Klischen, litauisch Klišiai, ist ein verlassener Ort im Rajon Krasnosnamensk der russischen Oblast Kaliningrad.

Untergegangener Ort
Klischen
Föderationskreis Nordwestrussland
Oblast Kaliningrad
Rajon Krasnosnamensk
Zeitzone UTC+2
Geographische Lage
Koordinaten 54° 55′ N, 22° 43′ OKoordinaten: 54° 55′ 20″ N, 22° 42′ 39″ O
Klischen (Pillkallen) (Europäisches Russland)
Klischen (Pillkallen) (Europäisches Russland)
Lage im Westteil Russlands
Klischen (Pillkallen) (Oblast Kaliningrad)
Klischen (Pillkallen) (Oblast Kaliningrad)
Lage in der Oblast Kaliningrad

Die Ortsstelle befindet sich viereinhalb Kilometer nördlich von Pobedino. Die nördliche Grenze der ehemaligen Gemeinde bildet der kleine Fluss Staraja (dt. Alxnuppe, 1938 bis 1945: Hangwasser).

Geschichte

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Die Landgemeinde Klischen auf einem Messtischblatt von 1927

Der Ort wurde seit 1556 erwähnt. Er lag südlich der Streusiedlung Dewenthin und wurde zunächst einfach mit Bey Dewenthin bezeichnet. Vor 1580 bekam er die Bezeichnung Chlisseyt.[1] Um 1780 war Klischen ein königliches Bauerndorf.[2] 1874 wurde die Landgemeinde Klischen in den neu gebildeten Amtsbezirk Wisborienen im Kreis Pillkallen eingegliedert.[3] 1945 kam der Ort in Folge des Zweiten Weltkrieges mit dem nördlichen Ostpreußen zur Sowjetunion. Laut dem zweisprachigen Ortsverzeichnis der Oblast Kaliningrad von 1976 gehörten Überbleibsel des Ortes noch zu Liwny (Wisborienen/Grenzhöhe).[4]

Einwohnerentwicklung

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Jahr Einwohner Bemerkungen
1867[5] 138
1871[5] 119
1885[6] 106
1905[7] 122 davon 22 litauischsprachige
1910[8] 126
1933[9] 101
1939[10] 78

Klischen gehörte zum evangelischen Kirchspiel Schillehnen. Die katholische Minderheit (1905: 5 von 122 Bewohnern)[7] war bis 1930 in Bilderweitschen und dann in Schillehnen eingepfarrt.

Einzelnachweise

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  1. Dietrich Lange, Geographisches Ortsregister Ostpreußen (2005): Klischen
  2. Johann Friedrich Goldbeck: Volständige Topographie des Königreichs Preussen. Teil I, Königsberg/Leipzig 1785, Volständige Topographie vom Litthauischen Cammer-Departement, S. 72.
  3. Rolf Jehke: Amtsbezirk Grenzhöhe
  4. Населенные пункты Калининградской области: краткий справочник. / Ред. В.П. Ассоров, В.В. Гаврилова, Н.Е. Макаренко, Э.М. Медведева, Н.Н. Семушина. - Калининград: Калининградское книжное издательство, 1976
  5. a b Die Gemeinden und Gutsbezirke des Preussischen Staates und ihre Bevölkerung nach den Urmaterialien der allgemeinen Volkszählung vom 1. December 1871, Berlin 1874
  6. Gemeindelexikon für das Königreich Preußen, I. Provinz Ostpreußen, Berlin 1888
  7. a b Gemeindelexikon für das Königreich Preußen, Heft 1, Provinz Ostpreußen, Berlin 1907
  8. Uli Schubert, Gemeindeverzeichnis, Landkreis Pillkallen
  9. Amtliches Gemeindeverzeichnis für das Deutsche Reich, Teil I: Altreich und Land Österreich. Herausgegeben vom Statistischen Reichsamt, Vierte Auflage, 1939
  10. Michael Rademacher: Kreis Pillkallen/Schloßberg. Online-Material zur Dissertation, Osnabrück 2006. In: eirenicon.com.