Kleve (Naturschutzgebiet)
Kleve ist ein Naturschutzgebiet in der schleswig-holsteinischen Gemeinde Sankt Michaelisdonn im Kreis Dithmarschen.
Kleve
| ||
Das Naturschutzgebiet befindet sich etwa in der Bildmitte | ||
Lage | Nördlich von Brunsbüttel, Kreis Dithmarschen, Schleswig-Holstein | |
Fläche | 12 ha | |
Kennung | NSG-Nr. 27 | |
WDPA-ID | 164138 | |
Geographische Lage | 53° 59′ N, 9° 8′ O | |
| ||
Einrichtungsdatum | 8. November 1962 | |
Verwaltung | LLUR |
Das Naturschutzgebiet wurde Ende 1962 ausgewiesen (Datum der Verordnung: 8. November 1962) und ersetzt das gleichnamige, Ende 1938 ausgewiesene Naturschutzgebiet.[1] Der größte Teil des Naturschutzgebietes ist Bestandteil des 222 Hektar großen FFH-Gebietes „Klev- und Donnlandschaft bei St. Michaelisdonn“.[2] Zuständige untere Naturschutzbehörde ist der Kreis Dithmarschen. Das Naturschutzgebiet wird durch den Fachdienst Kultur und Allgemeines – Kreisforsten des Kreises Dithmarschen betreut.[3]
Das Naturschutzgebiet liegt nördlich von Brunsbüttel wenige hundert Meter südöstlich von Sankt Michaelisdonn. Es stellt einen bis zu 30 Meter hohen Hang an der Grenze zwischen Geest und Marsch unter Schutz. Der Hang ist ein historisches Kliff der ehemaligen Nordseeküste.[4] Er erstreckt sich entlang einer Altmoräne aus der Saale-Eiszeit. Aus dieser tritt an mehreren Stellen Quellwasser aus.[5]
Der Geesthang ist überwiegend mit Niederwald sowie Eichen-Mischwäldern bewaldet.[5] Im nördlichen Bereich des Schutzgebietes, durch das die Bahnstrecke St. Michaelisdonn–Friedrichskoog verläuft, ist auch eine Grünlandfläche zu finden. Im südlichen Bereich des Naturschutzgebietes stockt Heide auf baumfreien Flächen. Teilweise ist hier auch Trockenrasen zu finden. Die Heide muss zur Pflege beweidet werden. Auch das als Plaggen bezeichnete Abtragen der Gras- und Heidesoden muss zur Verjüngung der Heide weitergeführt.
Auf den Heideflächen leben bis zu 300 Insektenarten, darunter Hummeln, Wildbienen, Wespen wie Grab- und Wegwespen, Schwebfliegen, Heuschrecken und Laufkäfer. Auch zahlreiche Reptilien kommen hier vor, so z. B. Blindschleiche, Schlingnatter, Ringelnatter, Kreuzotter sowie Zaun- und Waldeidechse. Weiterhin bietet das Naturschutzgebiet Feldhase und Wildkaninchen sowie verschiedenen Marderarten einen Lebensraum.[6]
Das Naturschutzgebiet ist an den Rändern durch Wanderwege erschlossen. Am Bismarck-Stein im Norden, einem Findling, der während der Verbreiterung des Nord-Ostsee-Kanals 1907 bis 1914 gefunden wurde und 1915 hier aufgestellt wurde und am Spiekerberg im Süden befinden sich Aussichtspunkte in die Elbmarsch.[7]
Weblinks
Bearbeiten- Kleve, Faltblatt des Landesamtes für Natur und Umwelt des Landes Schleswig-Holstein (PDF, 537 kB)
- Donner Klev, Touristik Marne-Marschenland e. V.
Einzelnachweise
Bearbeiten- ↑ Verordnung über das Naturschutzgebiet „Kleve“ vom 8. November 1962. Landesvorschriften und Landesrechtsprechung. Landesregierung Schleswig-Holstein, abgerufen am 21. März 2013.
- ↑ Klev- und Donnlandschaft bei St. Michaelisdonn. Steckbriefe der Natura-2000-Gebiete. Bundesamt für Naturschutz, abgerufen am 25. September 2019.
- ↑ Betreuung geschützter Gebiete in Schleswig-Holstein. Landesamt für Landwirtschaft, Umwelt und ländliche Räume, April 2017, abgerufen am 14. März 2020.
- ↑ Ortsbeschreibung. Sankt Michaelisdonn, abgerufen am 21. März 2013.
- ↑ a b Donner Kleve – das tote Kliff. Sankt Michaelisdonn, abgerufen am 29. März 2016.
- ↑ Ernst-Otto Pieper: Das Naturschutzgebiet „Kleve“ bei St. Michaelisdonn. Wildhüter St. Hubertus e. V., abgerufen am 8. Mai 2019.
- ↑ Der Bismarckstein und der Blick in die Marsch. Gemeinde St. Michaelisdonn, abgerufen am 29. März 2016.