Kloster Weyarn
Das Kloster Weyarn ist ein ehemaliges Stift der Augustiner-Chorherren und heutiges Kloster des Deutschen Ordens in Weyarn in Bayern in der Erzdiözese München und Freising. Die Anlage ist unter der Aktennummer D-1-82-137-3 als denkmalgeschütztes Baudenkmal von Weyarn verzeichnet.
Geschichte
BearbeitenDas St. Peter und Paul geweihte Kloster wurde 1133 durch Graf Siboto II. von Falkenstein an der Stelle der Burg Weyarn gegründet. Seit 1653 betreuten Chorherren die ständige Wallfahrtsseelsorge in Weihenlinden. Das Kloster wurde 1803 im Zuge der Säkularisation aufgelöst. 1806 erwarben einige Chorherren den Konventstock. Prälatur und Refektorium wurden abgerissen, Kirche und St. Jakobs-Kapelle blieben erhalten. Seit 1998 existiert im Kloster Weyarn ein Konvent der Deutschen Brüderprovinz des Deutschen Ordens. In ebendiesem Jahr wurde das Kloster zum Hauptsitz der Ordensprovinz (auch Priorat genannt) und der Deutschordenswerke. Das anfängliche Vorhaben des Wiederaufbaus des fehlenden Nordtraktes wurde vom Orden zugunsten der notwendigen restauratorischen Arbeiten in anderen Teilen des Gebäudekomplexes aufgegeben.
Reihe der Pröpste
BearbeitenQuelle[1]
- Wilhelm, 1159, 1177
- Heinrich I.
- Conrad I., 1224
- Liebhard, 1273
- Gotschalk, 1307
- Wilhelm II.
- Rupert I., 1328
- Conrad II., um 1337
- Albert, 1350
- Heinrich II., 1372, † 1377
- Conrad III., † 1389
- Ulrich Liebslender, resignierte 1403
- Jakob I. Schlipfhaimer, 1404–1407 Administrator, 1407–1435 Propst
- Conrad IV. Schleher, 1435–1437
- Paul Thum, 1437–1440
- Christian Kiezagl, 1440–1465
- Friedrich Kirschner, 1465–1474
- Leonhard Lauffer, 1474–1490
- Georg I. Haffner, 1490–1509
- Georg II. Rotschmied, 1509–1532
- Jakob II. Kypfinger, 1532–1543
- Georg III. Schmidhamer, 1543–1549
- Caspar Holnsteiner, 1589–1607
- Wolfgang Reiffenstuel, 1607–1626
- Valentin Steyrer, 1626–1659
- Bernhard Glas, 1660–1671
- Benno Zach, 1672–1675
- Gelasius Harlas, 1675–1697, erhielt 1692 die Pontifikalien
- Praesidius Held, 1698–1731
- Patritius Zwick, 1731–1753
- Augustin Hamel, 1753–1765
- Rupert II. Sigl, 1765–1803, † 1. Mai 1804[2]
Kirche St. Peter und Paul
BearbeitenDie ehemalige Stiftskirche Sankt Peter und Paul ist jetzt Pfarrkirche. Der barocke Neubau aus Tuffsteinquadern entstand von 1687 bis 1693 unter Leitung von Lorenzo Sciascia. Der Turmunterbau entstand um 1630, der Oberteil ist von 1713. Das denkmalgeschützte Gebäude ist in die Denkmalliste eingetragen.
Weitere Gebäude
BearbeitenUnter Denkmalschutz stehen weitere ehemalige Klostergebäude:
- Seminargebäude
- Erweiterungsbau des ehemaligen Seminargebäudes und Theatersaal
- Seminarkapelle
- Richterstock
- Wallfahrtskapelle Maria Hilf
- Bedienstetenwohnungen und Ökonomiegebäude, jetzt Wohn- und Geschäftsgebäude
- Torhaus
- Konventsgebäude, sogenannter Petersstock
- Stallung, heute Wohn- und Geschäftshaus
- Stallung und Scheune der Brauerei
- Klosterfärberei
Literatur
Bearbeiten- Florian Sepp: Weyarn. Ein Augustiner-Chorherrenstift zwischen katholischer Reform und Säkularisation (= Studien zur altbayerischen Kirchengeschichte. Band 11). München 2003.[3]
- Jan H. Marbach: Die Augustiner-Chorherren an der Mangfall. Eine Geschichte des Klosters Weyarn und seines Einflußgebiets. Eigenverlag Gemeinde Weyarn, Weyarn 2002, ISBN 3-937425-00-4.
Weblinks
Bearbeiten- Kloster Weyarn, Basisdaten und Geschichte:
Christian Lankes: Weyarn - Wein und Musik im wilden Tal in der Datenbank Klöster in Bayern im Haus der Bayerischen Geschichte - Die Geschichte der ehemaligen Stiftskirche
Einzelnachweise
Bearbeiten- ↑ Michael Hartig: Die oberbayerischen Stifte, Band I: Die Benediktiner-, Cisterzienser- und Augustiner-Chorherrenstifte. Verlag vorm. G. J. Manz, München 1935, DNB 560552157, S. 222.
- ↑ Franz Besnard: Literaturzeitung für die katholische Geistlichkeit, 25. Jahrgang: Dritter Band: Juli, August, September. Druck und Verlag von Joseph Thomannn, Landshut 183, S. 129.
- ↑ Abstract der Arbeit von Florian Sepp über Kloster Weyarn ( vom 10. Juli 2009 im Internet Archive) auf lrz-muenchen.de
Koordinaten: 47° 51′ 27″ N, 11° 47′ 47″ O