an der Köhe ist ein Rest dieses historischen Weges. An der Abzweigung dieser Straße nach Hagen stand früher der von den Fuhrleuten viel besuchte Köhnkrug, auch Koykrug genannt.[5] 1821 wurden ein Holzwärterhaus und Krug Köhnkrug, auch Koy- oder Köjekrug, genannt.[10] 1909 war es eine Wüstung.[11][12]
Herkunft des Ortsnamens
BearbeitenJürgen Udolph führt den Ortsnamen Apenburg auf den Personennamen „Abbo“ und auf niederdeutsch „-borg“ für „Burg“ zurück. Wobei mit Burg einfach ein aus Stein gebautes Haus gemeint sein könnte.[13]
Heinrich Sültmann erkennt hingegen einen gotischen Stamm „ap, ava“ für „Wasser“ und übersetzt zu „Wasserburg“. Er schreibt zur Burg Apenburg: „Die alte Burg lag am Rande des großen Bruchs im versumpften Purnitztal“.[14]
Eingemeindungen
BearbeitenUrsprünglich gehörte das Dorf zum Salzwedelischen Kreis der Mark Brandenburg in der Altmark. Von 1807 bis 1813 lag es im Kanton Groß Apenburg auf dem Territorium des napoleonischen Königreichs Westphalen. Nach weiteren Änderungen kam die Gemeinde 1816 zum Kreis Salzwedel, dem späteren Landkreis Salzwedel.[1]
Am 30. September 1928 wurden mit der Landgemeinde Klein Apenburg vereinigt: Die „Köhe“ aus dem Gutsbezirk Propstey Salzwedel und die Exklaven vom Gutsbezirk Beetzendorf I auf der Feldmark Recklingen.[15]
Die Gemeinde Apenburg wurde am 20. Juli 1950 durch den Zusammenschluss der Gemeinden Klein Apenburg und Groß Apenburg aus dem Landkreis Salzwedel gebildet.[16] Klein Apenburg wurde Ortsteil der Gemeinde.[17]
Im Ortsteilverzeichnis des Landes Sachsen-Anhalt aus dem Jahre 2006 wird Klein Apenburg als Apenburg-Nord bei der damaligen Gemeinde Flecken Apenburg aufgeführt.[18]
Am 1. Juli 2009 Apenburg wurde in die neue Gemeinde Apenburg-Winterfeld eingegliedert. Seit diesem Tag gehört der Ortsteil Klein Apenburg zur Gemeinde.
Einwohnerentwicklung
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Quelle, wenn nicht angegeben, bis 1946[1]
Religion
BearbeitenDie evangelische Kirchengemeinde Klein Apenburg, die früher zur Pfarrei Groß-Apenburg gehörte,[23] wird heute betreut vom Pfarrbereich Apenburg des Kirchenkreises Salzwedel im Bischofssprengel Magdeburg der Evangelischen Kirche in Mitteldeutschland gehört.[24]
Die historischen Überlieferungen in Kirchenbüchern für Groß Apenburg beginnen im Jahre 1652.[25]
Kultur und Sehenswürdigkeiten
Bearbeiten- Die evangelische Dorfkirche in Klein Apenburg ist eine spätgotische Feldsteinkirche mit einem rechteckigen Schiff und halbrundem Ostschluss. Statt eines Turms ist eine verbretterte Holzkonstruktion für den Glockenstuhl angebaut.[26] Die Kirche dürfte in der Mitte oder in der zweiten Hälfte des 15. Jahrhunderts erbaut worden sein. Im Norden erschließt ein gotisches Portal aus Backstein die Kirche, dort befinden sich auch vier Weihekreuze.[27] Im Innern ist der Raum durch eine flache Holzbalkendecke abgeschlossen, eine barocke Kanzel wurde von Fritz Mannewitz in den 1930er Jahren bemalt. Der schlichte barocke Altaraufsatz ist auf das Jahr 1734 datiert und zeigt einen Bibelspruch im Hauptfeld und die Lutherrose im Auszug. Die Taufe ist aus Lehm in runder Kelchform gestaltet und stammt wohl aus dem 17. Jahrhundert.[28]
Literatur
Bearbeiten- Peter P. Rohrlach: Historisches Ortslexikon für die Altmark (= Historisches Ortslexikon für Brandenburg. Teil XII). Berliner Wissenschafts-Verlag, Berlin 2018, ISBN 978-3-8305-2235-5, S. 47–50, doi:10.35998/9783830522355 (E-Book zur zweibändigen Druckausgabe).
- Wilhelm Zahn: Heimatkunde der Altmark. Nach Hinterlassenschaften des Verfassers bearbeitet von Martin Ehlies. 2. Auflage. Verlag Salzwedeler Wochenblatt, Graphische Anstalt, Salzwedel 1928, OCLC 614308966, S. 125 (Reprint 2018, SelbstVerlag Eugen & Constanze Gliege).
- J[ohann] A[ugust] F[riedrich] Hermes: Historisch-geographisch-statistisch-topographisches Handbuch vom Regierungsbezirke Magdeburg. Hrsg.: J[ohann] A[ugust] F[riedrich] Hermes, M[ichael] J[ulius] Weigelt. Zweiter, oder topographischer Teil. Selbstverlag und W. Heinrichshofen in Kommission, Magdeburg 1842, OCLC 1071081004, S. 325, 6. Klein-Apenburg (eingeschränkte Vorschau in der Google-Buchsuche).
Weblinks
Bearbeiten- www.apenburg.de
- Klein Apenburg im Geschichtlichen Ortsverzeichnis des Vereins für Computergenealogie
Einzelnachweise
Bearbeiten- ↑ a b c d e f Peter P. Rohrlach: Historisches Ortslexikon für die Altmark (= Historisches Ortslexikon für Brandenburg. Teil XII). Berliner Wissenschafts-Verlag, Berlin 2018, ISBN 978-3-8305-2235-5, S. 47–50, doi:10.35998/9783830522355 (E-Book zur zweibändigen Druckausgabe).
- ↑ a b Anke Pelczarski: 65 Geburten und 190 Sterbefälle. In: Klötzer Volksstimme, Klötzer Rundschau (E-Paper). 17. Januar 2024, DNB 1047268213, S. 15.
- ↑ Flecken Apenburg-Winterfeld (Hrsg.): Hauptsatzung Flecken Apenburg-Winterfeld. 2. Juli 2019 (beetzendorf-diesdorf.de [PDF; 100 kB; abgerufen am 29. April 2023]).
- ↑ a b Sachsen-Anhalt-Viewer des Landesamtes für Vermessung und Geoinformation (Hinweise)
- ↑ a b Klein-Apenburg – zwar klein, aber schon sehr alt. In: Flecken Apenburg (Hrsg.): Apenburg aktuell. 6. Ausgabe, November 2000, S. 11–12 (apenburg.de ( vom 2. Januar 2018 im Internet Archive) [PDF]).
- ↑ Adolph Friedrich Riedel: Codex diplomaticus Brandenburgensis: Sammlung der Urkunden, Chroniken und sonstigen Quellschriften. Haupttheil 1. Band 5. Berlin 1845, S. 334 (Digitalisat).
- ↑ Friedrich Wilhelm August Bratring: Statistisch-topographische Beschreibung der gesammten Mark Brandenburg. Für Statistiker, Geschäftsmänner, besonders für Kameralisten. Band 1. Berlin 1804, S. 366 (Digitalisat ).
- ↑ Peter P. Rohrlach: Historisches Ortslexikon für die Altmark (= Historisches Ortslexikon für Brandenburg. Teil XII). Berliner Wissenschafts-Verlag, Berlin 2018, ISBN 978-3-8305-2235-5, S. 40, doi:10.35998/9783830522355 (E-Book zur zweibändigen Druckausgabe).
- ↑ Messtischblatt 1680: Gr. Apenburg. Reichsamt für Landesaufnahme, 1873, abgerufen am 29. April 2023.
- ↑ Alexander Mützell (Hrsg.): Neues topographisch-statistisch-geographisches Wörterbuch des preussischen Staats. Geographisches, statistisches und topographisches Handbuch. Band 2. Halle 1821, S. 373 (Digitalisat ).
- ↑ Wilhelm Zahn: Die Wüstungen der Altmark. In: Geschichtsquellen der Provinz Sachsen und angrenzender Gebiete. Band 43. Hendel, Halle a.S. 1909, S. 354, Nr. 285 Koykrug (uni-jena.de).
- ↑ Peter P. Rohrlach: Historisches Ortslexikon für die Altmark (= Historisches Ortslexikon für Brandenburg. Teil XII). Berliner Wissenschafts-Verlag, Berlin 2018, ISBN 978-3-8305-2235-5, S. 1225, doi:10.35998/9783830522355 (E-Book zur zweibändigen Druckausgabe).
- ↑ Matthias Friske: Die mittelalterlichen Kirchen in der nordwestlichen Altmark (= Bernd Janowski, Dirk Schumann [Hrsg.]: Kirchen im ländlichen Raum. Band 9). Lukas, Berlin 2021, ISBN 978-3-86732-379-6, S. 53.
- ↑ Heinrich Sültmann: Die Ortsnamen im Kreise Salzwedel (= Wochenblatt-Schriften. Folge IX.). 1931, DNB 362852693, S. 7.
- ↑ Regierungsbezirk Magdeburg (Hrsg.): Amtsblatt der Regierung zu Magdeburg. 1928, ZDB-ID 3766-7, S. 216.
- ↑ Zweite Verordnung zum Gesetz zur Änderung der Kreis- und Gemeindegrenzen zum 27. April 1950 (GuABl. S. 161). In: Landesregierung Sachsen-Anhalt (Hrsg.): Gesetz- und Amtsblatt des Landes Sachsen-Anhalt. Nr. 18, 5. August 1950, ZDB-ID 511105-5, S. 278 (PDF).
- ↑ Heinz Adomeit: Ortslexikon der Deutschen Demokratischen Republik. Staatsverlag der DDR, 1974, DNB 750244917, S. 208.
- ↑ Ortsteilverzeichnis Land Sachsen-Anhalt (Verzeichnis der Gemeinden und Gemeindeteile), Statistisches Landesamt Sachsen-Anhalt, Halle (Saale), 2006.
- ↑ a b c Wilhelm Zahn: Heimatkunde der Altmark. Nach Hinterlassenschaften des Verfassers bearbeitet von Martin Ehlies. 2. Auflage. Verlag Salzwedeler Wochenblatt, Graphische Anstalt, Salzwedel 1928, OCLC 614308966, S. 125 (Reprint 2018, SelbstVerlag Eugen & Constanze Gliege).
- ↑ a b Verbandsgemeinde Beetzendorf-Diesdorf: Einwohner der Ortsteile am 31. Dezember für die Jahre 2015 und 2018. 6. Juni 2019.
- ↑ a b Anke Pelczarski: Nur Wallstawe und Jübar legen zu. In: Klötzer Volksstimme, Klötzer Rundschau (E-Paper). 15. Januar 2022, DNB 1047268213, S. 17.
- ↑ Anke Pelczarski: Wenn die Männer das Sagen haben. In: Klötzer Volksstimme, Klötzer Rundschau (E-Paper). 14. Januar 2023, DNB 1047268213, S. 17.
- ↑ Pfarr-Almanach oder die evangelischen Geistlichen und Kirchen der Provinz Sachsen der Grafschaften Wernigerode, Rossla und Stolberg. 19. Jahrgang, 1903, ZDB-ID 551010-7, S. 24 (genealogy.net [Volltext und Scan]).
- ↑ Pfarrbereich Apenburg. In: ekmd.de. Abgerufen am 29. April 2023.
- ↑ Ernst Machholz: Die Kirchenbücher der evangelischen Kirchen in der Provinz Sachsen. In: Mitteilungen der Zentralstelle für Deutsche Personen- und Familiengeschichte. 30. Heft, 1925, ZDB-ID 504809-6, S. 2 (genealogy.net [Volltext und Scan]).
- ↑ Thomas Hartwig: Alle Altmarkkirchen von A bis Z. Elbe-Havel-Verlag, Havelberg 2012, ISBN 978-3-9814039-5-4, S. 252 (eingeschränkte Vorschau in der Google-Buchsuche).
- ↑ Matthias Friske: Die mittelalterlichen Kirchen in der nordwestlichen Altmark (= Bernd Janowski, Dirk Schumann [Hrsg.]: Kirchen im ländlichen Raum. Band 9). Lukas, Berlin 2021, ISBN 978-3-86732-379-6, S. 269–271.
- ↑ Georg Dehio: Handbuch der Deutschen Kunstdenkmäler. Sachsen Anhalt I. Regierungsbezirk Magdeburg. Deutscher Kunstverlag, München/Berlin 2002, ISBN 3-422-03069-7, S. 28.