Kokorou-Namga-Komplex
Der Kokorou-Namga-Komplex (französisch: Complexe Kokorou-Namga) ist ein Feuchtgebiet im Departement Téra im Westen Nigers. Es steht nach der Ramsar-Konvention unter Schutz.
Kokorou-Namga-Komplex
Complexe Kokorou-Namga | ||
Lage | Departement Téra, Region Tillabéri, Niger | |
Fläche | 668,29 km² | |
Geographische Lage | 14° 12′ N, 0° 56′ O | |
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Einrichtungsdatum | 17. Juni 2001 |
Lage und Charakteristik
BearbeitenDer Kokorou-Namga-Komplex liegt überwiegend im Gebiet der Gemeinde Kokorou. Der südwestliche Teil befindet sich in der Gemeinde Téra.[1] Beide Gemeinden gehören zum Departement Téra in der Region Tillabéri.[2]
Das geschützte Gebiet hat die Form eines Rechtecks und erstreckt sich über eine Fläche von 66.829 Hektar. Der Eintrag als Ramsar-Gebiet erfolgte am 17. Juni 2001.[3] Im Kokorou-Namga-Komplex liegen die Seen Mare de Kokorou und Mare de Namga sowie mehrere intermittierende Teiche wie die Mare de Zoribi. Die Gewässer sind durch streifenförmige Dünenlandschaften voneinander getrennt.[4] Sie sorgen für ein Mikroklima, das das heiße und trockene Klima der Sahelzone dämpft. Das Grundwasser ist unstetig und liegt relativ tief, ungefähr 30 Meter unterhalb der Erdoberfläche.[5]
Der Kokorou-Namga-Komplex ist die Heimat beziehungsweise der Überwinterungsort zahlreicher Wasservögel.[4] Eine Zählung im Jahr 2000 ergab fast 50.000 Einzeltiere aus 56 Arten. Darunter sind gefährdete Arten wie der Kronenkranich, die Teichralle und das Purpurhuhn.[3] Besonders zahlreich vertreten sind die Witwenpfeifgans, die Gelbe Pfeifgans und die Höckerglanzgans.[4] Die Vegetation auf den stark eisenhaltigen Böden ist rund um die Seen vergleichsweise dicht. Dort, in den Überschwemmungsgebieten, entstand eine Waldsavanne. Auf den Hochebenen und bei Hirsefeldern in der Nähe der Gewässer gedeihen Anabäume und Wüstendatteln. In trockenen Bachbetten und anderen Niederungen sind Seyal-Akazien und Anogeissus leiocarpa anzutreffen.[5]
Die Seen und Teiche sind durch Erosion und Verschmutzung infolge der Wassernutzung durch Haushalte gefährdet. Weitere Gefährdungsfaktoren für das Gebiet sind Überweidung, Überjagung und übermäßige Nutzung von Pflanzen für medizinische Zwecke. Die Ernte von Holz, das als Baumaterial und Feuerholz benötigt wird, stieg wegen der Entstehung der nahegelegenen Bergbaustadt Komabangou stark an.[6]
Siedlungen
BearbeitenDie größten Siedlungen im geschützten Gebiet sind (in Klammern die Einwohnerzahlen laut Volkszählung 2012):
Siehe auch
BearbeitenLiteratur
Bearbeiten- Issoufou Adamou: Contribution à l’élaboration d’un système d’inventaire et de surveillance des zones humides. Cas du complexe de Namga Kokorou (département de Téra). Faculté d’Agronomie, Université Abdou Moumouni de Niamey, Niamey 2009.
- Hassane Saley Moussa: Identification des actions prioritaires pour la protection et la gestion durable des ressources naturelles du complexe de Namga Kokorou (département de Téra). Faculté d’Agronomie, Université Abdou Moumouni de Niamey, Niamey 2009.
Weblinks
Bearbeiten- Complexe Kokorou-Namga. In: Ramsar Sites Information Service. 13. April 2018 (englisch).
Einzelnachweise
Bearbeiten- ↑ Système de zones humides du complexe Kokorou-Zorobi-Namaga-Tida, Arrondissement de Téra, Canton de Kokorou. (PDF) Karte. Direction de la Faune, de la Pêche et de la Pisciculture, April 2001, abgerufen am 10. März 2019 (französisch).
- ↑ a b Répertoire National des Localités (ReNaLoc). (RAR; 11,3 MB) Institut National de la Statistique de la République du Niger, Juli 2014, S. 506, 508–510, 513, abgerufen am 7. August 2015 (französisch).
- ↑ a b Complexe Kokorou-Namga. In: Ramsar Sites Information Service. 13. April 2018, abgerufen am 10. März 2019 (englisch).
- ↑ a b c Kokorou-Namga Complex. Ramsar Information Sheet (RIS). (PDF) In: Ramsar Sites Information Service. 30. August 2000, S. 1–2, abgerufen am 10. März 2019 (englisch).
- ↑ a b Kokorou-Namga Complex. Ramsar Information Sheet (RIS). (PDF) In: Ramsar Sites Information Service. 30. August 2000, S. 3–4, abgerufen am 10. März 2019 (englisch).
- ↑ Kokorou-Namga Complex. Ramsar Information Sheet (RIS). (PDF) In: Ramsar Sites Information Service. 30. August 2000, S. 5–6, abgerufen am 10. März 2019 (englisch).