Koenigsberger-Faktor
Der Koenigsberger-Faktor, teils auch als Königsberger Faktor bezeichnet, beschreibt, insbesondere in der Mineralogie, das Verhältnis von natürlicher remanenter Magnetisierung zu induzierter Magnetisierung.[1][2][3][4] Er wurde erstmalig 1938 von Johann Koenigsberger beschrieben[5] und wird in der geophysikalischen Exploration häufig zur Beschreibung und Interpretation magnetischer Anomalien genutzt.
Definition
BearbeitenDer Koenigsberger-Faktor ist ein dimensionsloser Parameter , der definiert ist als ein Verhältnis der remanenten Magnetisierung zu der induzierte Magnetisierung :[4]
Die induzierte Magnetisierung kann dabei auch als ein Produkt aus der magnetischen Suszeptibilität und der lokalen Stärke des Erdmagnetfeldes ausgedrückt werden.
Die Gesamtmagnetisierung eines Gesteins ist die Summe seiner natürlichen remanenten Magnetisierung und der durch das umgebende geomagnetische Feld induzierten Magnetisierung. Bei größer 1 dominiert die remanente, bei kleiner 1 die induzierte Magnetisierung.[4][6]
Einzelnachweise
Bearbeiten- ↑ Gustav Angenheister, Heinrich Soffel: Gesteinsmagnetismus und Paläomagnetismus (= Studienhefte zur Physik des Erdkörpers. Band 1). Borntraeger, 1972, ISBN 3-443-22001-0, S. 108 (eingeschränkte Vorschau in der Google-Buchsuche).
- ↑ Christoph Clauser: Einführung in die Geophysik: Globale physikalische Felder und Prozesse in der Erde. Springer-Verlag, 2013, ISBN 978-3-642-04496-0, S. 238 (eingeschränkte Vorschau in der Google-Buchsuche).
- ↑ Heinrich C. Soffel: Paläomagnetismus und Archäomagnetismus. Springer-Verlag, 2013, ISBN 978-3-642-76547-6, S. 272 (eingeschränkte Vorschau in der Google-Buchsuche).
- ↑ a b c Königsberger Faktor. In: Lexikon der Geowissenschaften. Spektrum, abgerufen am 10. März 2023.
- ↑ J. Koenigsberger: Natural residual magnetism of eruptive rocks. In: Journal of Geophysical Research. Band 43, Nr. 3, 1938, S. 299–320, doi:10.1029/te043i003p00299 (englisch).
- ↑ D. Gubbins, E. Herrero-Bervera (Hrsg.): Encyclopedia of geomagnetism and paleomagnetism. Springer Science & Business Media, 2007.