Der Kleine Wannsee liegt im Süden des Berliner Bezirks Steglitz-Zehlendorf im Ortsteil Wannsee, südwestlich der Wannseebrücke. Als Bestandteil der Bundeswasserstraße Griebnitzkanal,[2] die rechtlich zum Teltowkanal gehört, stellt er die Verbindung zwischen dem Großen Wannsee und dem Pohlesee dar. Er wird zum Pohlesee hin durch die Halbinsel Wehrhorn abgegrenzt. Das Wasser fließt vorwiegend vom Teltowkanal über den Kleinen Wannsee in den Großen Wannsee, aber auch umgekehrt. Zuständig ist das Wasserstraßen- und Schifffahrtsamt Spree-Havel.

Kleiner Wannsee
Kleiner Wannsee, Blick von der Wannseebrücke
Geographische Lage Berlin-Wannsee
Zuflüsse (Teltowkanal) Pohlesee oder Großer Wannsee
Abfluss Großer Wannsee oder Pohlesee (Teltowkanal)
Daten
Koordinaten 52° 25′ 0″ N, 13° 10′ 0″ OKoordinaten: 52° 25′ 0″ N, 13° 10′ 0″ O
Kleiner Wannsee (Berlin)
Kleiner Wannsee (Berlin)
Fläche 20 ha[1]
Länge 1,4 km[1]
Breite bis 160 mdep1[1]
Maximale Tiefe 4 m[1]

Am Ufer befinden sich neben dem Kleist-Grab und einigen Ruderklubs überwiegend repräsentative Anwesen auf stark begrünten Grundstücken. Da die jeweiligen Ufergrundstücke Privateigentum sind, gibt es keinen öffentlich zugänglichen Uferweg.

Geschichte

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Vor der Anlage der ab 1869 durch den Bankier Wilhelm Conrad realisierten Villenkolonie Alsen trug der Kleine Wannsee zusammen mit dem Pohlesee den Namen Stolpsches Loch bzw. Stolper Loch – nach dem westlich gelegenen Dorf Stolpe. Wegen dieses wenig repräsentativen Namens erfolgte die Umbenennung, wobei der damals als Wannsee bezeichnete See zum Großen Wannsee wurde.

Kleist-Grab

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Das Grab Heinrich von Kleists vor seiner 2011 erfolgten Renovierung

Das Grab von Heinrich von Kleist und Henriette Vogel befindet sich unterhalb der Bismarckstraße am Kleinen Wannsee. Es wurde nach einem von der Kulturstiftung des Bundes ausgeschriebenen Wettbewerb neu gestaltet.[3] Dank einer Spende der Berliner Verlegerin Ruth Cornelsen (Cornelsen Kulturstiftung) und Zuschüssen der Bundeskulturstiftung sowie des Berliner Senats wurden das Grabmal und seine Umgebung zum 200. Todestag Kleists im Jahr 2011 renoviert und mit Informationstafeln ausgestattet.[3][4][5] Der 1936 aufgestellte Grabstein aus Granit und ein schmiedeeisernes kniehohes Eisengitter als Einfriedung blieben erhalten.

Am Kleinen Wannsee befinden sich in Richtung Pohlesee aus hin zum Großen Wannsee folgende vier Ruderklubs:

Siehe auch

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Literatur

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  • Rudolf Kloos: Landseen, Teiche, Parkgewässer. Beschreibung und Sanierungskonzeptionen. Senator für Stadtentwicklung und Umweltschutz, Berlin 1985, S. 33 f.
  • Ingo Krüger: Landhäuser und Villen in Berlin & Potsdam, Nr. 2. Kleiner Wannsee. Aschenbeck Verlag, Bremen 2006, ISBN 978-3-93229-257-6.
  • Nils Aschenbeck: Villen in Berlin – Kleiner Wannsee, mit der Colonie Alsen und dem Kleist-Grab. Imhof Verlag, Petersberg 2011, ISBN 978-3-86568-660-2.
  • Jochen Arntz, Holger Schmale: Wannsee. An Deutschen Uffern der Geschichte. Herder Verlag, Freiburg im Breisgau 2024, ISBN 978-3-45139-931-2.
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Commons: Kleiner Wannsee – Sammlung von Bildern, Videos und Audiodateien

Einzelnachweise

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  1. a b c d Kleiner Wannsee bei www.seen.de
  2. Verzeichnis E, Lfd. Nr. 57 der Chronik (Memento vom 22. Juli 2016 im Internet Archive), Wasser- und Schifffahrtsverwaltung des Bundes
  3. a b Heinrich von Kleists Grab wird neu gestaltet. In: Hamburger Abendblatt, 23. November 2009, S. 6.
  4. Frankfurter Allgemeine Zeitung vom 8. Oktober 2010, S. 34
  5. Berliner Morgenpost vom 21. November 2011
  6. Willkommen auf der Internetseite des SRVaW. In: www.srv-wannsee.de. Abgerufen am 10. Oktober 2016.
  7. Astoria-Rudergemeinschaft. In: www.astoria-rudergemeinschaft.de. Abgerufen am 10. August 2016.
  8. Berliner Ruder-Club. In: www.berliner-ruder-club.de. Abgerufen am 10. Oktober 2016.
  9. Schülerruderverband Wannsee e. V. In: srv-berlin.de. Abgerufen am 10. Oktober 2016.