Kleinbahnhof Osterholz-Scharmbeck

ehemaliger Bahnhof in Osterholz-Scharmbeck, als Kulturzentrum genutzt

Der ehemalige Kleinbahnhof Osterholz-Scharmbeck in der niedersächsischen Stadt Osterholz-Scharmbeck, Am Kleinbahnhof 1, stammt vom Anfang des 20. Jahrhunderts. Aktuell (2025) wird er als Kulturzentrum (KuZ) genutzt.

Das Gebäude steht unter Denkmalschutz (siehe auch Liste der Baudenkmale in Osterholz-Scharmbeck).

Geschichte und Beschreibung

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1907 wurde die Kleinbahn Bremervörde-Osterholz (KBO) gegründet, um das noch zu Teilen unbefestigte Teufelsmoor an den Eisenbahnverkehr anzuschließen. 1909 und 1911 wurden die Teilstrecken eröffnet. Ab 1942 lautete der Firmenname Bremervörde-Osterholzer Eisenbahn (BOE). Von 1952 bis 1971 betrieb die BOE mit der Deutschen Bundesbahn die Bahnstrecke Stade–Osterholz-Scharmbeck. 1978 wurde der Personenverkehr zwischen Bremervörde und Osterholz-Scharmbeck eingestellt. Heute verkehren von Mai bis Anfang Oktober als Moorexpress an Wochenenden und Feiertagen Touristik-Züge mit Halt am Bahnhof Osterholz-Scharmbeck Ost.

Das eingeschossige traufständige verklinkerte Gebäude mit ziegelgedecktem Walmdach wurde 1910 nach Plänen des Worpsweder Künstlers Heinrich Vogeler als Empfangsgebäude für den Bahnhof Osterholz-Scharmbeck-Ost an der Kleinbahnstrecke Bremervörde-Osterholz errichtet durch Umbau eines älteren Gebäudes. Die symmetrischen Fassaden haben mittige Eingänge an den Längsseiten, eine gleichmäßige Fensteraufteilung und je drei Gauben in den Längs- sowie je eine weitere in den Schmalseiten des Gebäudes. Der Künstler Vogeler entfernte sich vom märchenhaften Jugendstil seiner frühen Jahre und wechselte zu klaren, realistischen Formen im Reformstil. Hier führte dies zu einem Gebäude, welches Schönheit und Harmonie mit der Zweckmäßigkeit vereinte.[1][2]

Das Kulturzentrum Kleinbahnhof erhielt seinen Namen vom ehemaligen Kleinbahnhof der Bremervörder−Osterholzer Eisenbahn (BOE), welche den Bahnhof auf der Strecke Bremervörde − Worpswede (dem Moorexpress) bis 1958 nutzte.

Das Landesdenkmalamt befand u. a.: „… Sein [Vogelers] architektonisches Werk ist bislang nicht vollständig erfasst, man erkennt am Bauwerk, auch in den Details der Dach-, Fenster- und Türgestaltung, hier gut seine Nähe zur Reformarchitektur.“

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Einzelnachweise

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  1. Beschreibung/Bilder im Denkmalatlas Niedersachsen
  2. Reelf Menkhoff: Chronik von Osterholz-Scharmbeck Band I. Von den Anfängen bis 1929. Hg.: Stadt Osterholz-Scharmbeck 2004.

Koordinaten: 53° 13′ 28″ N, 8° 47′ 57,6″ O