Groß-Zimmern

hessische Gemeinde im Landkreis Darmstadt-Dieburg
(Weitergeleitet von Klein Zimmern)

Groß-Zimmern (Spitzname: Klaa Paris)[3][4] ist eine Gemeinde im südhessischen Landkreis Darmstadt-Dieburg.

Wappen Deutschlandkarte
Groß-Zimmern
Deutschlandkarte, Position der Gemeinde Groß-Zimmern hervorgehoben
Basisdaten
Koordinaten: 49° 52′ N, 8° 50′ OKoordinaten: 49° 52′ N, 8° 50′ O
Bundesland: Hessen
Regierungsbezirk: Darmstadt
Landkreis: Darmstadt-Dieburg
Höhe: 151 m ü. NHN
Fläche: 21,26 km2
Einwohner: 14.859 (31. Dez. 2023)[1]
Bevölkerungsdichte: 699 Einwohner je km2
Postleitzahl: 64846
Vorwahl: 06071
Kfz-Kennzeichen: DA, DI
Gemeindeschlüssel: 06 4 32 011
Adresse der
Gemeindeverwaltung:
Rathausplatz 1
64846 Groß-Zimmern
Website: www.gross-zimmern.de
Bürgermeister: Mark Pullmann[2] (CDU)
Lage der Gemeinde Groß-Zimmern im Landkreis Darmstadt-Dieburg
KarteErzhausenWeiterstadtGriesheimPfungstadtBickenbach (Bergstraße)Alsbach-HähnleinSeeheim-JugenheimModautalMühltalOber-RamstadtMesselEppertshausenMünster (Hessen)DieburgRoßdorf (bei Darmstadt)FischbachtalGroß-BieberauReinheimGroß-ZimmernOtzbergGroß-UmstadtSchaafheimBabenhausen (Hessen)DarmstadtBayernOdenwaldkreisLandkreis BergstraßeLandkreis Groß-GerauLandkreis Offenbach
Karte

Geographie

Bearbeiten

Groß-Zimmern liegt etwa 15 km östlich von Darmstadt.

Naturräumlich gehört Groß-Zimmern zum Dieburger Becken, das sich nördlich des Odenwaldes zum Main hin öffnet. Groß-Zimmern wird von dem kleinen Fluss Gersprenz durchzogen.

Nachbargemeinden

Bearbeiten

Groß-Zimmern grenzt im Norden an die Gemeinde Messel und die Stadt Dieburg, im Osten an die Stadt Groß-Umstadt, im Südosten an die Gemeinde Otzberg, im Süden an die Stadt Reinheim sowie im Westen an die Gemeinde Roßdorf und die kreisfreie Stadt Darmstadt.

Gemeindegliederung

Bearbeiten

Groß-Zimmern besteht aus den beiden Ortsteilen Groß-Zimmern und Klein-Zimmern.

Geschichte

Bearbeiten

Überblick

Bearbeiten

Es wird angenommen, dass Groß-Zimmern eine Gründung der Abtei Fulda gewesen ist. Erstmals erwähnt wird der Ort im Jahre 1250 als Cymmere in einer Katzenelnbogener Urkunde, als Fulda das Lehen des verstorbenen Georg von Zimmern an die Grafen Diether und Eberhard von Katzenelnbogen gab. Weitere Erwähnungen erfolgenden unten den Ortsnamen (in Klammern das Jahr der Erwähnung):[5] Zymmirin (1313), Zymmern (1323), Cymmern superior (1333), Obernzimmern (1370), Zummern (1372), Zymern (1373), Zymmern (1376), Czymmern (1394), Großen Zymern und Zymern dorff (1403), Oberzimmern (1444), Zimmern (1518) und Großen Zimbern (1595).

Groß-Zimmern gehörte bis auf eine Gasse, die hessisch war, zum Kondominat Umstadt, das von 1806 an zur Provinz Starkenburg des Großherzogtums Hessen zählte. 1821 wurden im Großherzogtum Landratsbezirke eingeführt und Groß-Zimmern wurde dem Landratsbezirk Dieburg zugeteilt.

Die Statistisch-topographisch-historische Beschreibung des Großherzogthums Hessen berichtet 1829 über Groß-Zimmern:

»Großzimmern (L. Bez. Dieburg) Marktflecken; liegt auf der linken Seite der Gersprenz, 12 St. von Dieburg und 134 St. von Umstadt, und zählt 323 Häuser und 2754 Einw., unter denen 1736 Luth., 883 Kath., 2 Reform. und 133 Juden sind. Die Bevölkerung theilt sich ab in 84 Bauern, 195, welche bürgerliche Gewerbe treiben und 9 Fabrikanten. Man findet eine gemeinschaftliche Kirche, die 1777, zum Theil neu erbaut worden ist, 5 Mahlmühlen, 1 Ziegelhütte, 1 Tabaksfabrik, 9 Häfner, mehrere Gerber und viele Leineweber. Jährlich werden 5 Märkte gehalten. In der Gemarkung sind bedeutende Häfnerthongruben. – Eine adelige Familie von Zimmern, die 1250 zum Vorschein kommt; besaß hier verschiedene Rechte und Gefälle, welche fuldisches Lehen und auf die Familie von Wambold gefallen waren. Von Fulda wurden sie zu katzenellenbogenschen Afterlehen gemacht. Im Jahr 1380 verkaufte Rucker Wambold und 1384 Heinrich Wambold, mit lehensherrlicher Bewilligung des Grafen Wilhelm II. von Katzenellenbogen, alle ihre Güter und Gerechtigkeiten zu Großzimmern, an Engelhard von Frankenstein, der noch 1403 vom Grafen Johann III. die Belehnung darüber annahm. Löwenstein übte die Vogteirechte in dem übrigen Theile des Orts aus, und 1373 erkaufte Pfalzgraf Ruprecht der Aeltere den Wertheimischen Antheil an Großzimmern. Diesen Ort hatten Fulda und Hanau in ungetheilter Gemeinschaft. Ersteres verpfändete 1374 seine Hälfte an Hanau, und 1390 wurde solche an Churfürsten Ruprecht den Aelteren von der Pfalz verkauft. Allein Hanau blieb bis 1427 in alleinigem Besitz, und nahm im folgenden Jahre seinen Antheil von Pfalz zu Lehen. Hessen hatte in der bairischen Fehde, 1504, das Ganze weggenommen, und wurde durch einen Vergleich, 1521, zwischen Hessen und Pfalz gemeinschaftlich. Großzimmern war pfandweise zur Burg Habizheim gekommen, und auch dabei geblieben. Es gehörte also, wie Habizheim selbst, mit der niedern Gerichtsbarkeit den Fürsten von Löwenstein–Wertheim. Die hohe und centbare Gerichtsbarkeit war zwischen Hessen und Pfalz gemeinschaftlich. Die Hess. Hälfte wurde zwischen Hessen-Darmstadt und Hessen-Cassel getheilt, bis 1627, die Hälfte ganz an Darmstadt kam. Den pfälzischen Antheil erhielt Hessen 1802 und die Löwensteinischen Gerechtsamen 1805 durch Tausch. Großzimmern war noch im späten Mittelalter ein Filial von Umstadt.«[6]

1832 wurden die Einheiten ein weiteres Mal vergrößert und es wurden Kreise geschaffen. Dadurch gelangte Groß-Zimmern in den Kreis Dieburg. Die Provinzen, die Kreise und die Landratsbezirke des Großherzogtums wurden am 31. Juli 1848 abgeschafft und durch Regierungsbezirke ersetzt, was jedoch bereits am 12. Mai 1852 wieder rückgängig gemacht wurde. Dadurch gehörte Groß-Zimmern zwischen 1848 und 1852 zum Regierungsbezirk Dieburg, bevor wieder der Kreis Dieburg für die übergeordnete Verwaltung zuständig war. Dieser war bis zum 1. November 1938 ein Landkreis des Großherzogtum Hessen und nach dem Ersten Weltkrieg des Volksstaat Hessen. Aus ihm ging im Zuge der Verwaltungsreformen 1938 der Landkreis Dieburg hervor. Im Zuge der Gebietsreform in Hessen wurde 1977 der Landkreis Dieburg mit dem Landkreis Darmstadt fusioniert und bildet den heutigen Landkreis Darmstadt-Dieburg.[5]

Auswanderung

Bearbeiten

Im Jahr 1846 wanderten ca. 700 Bürger aus Groß-Zimmern und Umgebung in die USA aus. In den Jahren davor waren immer mehr Menschen verarmt und mussten von der Gemeinde unterhalten werden. Die Gemeinde schloss einen Vertrag mit dem Darmstädter Tabakhändler Georg Gandenberger, die Menschen in die USA zu transportieren. Tabakhändler füllten die Schiffe, die den Tabak aus den USA brachten, auf der Rückfahrt mit Auswanderern.[7]

Hessische Gebietsreform

Bearbeiten

Im Zuge der Gebietsreform in Hessen wurde am 1. Januar 1977 die bis dahin eigenständige Gemeinde Klein-Zimmern (2004: 1600 Einwohner) per Gesetz nach Groß-Zimmern eingemeindet, mit Ausnahme der Anteile an der Gemarkung Zeilharder Wald, die an Messel ging.[8] Für den Stadtteil Klein-Zimmern wurde ein Ortsbezirk mit Ortsbeirat und Ortsvorsteher nach der Hessischen Gemeindeordnung gebildet.[9]

Verwaltungsgeschichte im Überblick

Bearbeiten

Die folgende Liste zeigt die Staaten und Verwaltungseinheiten,[Anm. 1] denen Groß-Zimmern angehört(e):[5][10][11]

Hessischer Teil (nur Zinsgasse) Zent Oberramstadt:

Zent Umstadt:

Gemeinsam:

Bevölkerung

Bearbeiten

Einwohnerstruktur 2011

Bearbeiten

Nach den Erhebungen des Zensus 2011 lebten am Stichtag dem 9. Mai 2011 in Groß-Zimmern 13.523 Einwohner. Darunter waren 1633 (12,1 %) Ausländer, von denen 678 aus dem EU-Ausland, 699 aus anderen Europäischen Ländern und 256 aus anderen Staaten kamen.[14] Von den deutschen Einwohnern hatten 18,2 % einen Migrationshintergrund.[15] Die Einwohner lebten in 5601 Haushalten. Davon waren 1663 Singlehaushalte, 1472 Paare ohne Kinder und 1817 Paare mit Kindern, sowie 505 Alleinerziehende und 144 Wohngemeinschaften.[16]

Einwohnerentwicklung

Bearbeiten
• 1633: 0524 Einwohner[5]
• 1806: 2198 Einwohner, 314 Häuser[12]
• 1829: 2754 Einwohner, 323 Häuser[6]
• 1867: 2739 Einwohner, 371 Häuser[17]
Groß-Zimmern: Einwohnerzahlen von 1806 bis 2020
Jahr  Einwohner
1806
  
2.198
1829
  
2.754
1834
  
2.816
1840
  
3.143
1846
  
2.684
1852
  
3.078
1858
  
2.970
1864
  
2.809
1871
  
2.662
1875
  
2.740
1885
  
2.869
1895
  
3.180
1905
  
3.689
1910
  
3.743
1925
  
4.348
1939
  
4.817
1946
  
5.807
1950
  
6.191
1956
  
6.423
1961
  
6.635
1967
  
8.112
1970
  
8.751
1972
  
9.163
1976
  
10.758
1984
  
10.306
1992
  
11.484
2000
  
13.500
2005
  
13.910
2010
  
13.880
2011
  
13.523
2015
  
13.917
2020
  
14.646
Datenquelle: Histo­risches Ge­mein­de­ver­zeich­nis für Hessen: Die Be­völ­ke­rung der Ge­mei­nden 1834 bis 1967. Wies­baden: Hes­sisches Statis­tisches Lan­des­amt, 1968.
Weitere Quellen: [5]; 1972:[18]; 1976:[19]; 1984:[20]; 1992:[21]; 2000:[22]; 2005:[23]; 2010:[24]; Zensus 2011[14]; 2015:[25]
Ab 1976 einschließlich der im Zuge der Gebietsreform in Hessen eingegliederten Orte.

Historische Religionszugehörigkeit

Bearbeiten
• 1829: 1736 lutheranische (= 63,04 %), 2 reformierte (= 0,07 %), 133 jüdische (= 4,83 %) und 883 katholische (= 32,06 %) Einwohner[6]
• 1961: 3483 evangelische (= 52,49 %), 2998 katholische (= 45,18 %) Einwohner[5]
• 2011: 4750 evangelische (= 35,1 %), 4740 katholische (= 35,1 %), 170 orthodoxe (= 1,3 %), 490 andersgläubig (= 3,7 %), 3270 sonstige (= 24,2 %) Einwohner[26]

Erwerbstätigkeit

Bearbeiten

Die Gemeinde im Vergleich mit Landkreis, Regierungsbezirk Darmstadt und Hessen:[22]

Jahr Gemeinde Landkreis Regierungsbezirk Hessen
Sozialversicherungspflichtig Beschäftigte 2017 2650 74.525 1.695.567 2.524.156
Veränderung zu 2000 +47,4 % +21,1 % +16,1 % +16,0 %
davon Vollzeit 2017 60,8 % 68,3 % 72,8 % 71,8 %
davon Teilzeit 2017 39,2 % 31,7 % 27,2 % 28,2 %
Ausschließlich geringfügig entlohnte Beschäftigte 2017 873 15.305 224.267 372.991
Veränderung zu 2000 +42,2 % +14,4 % +9,0 % +8,8 %
Branche Jahr Gemeinde Landkreis Regierungsbezirk Hessen
Produzierendes Gewerbe 2000 28,9 % 41,1 % 27,0 % 30,6 %
2017 18,2 % 31,3 % 20,4 % 24,3 %
Handel, Gastgewerbe und Verkehr 2000 29,5 % 26,1 % 26,4 % 25,1 %
2017 27,5 % 26,8 % 24,7 % 23,8 %
Unternehmensdienstleistungen 2000 14,8 % 11,6 % 25,1 % 20,2 %
2017 23,6 % 17,1 % 31,6 % 26,1 %
Sonstige Dienstleistungen 2000 25,6 % 18,8 % 20,1 % 22,5 %
2017 30,2, % 23,6 % 23,0 % 25,4 %
Sonstiges (bzw. ohne Zuordnung) 2000 01,2 % 02,4 % 01,4 % 01,5 %
2017 00,6 % 01,1 % 00,3 % 00,4 %

Gemeindevertretung

Bearbeiten

Die Kommunalwahl am 14. März 2021 lieferte folgendes Ergebnis,[27] in Vergleich gesetzt zu früheren Kommunalwahlen:[28][29][30][31]

Sitzverteilung in der Gemeindevertretung 2021
     
Insgesamt 31 Sitze
Parteien und Wählergemeinschaften %
2021
Sitze
2021
%
2016
Sitze
2016
%
2011
Sitze
2011
%
2006
Sitze
2006
%
2001
Sitze
2001
CDU Christlich Demokratische Union Deutschlands 42,3 13 43,1 13 46,6 17 49,9 18 37,1 14
SPD Sozialdemokratische Partei Deutschlands 28,0 9 30,0 9 33,0 12 34,4 13 44,7 16
GRÜNE Bündnis 90/Die Grünen 14,5 4 12,2 4 12,9 5 7,3 3 7,8 3
FDP Freie Demokratische Partei 5,6 2 6,2 2 2,5 1 4,4 2 4,3 2
ZiLi Zimmerner Liste 9,6 3 8,5 3
FWG Freie Wähler Groß-Zimmern 2,8 1 3,9 1 6,1 2
AUF Partei für Arbeit, Umwelt und Familie 2,2 1
gesamt 100,0 31 100,0 31 100,0 37 100,0 37 100,0 37
Wahlbeteiligung in % 50,2 47,3 55,6 47,1 52,0
 
Rathaus

Die Gemeindevertretung bildet drei Ausschüsse, die die Entscheidungen der Gemeindevertretung fachbezogen vorbereiten. Diese sind der Haupt- und Finanzausschuss, der Planungs- und Umweltausschuss sowie der Sozial-, Sport- und Kulturausschuss.

Bürgermeister

Bearbeiten

Nach der hessischen Kommunalverfassung wird der Bürgermeister für eine sechsjährige Amtszeit gewählt, seit dem Jahr 1993 in einer Direktwahl, und ist Vorsitzender des Gemeindevorstands, dem in der Gemeinde Groß-Zimmern neben dem Bürgermeister ehrenamtlich ein Erster Beigeordneter und sechs weitere Beigeordnete angehören.[32] Bürgermeister ist seit dem 1. Juli 2023 Mark Pullmann (CDU).[33] Er wurde als Nachfolger von Achim Grimm (CDU), der nach drei Amtszeiten nicht wieder kandidiert hatte,[34] am 19. März 2023 im ersten Wahlgang bei 48,41 Prozent Wahlbeteiligung mit 63,03 Prozent der Stimmen gewählt.[35]

Amtszeiten der Bürgermeister[36]
  • 2023–2029 Mark Pullmann (CDU)[33]
  • 2005–2023 Achim Grimm (CDU)[34]
  • 1993–2005 Dieter Emig (SPD)[37]
  • 1966–1993 Walter Thünken (SPD)[38]

Ortsbezirke

Bearbeiten

Folgende Ortsbezirke mit Ortsbeirat und Ortsvorsteher nach der Hessischen Gemeindeordnung gibt es im Gemeindegebiet:[9]

  • Ortsbezirk Klein-Zimmern (Gebiete der ehemaligen Gemeinde Klein-Zimmern). Der Ortsbeirat besteht aus fünf Mitgliedern.

Gemeindepartnerschaften

Bearbeiten

Seit 1982 bestehen partnerschaftliche Beziehungen zu Saint-Fargeau-Ponthierry in Frankreich. Eine weitere Partnerschaft mit Rignano sull’Arno in Italien besteht seit Juli 2009.

Wappen und Flagge

Bearbeiten
 

Wappen

 

Blasonierung: „In blauem Schild ein aufwärts gerichteter silberner Gänsefuß mit roten Krallen.“[39]

Das Wappen wurde der Gemeinde Groß-Zimmern im damaligen Landkreis Dieburg am 21. Januar 1965 durch den Hessischen Innenminister genehmigt.

Gestaltet wurde es durch den Bad Nauheimer Heraldiker Heinz Ritt.

Der Gänsefuß ist schon seit dem 16. Jahrhundert als Gerichtssiegel bekannt. Er soll auf die früher in Groß-Zimmern weitverbreitete Gänsezucht hindeuten, ist aber wahrscheinlich eher die Abwandlung einer alten Ortsmarke, die als Gänsefuß gedeutet wurde. Früher wurde der Fuß meist in Gold auf Grün dargestellt.[40]

Flagge

Die Flagge wurde der Gemeinde am 27. April 1982 durch den Hessischen Innenminister genehmigt und wird wie folgt beschrieben:

„Auf verbreiterter weißen Mittelbahn mit blauen, von je einem roten Faden belegten Randstreifen, in der oberen Hälfte aufgelegt das Gemeindewappen.“[41]

Kultur und Sehenswürdigkeiten

Bearbeiten

Bauwerke

Bearbeiten

Kulturdenkmäler

Kirchen

Naturräume

Bearbeiten
 
Naturschutzgebiet Scheelhecke von Groß-Zimmern (2020)

Südöstlich von Groß-Zimmern erstreckt sich entlang von Landwehrgraben und Gersprenz das NaturschutzgebietScheelhecke von Groß-Zimmern“, ein Biotop mit Auwald und Feuchtwiesen. Das NSG, die Gersprenz und ihre Seitenbäche und -Gräben in der Gemarkung sind Teil des ausgedehnteren Natura-2000-Gebiets „Untere Gersprenz“ (FFH) bzw. „Untere Gersprenzaue“ (Vogelschutzgebiet).[42]

Im Westen von Groß-Zimmern, nördlich der Landesstraße L3115, liegt das NaturdenkmalAn der Ziegelhütte von Groß-Zimmern“, ein Gelände ehemaliger Tongruben, das mit Wald, Gebüschsäumen und Wiesen bewachsen ist.[43]

Kulturzentrum Glöckelchen

Bearbeiten
 
Kulturzentrum Glöckelchen

Das Kulturzentrum „Glöckelchen“ befindet sich in einem ehemaligen Schulgebäude in der Angelstraße 18. Nachdem die Schule umgezogen ist, befand sich dort zeitweise die Gemeindeverwaltung und ein Jugendzentrum. Zwischen 1994 und 1997 wurde es saniert und beherbergt seitdem die Gemeindebücherei, das Trauzimmer der Gemeinde, einen Saal und mehrere Gruppenräume sowie den Gewölbekeller des Kerbverein Groß-Zimmern e. V.

Ein kulturelles Programm wird jedes Jahr vom Glöckelchen e. V. Groß-Zimmern, Verein für Kultur und Heimatgeschichte, herausgegeben.

Regelmäßige Veranstaltungen

Bearbeiten

Wirtschaft und Infrastruktur

Bearbeiten

Flächennutzung

Bearbeiten

Das Gemeindegebiet umfasst eine Gesamtfläche von 8684 Hektar, davon entfallen in ha auf:[47]

Nutzungsart 2011 2015
Gebäude- und Freifläche 560 565
davon Wohnen 338 341
Gewerbe 44 47
Betriebsfläche 25 25
davon Abbauland 7 7
Erholungsfläche 37 37
davon Grünanlage 15 15
Verkehrsfläche 554 555
Landwirtschaftsfläche 4329 4322
davon Moor 0 0
Heide 0 0
Waldfläche 3089 3089
Wasserfläche 67 87
Sonstige Nutzung 23 23

Groß-Zimmern ist durch seine zentrale Lage im Landkreis gut an die meisten Gemeinden angeschlossen. Die Bahnstrecke Darmstadt Ost–Groß-Zimmern und die Bahnstrecke Dieburg–Reinheim (Odenw) sind stillgelegt und abgebaut. Es gibt Überlegungen wieder eine Bahnverbindung zu errichten.[48]

Persönlichkeiten

Bearbeiten

Söhne und Töchter der Gemeinde

Bearbeiten

Personen, die mit Groß-Zimmern verbunden sind

Bearbeiten
  • Roland Lortz (1937–2007), Gewichtheber, Olympiateilnehmer 1960 Rom (Platz 8); starb in Groß-Zimmern
  • Werner Schraut (1951–2018), Gewichtheber, Olympiateilnehmer 1972 und 1976, Europameisterschafts-Dritter 1977; startete für Groß-Zimmern
  • Manfred Pentz (* 1980), Politiker (CDU), seit 1. Oktober 2010 Abgeordneter im Hessischen Landtag und seit dem 8. Februar 2014 Generalsekretär der CDU Hessen; wohnt in Groß-Zimmern
  • Gerhard Friedrich (1929–2020), deutscher Schauspieler; starb in Groß-Zimmern

Literatur

Bearbeiten
Bearbeiten
Commons: Groß-Zimmern – Sammlung von Bildern, Videos und Audiodateien

Anmerkungen und Einzelnachweise

Bearbeiten

Anmerkungen

  1. Bis zur Trennung der Rechtsprechung von der Verwaltung waren die Ämter und frühen Gerichte sowohl Gericht als auch Verwaltungsorgan.
  2. Durch den Reichsdeputationshauptschluss.
  3. Infolge der Rheinbundakte.
  4. Trennung zwischen Justiz (Landgericht Umstadt) und Verwaltung.
  5. Im Zuge der Gebietsreform 1938 wurde die Provinz Starkenburg aufgelöst.
  6. Infolge des Zweiten Weltkriegs.

Einzelnachweise

  1. Hessisches Statistisches Landesamt: Bevölkerung in Hessen am 31.12.2023 (Landkreise, kreisfreie Städte und Gemeinden, Einwohnerzahlen auf Grundlage des Zensus 2011) (Hilfe dazu).
  2. Abschiedsfeier für Bürgermeister Achim Grimm, Webseite der Gemeinde Groß-Zimmern vom 27. Juni 2023; abgerufen am 3. Juli 2023
  3. Groß-Zimmern feiert das Fest der Feste. In: Darmstädter Echo. 16. August 2014, S. 25, archiviert vom Original am 19. August;.
  4. Janka Holitzka: Das Rätsel um „Klaa Paris“ vom 26. Februar 2018, Online-Artikel im Darmstädter Echo; abgerufen am 1. April 2021
  5. a b c d e f Groß-Zimmern, Landkreis Darmstadt-Dieburg. Historisches Ortslexikon für Hessen (Stand: 24. Mai 2018). In: Landesgeschichtliches Informationssystem Hessen (LAGIS). Hessisches Institut für Landesgeschichte, abgerufen am 8. Juni 2018.
  6. a b c Georg Wilhelm Justin Wagner: Statistisch-topographisch-historische Beschreibung des Großherzogthums Hessen: Provinz Starkenburg. Band 1. Carl Wilhelm Leske, Darmstadt Oktober 1829, OCLC 312528080, S. 91 (eingeschränkte Vorschau in der Google-Buchsuche).
  7. Gesa Gottschalk: Aufbruch ins Ungewisse. Hrsg.: GEO Epoche Nr 37. Gruner und Jahr, Hamburg 2009, ISBN 978-3-570-19878-0, S. 122 ff.
  8. Gesetz zur Neugliederung der Landkreise Darmstadt und Dieburg und der Stadt Darmstadt (GVBl. II 330–334) vom 26. Juli 1974. In: Der Hessische Minister des Inneren (Hrsg.): Gesetz- und Verordnungsblatt für das Land Hessen. 1974 Nr. 22, S. 318, § 11 (Online beim Informationssystem des Hessischen Landtags [PDF; 1,5 MB]).
  9. a b Hauptsatzung. (PDF; 99 kB) §; 4. In: Webauftritt. Groß-Zimmern, abgerufen im Februar 2019.
  10. Michael Rademacher: Land Hessen. Online-Material zur Dissertation, Osnabrück 2006. In: eirenicon.com.
  11. Grossherzogliche Centralstelle für die Landesstatistik (Hrsg.): Beiträge zur Statistik des Großherzogtums Hessen. Band 1. Großherzoglicher Staatsverlag, Darmstadt 1862, OCLC 894925483, S. 43 ff. (eingeschränkte Vorschau in der Google-Buchsuche).
  12. a b Verzeichnis der Ämter, Orte, Häuser, Einwohnerzahl. (1806)HStAD Bestand E 8 A Nr. 352/4. In: Archivinformationssystem Hessen (Arcinsys Hessen), Stand: 6. Februar 1806.
  13. Gesetz über die Aufhebung der Provinzen Starkenburg, Oberhessen und Rheinhessen vom 1. April 1937. In: Der Reichsstatthalter in Hessen Sprengler (Hrsg.): Hessisches Regierungsblatt. 1937 Nr. 8, S. 121 ff. (Online beim Informationssystem des Hessischen Landtags [PDF; 11,2 MB]).
  14. a b Bevölkerung nach Staatsangehörigkeit (Gruppen): Groß-Zimmern. In: Zensus 2011. Statistisches Bundesamt, abgerufen im Januar 2024.
  15. Bevölkerung nach Migrationshintergrund und -erfahrung: Groß-Zimmern. In: Zensus 2011. Statistisches Bundesamt, abgerufen im Januar 2024.
  16. Haushalte nach Familien: Groß-Zimmern. In: Zensus 2011. Statistisches Bundesamt, abgerufen im Januar 2024.
  17. Ph. A. F. Walther: Alphabetisches Verzeichniss der Wohnplätze im Grossherzogtum Hessen. G. Jonghaus, Darmstadt 1869, OCLC 162355422, S. 32 (Digisat bei google books).
  18. Kommunalwahlen 1972; Maßgebliche Einwohnerzahlen der Gemeinden vom 4. August 1972. In: Der Hessische Minister des Inneren (Hrsg.): Staatsanzeiger für das Land Hessen. 1972 Nr. 33, S. 1424, Punkt 1025 (Online beim Informationssystem des Hessischen Landtags [PDF; 5,9 MB]).
  19. Kommunalwahlen 1977; Maßgebliche Einwohnerzahlen der Gemeinden vom 15. Dezember 1976. In: Der Hessische Minister des Inneren (Hrsg.): Staatsanzeiger für das Land Hessen. 1976 Nr. 52, S. 2283, Punkt 1668 (Online beim Informationssystem des Hessischen Landtags [PDF; 10,3 MB]).
  20. Kommunalwahlen 1985; Maßgebliche Einwohnerzahlen der Gemeinden vom 30. Oktober 1984. In: Der Hessische Minister des Inneren (Hrsg.): Staatsanzeiger für das Land Hessen. 1984 Nr. 46, S. 2175, Punkt 1104 (Online beim Informationssystem des Hessischen Landtags [PDF; 5,5 MB]).
  21. Kommunalwahlen 1993; Maßgebliche Einwohnerzahlen der Gemeinden vom 21. Oktober 1992. In: Der Hessische Minister des Inneren (Hrsg.): Staatsanzeiger für das Land Hessen. 1992 Nr. 44, S. 2766, Punkt 935 (Online beim Informationssystem des Hessischen Landtags [PDF; 6,1 MB]).
  22. a b Gemeindedatenblatt: Groß-Zimmern. (PDF; 222 kB) In: Hessisches Gemeindelexikon. HA Hessen Agentur GmbH;
  23. Die Bevölkerung der hessischen Gemeinden (30. Juni 2005). In: Hessisches Statistisches Landesamt. Archiviert vom Original;.
  24. Die Bevölkerung der hessischen Gemeinden (30. Juni 2010). In: Hessisches Statistisches Landesamt. Archiviert vom Original;.
  25. Die Bevölkerung der hessischen Gemeinden (30. Juni 2015). In: Hessisches Statistisches Landesamt. Archiviert vom Original;.
  26. Bevölkerung nach Religion (ausführlich): Groß-Zimmern. In: Zensus 2011. Statistisches Bundesamt, abgerufen im Januar 2024.
  27. Ergebnis der Gemeindewahl am 14. März 2021. 432011 Groß-Zimmern. Hessisches Statistisches Landesamt, abgerufen im April 2021.
  28. Ergebnis der Gemeindewahl am 6. März 2016. 432011 Groß-Zimmern. Hessisches Statistisches Landesamt, archiviert vom Original (nicht mehr online verfügbar); abgerufen im April 2016.
  29. Ergebnis der Gemeindewahl am 27. März 2011. 432011 Groß-Zimmern. Hessisches Statistisches Landesamt, archiviert vom Original (nicht mehr online verfügbar); abgerufen im April 2011.
  30. Ergebnis der Gemeindewahl am 26. März 2006. 432011 Groß-Zimmern. In: Webauftritt. Hessisches Statistisches Landesamt, archiviert vom Original (nicht mehr online verfügbar); abgerufen im April 2006.
  31. Ergebnisse der Gemeindewahlen von 2001 und 1997. 432011 Groß-Zimmern. In: Webauftritt. Hessisches Statistisches Landesamt, archiviert vom Original (nicht mehr online verfügbar); abgerufen im April 2001.
  32. Hauptsatzung § 3 „Gemeindevorstand“
  33. a b Gemeinde Groß-Zimmern, 23. Juni 2023: Offizielle Amtseinführung für den neuen Bürgermeister: „Mark Pullmann tritt am 1. Juli seinen Dienst als neuer Bürgermeister von Groß-Zimmern an“
  34. a b CDU Groß-Zimmern, 27. November 2016: Achim Grimm
  35. Votemanager: Bürgermeisterwahl Gemeinde Groß-Zimmern 2023
  36. Hessisches Statistisches Landesamt: Direktwahlen in Groß-Zimmern (Memento vom 24. Mai 2021 im Internet Archive)
  37. Dieter Emig: Lebenslauf
  38. Rhein-Main-Zeitung, 26. Januar 1993: Thünken gibt sein Amt auf. Bürgermeister bittet um Versetzung in den Ruhestand: „Im Rathaus von Groß-Zimmerm geht man davon aus, daß dem Wunsch von Thünken, der der Gemeinde 26 Jahre lang vorgestanden hat, von allen Parteien stattgegeben wird.“
  39. Genehmigung eines Wappens der Gemeinde Groß-Zimmern, Landkreis Darmstadt vom 21. Januar 1965. In: Der Hessische Minister des Inneren (Hrsg.): Staatsanzeiger für das Land Hessen. 1965 Nr. 6, S. 175, Punkt 142 (Online beim Informationssystem des Hessischen Landtags [PDF; 2,4 MB]).
  40. Karl Ernst Demandt, Otto Renkhoff: Hessisches Ortswappenbuch. C. A. Starke Verlag, Glücksburg/Ostsee 1956, S. 102.
  41. Genehmigung einer Flagge der Gemeinde Groß-Zimmern, Landkreis Darmstadt-Dieburg vom 27. April 1982. In: Der Hessische Minister des Inneren (Hrsg.): Staatsanzeiger für das Land Hessen. 1982 Nr. 20, S. 947, Punkt 536 (Online beim Informationssystem des Hessischen Landtags [PDF; 4,4 MB]).
  42. Regierungspräsidium Darmstadt: Bewirtschaftungsplan für das FFH-und Vogelschutzgebiet "Untere Gersprenz-FFH/Untere Gersprenzaue-VSG-TR Süd" vom 29. Dezember 2014. PDF.
  43. Horst Bathon, Georg Wittenberger: Die Naturdenkmale des Landkreises Darmstadt-Dieburg mit Biotop-Touren, 2. erweiterte und vollständig überarbeitete Auflage. Hrsg.: Kreisausschuss des Landkreises Darmstadt-Dieburg – Untere Naturschutzbehörde (= Schriftenreihe Landkreis Darmstadt-Dieburg). Darmstadt 2016, ISBN 978-3-00-050136-4, S. 72–75.
  44. Darmstädter Echo, Freitag, 28. August 2015, S. 19
  45. Darmstädter Echo, Dienstag, 11. Oktober 2016, S. 24
  46. Darmstädter Echo, Donnerstag, 26. November 2015, S. 20
  47. Hessisches Statistisches Informationssystem (Hesis) In: Statistik.Hessen.
  48. Rechnet sich die Tram nach Gross-Zimmern? In: Darmstädter Echo. 23. März 2012, archiviert vom Original am 24. März 2012; abgerufen am 4. März 2013.